Purpurfalter
zärtlich daran zu lecken. Die Gefühle überwältigten Loreena. Noch immer kniete er vor ihr, wirkte jedoch nicht gedemütigt, sondern immer noch stolz und umwerfend männlich, denn er hatte ihre Lust in der Hand, konnte sie lenkten, in die Irre führen oder in den Wahnsinn treiben.
Zuerst seufzte sie, entspannte sich, doch als die Erregung anschwoll und er fortfuhr sie mit drei Fingern zu nehmen, stöhnte sie laut. Sie hielt sich an dem Baum fest, an dem sie lehnte, suchte Halt, da ihre Füße sie kaum noch trugen. Seine Finger schwammen in ihrem Lustsaft. Ihr Schoß war samtig weich, erhitzt und geschwollen. Sie konnte an nichts mehr anderes denken als an den Höhepunkt, die Erlösung der bittersüßen Qual. Ihre Muskeln krampften sich um seine Finger. Als er dies spürte, legte er die Lippen um die Klitoris und saugte, als hinge sein Leben davon ab. Loreena presste die Hand auf ihren Mund. Sie krallte die Finger der anderen Hand in seine Schulter und winselte, denn der Orgasmus erschütterte sie, entrückte sie und zerrte an ihren Kräften. Ihre Beine trugen sie nicht länger und so sackte sie in Mogalls Arme, noch immer zuckend und mit glasigen Augen.
Eine Weile schmiegte sie sich an ihn, bis er ihr einige Haarsträhnen aus der Stirn strich und flüsterte: „Wir müssen zurück zum Lager. Sie vermissen uns sicher schon.“
Sie nickte nur, ließ sich von ihm hoch helfen und trottete entkräftet neben ihm her, bis sie im Lager eintrafen. Erstaunte Blicke empfingen die beiden. Blicke, die kein Wohlwollen ausdrückten – auch als sich ihre Wege trennten und sie bei ihren Heeren Platz nahmen.
Verstohlen schaute Loreena zu Mogall hinüber. Sie hätte ihm danken müssen, hätte eine Aussprache fordern müssen, doch sie war schläfrig und brauchte Zeit, um über alles nachzudenken.
~~~
Der Morgen kam schnell. Obwohl der Himmel sich noch immer wolkenverhangen zeigte, war es heller als am Tag zuvor. Die Lichtung ließ mehr Tageslicht zum Waldboden durchdringen. Unaufhörlich nieselte der Regen auf die Männer herab. Schneeflocken mischten sich unter die Regentropfen. Selbst auf der Lichtung dämpfte der Graupel Wald alle Geräusche. Die Männer Ingrimms beeilten sich, Proviant und Waffen auf die Pferde zu packen. Sie wollten nur raus aus diesem Wald, der wie ein Puffer zur Außenwelt wirkte und ihnen die Luft zum Atmen nahm. Sie fühlten sich von den Tannen eingeschlossen und von den Vampiren bedroht, die nur wenige Schritte entfernt sich bereit machten, um gegen die Siedlung Föhn zu ziehen. Der ungewohnte Frost lähmte ihre Finger. Die steife Brise machte die Mäntel klamm. Aber der Kampfeswille wuchs mit jedem Schritt, dem sie Nebelhorn näher kamen.
Loreena tränkte ein Tuch im Ankerle Fluss und rieb sich damit übers Gesicht. Zwei bärtige Gefolgsmänner ihres Vaters wuschen sich neben ihr. Hin und wieder sahen sie sich gegenseitig an und deuteten mit dem Kopf auf Wors Tochter. Missbilligten sie Loreenas Nähe zu Mogall, wie Loreena Wors enger Kontakt zu Mogall störte?
Sie tauchte das Tuch erneut ins Wasser, wrang es aus und fuhr sich über den Nacken. Das kühle Nass und die Erinnerung an die vergangene Nacht ließen sie erschaudern. Ein seltsames Gefühl beschlich sie, als ihr Blick am Flussufer entlang schweifte. Konnte es sein, dass die Männer ihren Hass auf die Vampire, auf König Wor und sie selbst übertrugen, und sie heiß auf einen Kampf mit den frostländischen Kriegern waren, um sich abzureagieren?
„Lomas wird ihre erhitzen Gemüter erkalten lassen“, dachte sie und erhob sich. Die meisten Männer saßen bereits auf ihren Pferden, die Waffen stets in Greifweite. Auch Loreena schwang sich auf ihren Schimmel. Suchend schaute sie umher, um ihren Vater zu sichten. Sie nahm erleichtert wahr, dass er beschwichtigend auf Artin einredete – und sich nicht an Mogalls Seite befand. Kaum hatte sie zu ihrem Vater aufgeschlossen, blies der Heerbläser das Horn. Männer und Vampire sprangen auf ihre Rappen, bereit, die letzte Etappe, dem Ankerle Fluss nach Nordalp folgend, zu bezwingen. Mogall führte mit Klavorn das Befreiungscorps an.
Artin tauchte neben Loreena auf. „Habt Ihr es bemerkt? Unauffällig bilden einige Blutsauger die Nachhut. Sie vertrauen uns nicht.“
Er ließ sich zurückfallen und Loreena war mit ihren Gedanken allein. Natürlich versuchte er sie zu verunsichern. Es war offensichtlich, dass er eine Hetzkampagne begonnen hatte. Sie war sich dessen bewusst, dass seine Bemühungen
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