Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1

Beruhigung kann ich sagen, die Ätherischen verhalten sich korrekt, aber eine zunehmende Depression ist im Volk spürbar und auch im Gleichgewicht unseres Ökosystems zu registrieren. “
    „ Schweigen wir! Eine mächtige Wesenheit ist mit einer schwarzen Kobra hierher unterwegs. “
    Das kleine Mädchen vibrierte in ihrer medialen Stimme. Auch in ihren Frequenzen wurde deutlich, dass sie sich stark fürchtete.
    „So, ihr widerwertigen Kreaturen! Jetzt ist Schluss mit Freiheit!“
    Ein kleiner Mann betrat die große Halle. Es war Demagons Diener, einer von jenen Gentechnikern, die irgendwo entführt und mit Flüchen und Flüsterstimmen hörig gemacht worden waren. Klein und gräulich war sein Aussehen, leuchtend rot seine Zeichen und Glyphen, sein Geist weit verdrängt und eingenommen von einem der Non Suffragatori. Demagon hatte von seinen Gentechnikern verlangt, ihm eine Spezies zu züchten, die seiner Schattenarmada, den Non Suffragatori, einen Körper geben konnte. Vipern waren genau das, was er gebraucht hatte. Und der neunmalkluge, kleine Mann hatte ihm diese geliefert.
    RHUN scannte die DNS des kleinen Mannes über seine erweiterten medialen Sinne. Reta Zetikuli oder vielmehr eine Unterrasse dieser. Kein gutes Zeichen.
    Als eine der wenigen Rassen waren die Retas eigenbrötlerische Kreaturen, die sich von keinem anderen Volk oder der arkturianischen Hierarchie etwas sagen ließen. Sie hatten keinen Glauben, verehrten in ihrem Dasein nicht die göttliche Mutter und waren nicht Teil der galaktischen Konzile oder Föderationen. Ihre Emotionen waren nicht besonders gut ausgeprägt, dafür aber ihre Mentalkörper und ihre Technologien. Hervorragende Technologen waren sie. Es gab keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, weder optisch noch energetisch. Eine sonderbare Form, weder neutral, noch parteiisch, rein speziesbezogen. Sie interessierten sich ausschließlich für ihre eigene Gattung. Sie reisten nicht durch die Galaxie, weil sie der Meinung waren, so im Schutz zu bleiben und nicht zu provozieren. Sie hielten sich nur an ihre eigene Gesetze, führten keine Kriege und erforschten keine anderen Kulturen, empfingen keine Besucher und sonderten sich vom Rest der großen galaktischen Familie ab.
    „ Das kann nett werden “, dachte sich RHUN. Da hatte sich Demagon die Richtigen ausgesucht für seine Vorhaben. Kalte und manipulierbare Wesen, die nur der Logik folgten, aber keiner emotionalen Intelligenz.
    „Bindet sie von den Netzen und stellt sie auf”, brüllte der Reta die anderen Vipern an. Diese schickten sich augenblicklich an, diesem Befehl zu gehorchen.
    „ Das scheint hier gut zu funktionieren. “ RHUNs Sinne wurden wacher, als er die dunkle Macht fühlen konnte, die sich aus den zahlreichen Gängen herausbewegte. Demagon schien seine Kultur in unterschiedliche Handlungsbefähigte eingeteilt zu haben. Es klang, als würden tausende Füße mit schweren Stiefeln durch die Gänge poltern. Und er täuschte sich nicht.
    Noch bevor der große Meister erschien, nahm RHUN seine Gegenwart deutlich wahr. Soldaten erschienen. RHUN hielt die Luft an. Was für eine Armee! Die Halle füllte sich und es schien, als wäre sie für diese Menge von Wesenheiten zu klein. Soldat um Soldat postierten sich die Krieger Demagons, alle erstaunlich gleich aussehend, um die Tunneleingänge.
    „Der Meister erscheint, hebt eure Köpfe und blickt ihm in die Augen!“
    Wieder polterte der kleine Mann durch die Halle. RHUN blickte aus den Augenwinkeln zu den Gefangenen, die wie Maschinen still standen und ihre Köpf erhoben. Er tat es ihnen gleich und hoffte inständig, dass auch die beiden Neptuner diesem Bild folgten, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Soldaten, rüstet eure Schiffe und kommandiert diese Sklaven hier ab. Sie werden auf Mars verfrachtet, um die Kolonie auszuweiten. Der Meister erteilt ihnen noch seinen Segen, dann müssen sie los. Und dass mir keiner hier bleibt! Ich habe andere Dinge zu tun, als mich um neu entwickelten Abschaum zu kümmern!“
    „ Mars, hm? ”, dachte RHUN und dieser Gedanke blieb nicht in seinem Inneren, sondern ging über die Ultraschallwelle an Ypthorin.
    „ Mars? Hm! ”, sandte dieser zurück. „ Ich erinnere mich! Ich habe viele Ragtons darüber gesehen. SAT brachte sie einst zu uns. Eine grausame Geschichte! Ich dachte, man könnte ihn nicht mehr bewohnen? “
    „ Grausam ist noch harmlos formuliert! Eine ganze Gesellschaft derart auszulöschen war nicht nur