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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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seiner Wohnung. Sie zwei auf dem Jahrmarkt. Ich wußte sofort, daß ich Sie schon einmal gesehen hatte, auch wenn ich es da noch nicht für wichtig hielt. Schließlich ist es mir doch noch eingefallen. Es war hier im Mega Star, wo ich Sie zum ersten Mal gesehen habe..."
    "Ich habe bei Bill angerufen", sagte sie matt. "Es hat sich niemand gemeldet. Dann bin ich hingefahren. Überall war Polizei und hat nach Spuren gesucht..." Sie brach plötzlich ab und schluckte. Unwillkürlich rann ihr eine Träne über das Gesicht und verwischte das Make-up.
    "Er hat Ihnen viel bedeutet, nicht wahr?" vermutete Jo, nachdem er einen Moment lang geschwiegen hatte.
    "Ja, obwohl wir uns noch nicht lange kannten." Ein gezwungenes, fast verzweifeltes Lächeln flog über ihr hübsches Gesicht, das jetzt so traurig wirkte. "Wir waren richtig verliebt..." Sie blickte auf. "Wer sind Sie?"
    "Mein Name ist Walker, ich bin Privatdetektiv."
    Jo sah das Mißtrauen in ihr aufsteigen. Und er konnte sie nur zu gut verstehen.
    "Sie wollen doch sicher etwas von mir!"
    "Ich bin hinter dem Kerl her, der Bill O'Mara umgebracht hat."
    Ihre Augen wurden schmal. "Warum?"
    "Ist das nicht gleichgültig? Ich denke, daß wir dasselbe wollen - und das ist das einzige, was im Moment zählt."
    Der Blick, mit dem sie ihn dann bedachte, war eine einzige Frage. "Woher weiß ich, daß Ihnen trauen kann?"
    Jo zuckte die Achseln.
    "Sie wissen es nicht", erwiderte er. "Aber ich weiß es von Ihnen genauso wenig!"
    Einen Moment lang zögerte Kommissar X, dann gab er ihr die Reizgasdose zurück. Sie verstand die Geste.
    "Ich hoffe, Sie kriegen den Kerl!" erklärte sie mit einer Stimme, die vor Wut vibrierte.
    "Unterhalten wir uns woanders, Miss..."
    "Lopez. Marcia Lopez."

    *

    Sie gingen zusammen in einen der ersten Coffee-Shops, die um diese Zeit geöffnet hatten, und frühstückten. Marcia hatte eine harte Nachtschicht im Mega Star hinter sich. Der rabenschwarze Kaffee machte sie wieder hellwach. Aber nicht nur der.
    "War die Polizei Sie schon befragt?" erkundigte sich Jo.
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Und ich habe mich auch nicht gemeldet!"
    "Das verstehe ich nicht..."'
    "Meine Einwanderungspapiere sind nicht echt. Und ich will nicht, daß man das alles überprüft - und das wird man sicher, wenn ich erst einmal in der Sache drinhänge."
    "Sie hängen längst drin. Die Polizei wird das Foto finden!"
    "Ja, aber ob sie mich finden wird, ist eine andere Frage." Sie atmete tief durch und wirkte auf einmal sehr nachdenklich, fast mutlos. Schließlich meinte sie: "Ich glaube nicht, daß es von meiner Aussage abhängt, ob Bills Mörder gefaßt wird oder nicht. Und glaube auch nicht, daß es viel nützen wird, was ich Ihnen sagen kann."
    "Warten wir's ab!"
    Sie schob ihr Frühstück ein Stück von sich. Irgendwie schien ihr der Appetit vergangen zu sein. Nur den Kaffee trank sie noch aus, dann steckte sie sich eine Zigarette zwischen die vollen Lippen. "Er hat sich auf Sachen eingelassen, die zu groß für ihn waren. Verstehen Sie, was ich meine?"
    Jo horchte auf. "Was wissen Sie darüber?"
    "Kaum etwas." Ihr Schulterzucken war fast wie eine Entschuldigung. "Und um ganz ehrlich zu sein: So genau wollte ich das auch gar nicht wissen. Irgendwelche krummen Sachen waren es sicher - und da ist es besser, man weiß von nichts."
    "Haben Sie mal den Namen Logan gehört?"
    Sie überlegte kurz, dann nickte sie. "Da wäre höchstens ein Kerl zu erwähnen, den Bill mal auf einer von diesen Parties getroffen hat, auf die er mich mitnahm. Er kannte den Kerl von früher her. Ein alter Freund, hat er mir später gesagt."
    "Was wissen Sie noch über Logan?" hakte Jo nach.
    "Nicht viel. Nur, daß die beiden sich offenbar längere Zeit aus den Augen verloren hatten." Sie zuckte mit den Schultern. "Ist dieser Logan so wichtig?"
    "Ja", nickte Kommissar X.
    "Ich schätze, er war etwas ganz ähnliches wie Bill!" meinte Marcia. "Einer, der für andere die Drecksarbeit macht."
    "Sie wissen nicht zufällig, für wen Logan arbeitet?"
    "Nein."
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Jo überlegte, ob er ihr sagen sollte, daß Logan Bill O'Maras Mörder war. Aber er ließ es dann. Er durfte keine Zeit verlieren und genau das würde passieren, wenn er ihr das jetzt auf die Nase band. Sie würde es früh genug erfahren.
    "Wußten Sie, daß Bill auch mit der Polizei zusammengearbeitet hat?" versuchte Jo den Faden an anderer Stelle wieder aufzunehmen.
    Jetzt war sie wirklich überrascht.
    "Nein, das ist

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