Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
Mord geschieht, mit dem man mich in Verbindung zu bringen versucht, dann hätte ich dafür gesorgt, daß ich ein Alibi habe!" maulte er. Nach einer Sekunde Pause und einem tiefen Atemzug setzte er dann etwas ruhiger hinzu: "Ich habe niemanden umgebracht."
"Ich würde Ihnen ja gerne glauben, Mister Maddox!" meinte Rowland.
Maddox stemmte jetzt empört die Arme in die Hüften. "Wer muß denn hier wohl was beweisen? Ich meine Unschuld oder Sie, daß ich jemanden umgebracht habe!" Jetzt ruderte er mit den Armen und rang nach Luft. "In meinem ganzen Leben habe ich noch nie mit der Polizei zu tun gehabt! Nicht einmal falsch geparkt!"
Rowland ließ sich nicht beirren. Er ging die Tatzeiten aller fünf Morde durch, die dem Prominenten-Killer zugeschrieben wurden. Für keinen der Morde schien Maddox ein Alibi zu haben und nur der an dem Senator war während seiner Dienstzeit geschehen - was ihn noch mehr belastete. Aber es gab nichts Handfestes gegen ihn. Und so zogen Walker und Rowland schließlich wieder ab. Maddox blickte ihnen nach, als sie den Flur entlanggingen. Er schien vor seiner Wohnungstür zu warten, bis er sicher war, daß der ungebetene Besuch wirklich verschwunden war.
"Was denkst du, Jo? Ist das unser Mann?" fragte Rowland, als sie mit dem Lift hinabfuhren.
Jo zuckte die Achseln.
"Man soll ja niemals nie sagen, aber nur, weil er Schuhgröße acht hat und uns nicht in seine Wohnung gelassen hat - was ja sein gutes Recht ist - steht er für mich noch lange nicht als Mörder fest."
"Und die fehlenden Alibis?"
"Ein nicht gerade kontaktfreudiger Mann mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten - was kannst du da für Alibis erwarten?"
"Ich werde ihn beschatten lassen", meinte Rowland.
Jo hob die Augenbrauen. Sie waren im Erdgeschoß. Die Lifttür öffnete sich.
"Und was versprichst du dir davon?"
"Der Kerl, den wir suchen, hat seine Opfer vorher genauestens ausgespäht. Er kannte ihre Gewohnheiten bis ins Detail und hat sich stets den günstigsten Moment ausgesucht, um sie zu erledigen." Rowland zuckte die Achseln. "Vielleicht erwischen wir ihn dabei, wie er sein nächste Opfer beobachtet..."
"Wenn er wirklich unser Mann ist, wird er vorsichtig sein und vielleicht erst einmal eine ganze Weile abtauchen."
Aber da war Rowland anderer Meinung. "Wenn er tatsächlich der Verrückte ist, den wir suchen, dann wird er das Spiel mit dem Feuer suchen, Jo!"
Sie gingen hinaus und traten wenig später ins Freie. Es hatte leicht zu nieseln angefangen, als sie sich in Tom Rowlands Dienstwagen setzten.
"Du meinst, daß er wieder zuschlagen wird, nicht wahr?" meinte Jo.
Rowland nickte sehr entschieden. "Ja. Und vielleicht können wir den nächsten Mord verhindern!" Bevor der Captain den Wagen startete, fixierte er Kommissar X kurz mit einem nachdenklich wirkenden Blick. "Du glaubst nicht an die Psychopathen-Theorie, oder? Jemand, der aus mangelndem Selbstwertgefühl heraus mordet, weil er es nicht verträgt, andere im Rampenlicht zu sehen, während er selbst nur einer unter Millionen ist!"
Jo lächelte. "Du irrst dich. Ich kann mir das sehr gut vorstellen!"
"Aber ich sehe dir doch an, daß da noch etwas anderes in deinem Kopf herumspukt, Jo!"
"Ja, ich kann mir nämlich auch etwas anderes vorstellen!"
"Heraus damit!"
"Angenommen, jemand will einen Mann wie Moss Gardner umbringen und gleichzeitig treibt ein Killer sein Unwesen, der es auf solche Leute abgesehen hat! Was liegt da näher, als sich einfach anzuhängen? Eine perfektere Tarnung gibt es kaum! Alles ist auf diesen Wahnsinnigen konzentriert und kein Mensch sucht mehr nach anderen Möglichkeiten!"
Rowland startete und fädelte sich in den Verkehr ein. "Für deine Theorie spricht etwa genauso viel wie dafür, daß unser Freund Maddox alle fünf auf dem Gewissen hat."
"Es ist nicht mehr als eine Möglichkeit, Tom. Aber eine, die man nicht außer Acht lassen sollte. Wußtest du zum Beispiel, daß Moss Gardner ein Verhältnis mit der Frau seines Stellvertreters hatte?"'
"Nein, wer hat dir das denn erzählt?"
"Wer auch immer! Gesetzt den Fall, es stimmt, dann gibt es schon mindestens zwei Menschen, die ein starkes Motiv haben könnten!"
"Dieser Enright und die Witwe? Ach komm schon, Tom! Da ist mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen! Außerdem war Gardner ein sehr sittenstrenger Mann, der in diesen Dingen ziemlich enge Auffassungen vertrat!"
"Das muß noch lange nicht heißen, daß er sich auch selbst daran gehalten hat, oder?"
"Mag schon sein,
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