Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Duschen und Umziehen in fünf Minuten - das war eben kaum zu schaffen.
    Die dunkle Schönheit schenkte Jo ein entzückendes Lächeln.
    "Das macht doch wirklich nichts."
    Fast eine volle Sekunde lang begegneten sich ihre Blicke.
    "Nehmen Sie doch Platz, Miss..."
    "Danke."
    Sie setzten sich.
    "Sagen Sie, haben wir uns nicht irgendwo schon einmal gesehen?" fragte Jo. "Irgendwie kommt mir Ihr Gesicht bekannt vor. Ich weiß im Augenblick nur nicht, wo ich Sie einordnen soll."
    "Mein Name ist Diane Wyner. Mrs. Diane Wyner."
    "Oh..."
    "Allerdings bin ich Witwe - eine Tatsache die übrigens auch etwas damit zu tun hat, weshalb ich hier bin."
    Indessen hatte es bei Jo geklingelt.
    "Kann es sein, daß ich Ihr Gesicht vor einiger Zeit in den bunten Blättern gesehen habe?"
    "Leider ja. Ich wurde beschuldigt, meinen Mann ermordet zu haben."
    Jo nickte.
    "Ich erinnere mich. Ein Fall, der ziemlich viel Aufsehen erregt hat. Vor allem deshalb, weil die Geschworenen Sie freigesprochen haben, obwohl viele der Ansicht waren, daß das ein Fehlurteil war."
    "Sie mußten mich freisprechen. Ich war unschuldig."
    Jo lehnte sich zurück.
    "Und was ist nun ihr Anliegen? Möchten Sie vielleicht, daß ich den wahren Mörder ermittle? Dafür kommen Sie reichlich spät. Sämtliche Spuren dürften längst kalt oder verweht sein."
    Diane Wyner schüttelte den Kopf und senkte den Blick.
    "Nein", sagte sie dann etwas gedehnt. "Das ist es nicht."
    Jo hob die Augenbrauen.
    "Was dann?"
    Sie sah ihn jetzt mit festem Blick an, ein Blick der Jo durch und durch ging. Was für eine Frau! schoß es ihm den Kopf.
    Und dann öffnete sie ihre Handtasche und holte einen Umschlag hervor.
    "Hier", sagte sie und reichte Jo das Couvert. "Dies war gestern in meiner Post. Und es war der erste Brief dieser Art!"
    Jo öffnete den Umschlag und holte den Inhalt heraus: Ein Stück Papier mit einem zusammengeklebten Text, der aus wüsten Drohungen bestand und mit DIE WAHRE POLIZEI gezeichnet war.
    "Es ist genau wie bei den Opfern dieses Killer-Cops, der gegenwärtig New York unsicher macht", rief Diane Wyner und strich sich dabei das dunkle Haar aus den Augen. "Sie bekamen alle erst solche Briefe und wurden dann getötet." Sie schluckte. "Vorgestern hat man auf mich geschossen, Mister Walker!" Sie beugte sich ein wenig vor. "Mister Walker, ich habe Angst um mein Leben. Deshalb bin ich zu ihnen gekommen. Sie sollen der Beste sein."
    "Nun...", machte Jo.
    "Doch, doch, ich habe mich erkundigt. Man spricht von Ihnen in der Branche respektvoll als Kommissar X."
    Jo hob den Drohbrief hoch und fragte: "Waren Sie damit schon bei der Polizei, Mrs. Wyner?"
    "Natürlich!"
    "Die Kollegen mit den Hundemarken arbeiten doch mit Hochdruck an der Sache mit dem Killer-Cop - schon weil es langsam ihren Ruf ruiniert." Jo deutete dabei auf die Zeitungsschlagzeile.
    Diane nickte.
    "Ich habe es auch gelesen. Aber wissen Sie, was man mir auf dem Police Department gesagt hat?"
    "Was denn?"
    "Daß ich mich nicht aufregen soll. Sie würden ab und zu eine Streife bei mir vorbeischicken." Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. "Die Polizei kann ich wohl abschreiben. Eine Karte, die nicht mehr sticht."
    "Oh, seien Sie nicht zu hart!" meinte Jo, bot seinem Gast eine Zigarette an und nahm sich dann selbst eine. Sie lächelte matt, als er ihr Feuer gab.
    Dann berichtete sie: "Die Polizei wird im Augenblick mit sogenannten Trittbrettfahrern überschwemmt. Leute, die irgendwem eins auswischen wollen, die Sache mit dem Killer-Cop gelesen haben und dann Briefe in gleicher Manier verschicken. Unterzeichnet: DIE WAHRE POLIZEI!" Sie nahm einen tiefen Lungenzug. "Ein Officer, der mich vernommen hat meinte, es sei wie eine ansteckende Krankheit. Eine Epidemie!"
    Jo verstand.
    Wahrscheinlich wurde es jetzt für die Polizei immer schwieriger, die echten Drohungen des Killer-Cop von denen der Trittbrettfahrer, Witzbolde und anderer zu unterscheiden, die allesamt der Auffassung zu sein schienen, daß die Polizei nicht genügend ausgelastet war.
    "Ich hoffe Sie übernehmen den Fall, Mister Walker!" sagte Diane und legte mit einer eleganten Handbewegung, wie aus dem Ärmel gezaubert einen Scheck vor ihn hin.
    "Nun", machte Jo und warf dabei ein Auge auf die eingetragene Summe. Sie war beachtlich.
    "Geld ist kein Problem", sagte Diane. "Meine Werbeagentur ist eine der Top-Adressen in diesem Bereich. Und diesen verstehen Sie bitte auch nur als Anzahlung."
    "Kleinlich sind Sie jedenfalls nicht... Diane." Jo lächelte

Weitere Kostenlose Bücher