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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mir.«
    Frustriert lehnte ich mich mit verschränkten Armen zurück.
    Vivian ergriff das Wort, und langsam beruhigte sich die Menge. »Es geht hier nur zum Teil darum, ob Rachel Morgan und Gordian Pierce schwarze Magie wirken können«, sagte sie und hob den Kopf, um noch in die letzten Reihen des Raumes zu sehen. Ihre Stimme nahm die Melodie einer Geschichtenerzählerin an, und ich zappelte nervös. »Das hier ist nicht nur ein Prozess über schwarze Magie, sondern über die Frage, wie weit wir die Moral beugen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Vor zwei Tagen wurde ich ausgeschickt, um Rachel auf ihrer Reise hierher zu beobachten. Vor zwei Tagen war ich mir sicher, dass schwarze Magie in jedem Fall ein Grund für eine Bannung ist.«
    Oliver lehnte sich vor, erpicht darauf zu hören, wie es weiterging. »Und jetzt?«, fragte er langsam.
    Sie zögerte, holte Luft und atmete wieder aus. »Oliver, wir stecken in Schwierigkeiten«, sagte sie mit tief besorgter Stimme. Es war, als spräche sie allein mit ihm, und ich fühlte einen Stich von Angst vor dem, was sie vielleicht sagen würde. »Rache' war nicht der Grund dafür, dass der Gateway Arch eingestürzt ist«, sagte sie und hielt dann, obwohl es nichts half, eine beruhigende Hand in Richtung Menge.
    »Ist er wegen eines wasserlöslichen Haftmittels eingestürzt?«, murmelte Oliver, aber seine Stimme wurde von dem Aufruhr in der Menge übertönt. Neben mir verzog Pierce das Gesicht und bemühte sich um eine hoffnungsvolle Miene, wirkte dabei aber eher krank. Auf meiner anderen Seite wirkte Trent wie versteinert. Ich konnte nicht erahnen, ob das Teil seines Plans war oder nicht. Auf seinem Schoß schlief Lucy langsam ein, trotz der hellen Lichter und der Hitze.
    »Ruhe!«, schrie Vivian, ohne ihr Amulett zu berühren, und der Großteil der Menge folgte dem Befehl. »Lasst mich euch erzählen, was geschehen ist.«
    Mein Fuß zitterte, und ich sah erst nach unten, bevor ich mein Gesicht zu der gesichtslosen Horde hob.
    »Zuerst bin ich Rachel gefolgt, dann bin ich mit ihr gereist«, sagte Vivian, nur um von Oliver unterbrochen zu werden.
    »Und du erwartest von uns, dass wir dir noch glauben, dass du klar siehst?«
    Vivian wirbelte zu ihm herum, und ihre Röcken bauschten sich um ihre Beine. »Du weißt, dass ich nicht verzaubert bin, Oliver«, schoss sie zurück. »Nicht deiner Meinung zu sein ist nicht dasselbe wie ein vermindertes Urteilsvermögen zu haben, und wenn der Rest von euch Speichelleckern endlich ein Rückgrat entwickeln würde, könnten wir hier vielleicht mal Gerechtigkeit bekommen und vielleicht sogar unsere Ärsche retten! Wir sind in echter Gefahr, und sie geht nicht von Rachel aus!«
    Die Menge verstummte plötzlich. Pierce lehnte sich zu mir und flüsterte, während sein kleiner Finger das Amulett berührte: »Ich mag sie.«
    Jemand lachte, und Vivian warf mir einen aufmunternden Blick zu. »Ich stehe hier im Einflussbereich des Wahrheitszaubers des Hexenzirkels vor euch, und ich sage, dass ich mit Rachel gereist bin und ihren Wagen gefahren habe, nachdem sie einen Dämon zurückgeschlagen hat. Einen Dämon, der
unter der Sonne wandelte«,
sagte sie lauter, als der Lärmpegel wieder stieg. »Sie hat ihn nicht gerufen, er kam aus eigenem Willen. Ich stehe hier nur, weil sie ihn besiegt hat. Das lag jenseits meiner Fähigkeiten.«
    Das Publikum gab keinen Laut von sich, als es darüber nachdachte. »Ein Dämon unter der Sonne«, schrie jemand. »Das ist unmöglich!«
    Trent bewegte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Sie existieren. Ein Dämon hat einen meiner Geschäftspartner in Besitz genommen und war so in der Lage, auf dieser Seite der Linien, in der Sonne, zu verweilen. Es war Rachel, die den Dämon gebannt und meinen Freund befreit hat. Tagaktive Dämonen existieren. Eure Sicherheit ist schwer gefährdet. Die Regeln verändern sich!«
    Den letzten Satz musste er schreien, und Vivian wirkte besorgt. Ich konnte mir gut vorstellen, welche Aufregung draußen herrschte, wohin alles übertragen wurde. Vivian bewegte sich, um die Aufmerksamkeit der Menge wieder auf sich zu ziehen. »Unglücklicherweise hat Mr. Kalamack Recht. Die Dämonen finden Wege um die Regeln herum. Etwas hat sich verändert, und sie können ohne beschworen zu werden unter der Sonne wandeln. Und so, wie wir jetzt sind, können wir gegen sie nicht bestehen.«
    Oliver räusperte sich nervös. »Natürlich konntest du nicht gegen einen Dämon bestehen,

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