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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Menschen entdeckt, die sich während der düsteren Jahre seiner Gefangenschaft um ihn gesorgt hatten. Die Tatsache und was daraus folgte, beunruhigte ihn.
    „Ja.“ Gunna nickte. „Carr hat ihn vor beinahe einem Jahr ausgelöst. Ash hat sich sofort darangemacht, das Geld zusammenzubringen, Euch freizukaufen. Und hat es auch geschafft, zu Carrs großem Verdruss. Eine Braut hat er dabei auch noch gefunden.“
    „Eine Braut?“ erkundigte sich Raine verwundert. Seinen älteren Bruder konnte er sich nur schwer als verheirateten Mann vorstellen.
    „Aye. Das Mündel Eures Vaters, das Ash vor Carrs Plä-nen - worin auch immer die bestanden haben mögen - in Sicherheit gebracht hat. Ihr hättet Euren Bruder sehen sollen, Raine. Er war völlig vernarrt in sie und sie in ihn. Und sie ist eine Russell, nichts weniger.“ Gunna schüttelte den Kopf und kicherte sichtlich vergnügt. „Die Russells gehörten zu denen, die dem Ruf der McClairen gefolgt sind, als Bonny Prince Charlie kam.“
    „Eine Jakobitin?“ fragte Raine belustigt. „Vater muss sehr erfreut gewesen sein. “
    Gunna schnitt eine Grimasse. „Ich wäre überrascht, wenn er sich auch nur an den Namen des Mädchens erinnern kann. Das, was einen nicht berührt, das existiert auch nicht, so denkt er. Als Ash erst einmal geheiratet hatte . . . Nun, Euer Vater ist nicht so dumm zu glauben, dass auch nur die geringste Chance bestünde, seinen ältesten Sohn jemals wieder zu Gesicht zu bekommen.“ Sie schnaubte. „Wenigstens nicht in diesem Leben.“
    Raine zögerte. „Und Fia?“ Sie war ein so wunderschönes Kind gewesen mit ihrem schwarzen Haar und den rosigen Lippen. Sie war aber auch der Schatten seines Vaters gewesen. Er erwartete nun zu hören, an wen Carr sie verschachert hatte. An welchen Herzog, Earl oder ausländischen Prinzen. Denn ohne Zweifel war das Carrs Plan gewesen.
    „Für ein paar Monate wird sie noch hier sein. Dann soll sie ihn nach London begleiten. Sagt er jedenfalls.“
    „Ich dachte, König George hätte Carr verboten, nach London zurückzukehren.“
    „Aye. Die letzte Ehefrau Eures Vaters war das Patenkind der Königin, und Ihr könnt mir glauben, Euer Vater wünscht wirklich, er hätte das gewusst, bevor er ihren .Verlust' zu beklagen hatte, wie auch den seiner anderen beiden Gattinnen. Aber man kann keinen englischen Peer ohne ausreichende Beweise wegen Mordes hängen, und wer würde schon gegen Carr als Zeuge auftreten? Darum hat der König ihn hierher verbannt“, sagte Gunna. „Aber nun schwört Carr, Fia werde im kommenden Frühjahr bei Hofe vorgestellt.“ Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Habt Ihr mit ihr gesprochen?“
    „Nein. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sie mittlerweile noch nicht verheiratet oder zumindest versprochen wäre.“ Habe ich sie vielleicht gesehen, fragte sich Raine, selbst erstaunt über seinen Eifer. Er durchsuchte sein Gedächtnis und bemühte sich, ein jugendliches Gesicht dem kindlichen zuzuordnen, an das er sich erinnerte.
    War eine der Frauen in dem Ballsaal, die er von der Galerie hoch oben beobachtet hatte, seine Schwester gewesen? Würde sie sich an ihn erinnern? War sie jetzt noch mehr Carrs Geschöpf, als sie es schon vor Jahren gewesen war? Trauer trat an die Stelle seiner freudigen Erwartung von eben. Natürlich wäre sie das. Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Niemand weiß, dass ich hier bin, Gunna. Und es wäre mir lieb, wenn es so bliebe.“ „Darauf würde ich mich an Eurer Stelle nicht zu fest verlassen, Raine. Carr hat in letzter Zeit,Sachen gesehen, damit sind Gespenster gemeint, und ich kann mir jetzt denken, dass er Euch gesehen hat.“
    Raine starrte sie eine Minute lang sprachlos an, bevor er lauthals zu lachen begann. „Er denkt, ich bin ein Gespenst? Wie überaus passend! Erst lässt er mich in irgendeinem Kerker verrotten und dann, als er mich sieht, glaubt er, ich sei tot und als Geist zurückgekehrt, ihn zu verfolgen?“ Seine Lippen wurden schmal, als ihn unvermittelt heftige Bitterkeit erfasste. „Er nimmt sich selbst zu wichtig. Wäre ich tot und verdammt, weiter bis in alle Ewigkeit auf dieser Welt zu wandeln, wäre das letzte Fleckchen Erde, auf das ich meinen Fuß setzen würde, das, an dem er sich aufhält - sei es als Mann oder Geist.“
    „Ich vermute nicht, dass er glaubt, Euer Geist verfolge ihn, Raine“, erwiderte Gunna ruhig. „Er denkt, jemand anders ist es.“
    „Wer denn?“
    „Seine tote

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