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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Yorsen schon ein altes Volk, müde nach einer Existenz, die Jahrmillionen umspannen mu ss , aber immer noch unfa ss bar mächtig.«
    Bailan sah Quest bedächtig nicken. Es schien ihm zu gefallen, was er hörte. »Worum ging es bei diesem Kontakt?« wollte der Kommandant wissen.
    Der Tennant kam nun, trotz der Dunkelheit, wieder ins Stottern. »Nun, in dem Bericht, der Euch vorliegt, Edler Quest, haben wir die, ähm, Umstände beschrieben, unter denen der Kontakt stattfand. Ein Erkundungsraumschiff hatte einen bewohnbaren Planeten entdeckt, wurde dann aber von unerklärlichen Kräften daran gehindert, ihn zu betreten. Im Verlauf dessen kam es zu einer Art Kommunikation mit bis dahin fremden Wesen, eben den Yorsen, die erklärten, auf dem Planeten lebe eine intelligente, sehr junge Spezies unter ihren Schutz. Während der Vorbereitungen für diese Besprechung haben wir - wie gesagt, wir arbeiten mit allen Kräften und ohne, ähm, Unterla ss …, jedenfalls, wir wissen, warum die Yorsen diesen Planeten unter ihren Schutz stellten.«
    Die Augen des Kommandanten leuchteten in der Dunkelheit auf. »Heraus damit.«
    »Offen gestanden, Edler Kommandant, bin ich mir nicht sicher…« Kuton schien sich regelrecht verschlucken zu wollen.
    »Also, ich bedaure sehr den Umstand, da ss es zeitlich nicht möglich war, Euch vorab davon in Kenntnis… aber wie gesagt, es war erst vorhin, kurz bevor wir herauf…«
    »Tennant Kuton«, orgelte das mächtige Organ Quests, »wir sind hier, um restlos alles darzulegen, was wir wissen. Nichts soll zurückgehalten werden. Es ist unnötig, dass Sie mir irgend etwas vor den anderen Mitgliedern des Führungsstabs mitteilen.
    Ich erlaube Ihnen, mich zu überraschen, aber reden Sie!«
    »Gut. Also, die Yorsen…« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
    »Und bitte so, da ss wir Sie auch hören! «
    Der Kopf des Yorsen drehte sich unentwegt weiter, ein fahles, grausiges Antlitz aus einer versunkenen Epoche. Kuton sah hinab auf seine Blätter, sortierte sie raschelnd und sinnlos um, holte Luft. »Die Yorsen«, erklärte er dann, »betrieben ein Unternehmen, das sie als den Gro ss en Rückzug bezeichneten. Sie orga nisierten und unterstützten den Rückzug aller nichtmenschlichen Völker aus dieser Galaxis.«
    Einen Augenblick lang herrschte verblüfftes Schweigen.
    Niemand schien glauben zu können, was er gerade gehört hatte.
    »Einen Rückzug? « fragte schlie ss lich jemand. »Rückzug wovor?«
    Kuton sah ausgesprochen unglücklich aus. »Vor dem Angriff des Kaiserreichs.«
    Vileena sah, wie sich die Hand des Kommandanten um die Lehne seines Sitzes krallte, und hoffte, da ss nur die Erregung, die bei diesen Worten die gesamte Runde befiel, der Grund dafür war.
    »Verstehe ich Sie richtig, Tennant, die Yorsen wu ss ten von diesem Kaiserreich? Und sie wu ss ten schon vor zehntausend Jahren, da ss es uns eines Tages angreifen würde?«
    Immer wenn Kuton in Richtung Quests blickte, hatte Vileena den Eindruck, da ss er in Wirklichkeit sie ansah. »Aufgrund der vorliegenden Daten«, erklärte der Leiter des Wissenschaftlichen Stabes, »mu ss ich zu diesem Schlu ss kommen, ja.«
    »Das ist doch völliger Unsinn«, warf der Erste Pilot Muntak ein. »Niemand macht Pläne über zehntausend Jahre hinweg.
    Nicht einmal dieser Sternkaiser, wer immer das sein mag. Mich würde interessieren, wie Sie zu diesem Schlu ss kommen, Kuton.«
    »Sie haben es gesagt . Die Yorsen gebrauchten das Wort
    ›Kaiserreich‹ in der damals gebräuchlichen Verkehrssprache.
    Damals wu ss te niemand, was sie überhaupt meinten.«
    »Ein offensichtliches Mi ss verständnis«, winkte Muntak ab.
    »Was kann ein unbekanntes nichtmenschliches Volk schon von den politischen Strukturen der Menschen wissen?«
    »Mit Verlaub«, wandte der Tennant sich in Richtung des Kommandanten, und wieder wurde Vileena den Eindruck nicht los, da ss er sie anstarrte, »die Yorsen wu ss ten sogar mehr über das Kaiserreich, als wir heute wissen. Das Kaiserreich, sagen sie, umfa ss t mehrere Galaxien - Millionen besiedelter Planeten, Billiarden von Menschen, ein unvorstellbar gro ss es Imperium.
    Da ss es uns eines Tages angreifen würde, war einfach eine Hochrechnung seiner Ausdehnungsweise. Und wenn auch nur annähernd stimmt, was wir erfahren haben, dann… haben wir nicht den Hauch einer Chance, dagegen anzukommen.«
    »Defätismus!« hielt der Erste Pilot ihm erregt entgegen. »Als Gemeiner steht es Ihnen nicht zu, solche

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