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Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze

Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze

Titel: Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Statthalterposten übernehmen.«
    »Glaubst du, seine gesellschaftliche Stellung hat
eine Bedeutung für mich?«
    Sein rechter Mundwinkel zuckt. »Der ist eine gute
Partie.«
    »Ich liebe ihn aber nicht. Und wenn du mir die
Aufnahme ins Corps versaust, bleibt mir keine Wahl.«
    »Was hab’ ich damit zu schaffen?«
    »Jetzt stell dich nicht blöd! Ich habe an deinem PC
spioniert, weil ich wissen wollte, was du gegen mich in der Hand hast. Ja, ich
gebe zu, wenn ich meine Akte gefunden hätte, dann hätte ich reingelesen. Aber,
es sind meine Daten. Mein Leben. Es geht um mich. Habe ich nicht ein Recht
darauf, zu wissen, was andere über mich erzählen oder denken?«
    Er zuckt mit den Schultern. Dann öffnet er die
Schublade, wirft das vollgeblutete Taschentuch hinein. Er sucht zwischen
Stiften, Nagelscheren und Medikamenten. Ich sehe wie er einen Revolver nach
hinten schiebt. Schließlich reißt er ein Pflaster auf und klebt es auf den
Handrücken. Er schiebt die Schublade sachte zu.
    Ich beuge mich vor. »Und noch was. Wenn du mir die
Aufnahme in die Militär-Akademie versaust, sind wir keine Freunde mehr.«
    »Waren wir das denn jemals?«
    Er fasst sich abwechselnd an die Handgelenke.
Offenbar habe auch ich fest zugedrückt.
    »Ich dachte schon, … dass wir …«, stammele ich. »Wenn
du … nett bist … bist du wie ein guter Freund.«
    »Soraya, auch wenn ich nicht nett zu dir war,
geschah es nie, um dir zu schaden.« Er atmet schwer und umklammert die
Greifreifen. »Schade, dass du mir nicht vertraut hast. Ich habe dir nie einen
Anlass gegeben. Im Gegenteil …«
    Jetzt schlucke ich. »Wir können es ja mal mit
gegenseitigem Vertrauen probieren. Du warst eben sehr wütend auf mich. Zu
recht. Ich hätte nicht an deinen PC gehe dürfen. Aber du warst auch
leichtsinnig. Du hast alle Programme offen gelassen.«
    Er blitzt mich an. »Mit Absicht. Es war ein Test.«
    Verblüfft reiße ich die Augen auf. Innerlich
schlage ich mir vor die Stirn. Deshalb war Connor so schnell aus dem Bad raus.
Er hatte bereits geduscht. Das Haar war nicht nass vom Schweiß, sondern vom
Duschen. Er riecht nach Seife und nicht nach Schweiß.
    Verdammt, wie konnte mir das entgehen?
    Ich sauge vorsichtig die Luft ein. »Du hast mir
eine Falle gestellt?«
    »Ja.«
    Connor runzelt die Stirn. »Wie hast du die anderen
Akten so schnell gefunden?«
    »Es war Zufall. Ich habe die Kombination gedrückt,
mit der man zurück zum Musikprogramm kommt.«
    Er beugt sich vor und tippt auf den obersten
Ordner. Der unbekannte Typ mit dem Schnauzbart erscheint erneut.
    »Zeig mal!«
    Ich deute auf die alt- Taste und dann auf die a- Taste.
»Die habe ich gleichzeitig gedrückt. Und weil dein Scheiß-Programm nicht
reagiert hat, habe ich das andere A genommen.«
    Connor schüttelt den Kopf und macht ein
verzweifeltes Gesicht.
    »Das ist nicht a .
Das ist das at-Sign und damit kommst du nicht raus aus dem Programm. Mit
Verlaub, das ist ein ganz alter, antiker Laptop. Wenn du hier irgendwo raus
willst, drückst du escape . Das
@-Zeichen brauchten sie früher für ihre Korrespondenz. Jeder, der sich mit
diesen Dingern auskennt, weiß das.«
    Ich seufze verlegen. »Als ich das Bild mit dem
Mann und den Steckbrief sah, wusste ich, dass es eine dienstliche oder geheime Akte
ist, die mich nichts angeht. Ich geriet in Panik.«
    Er tippt die Kombination und sieht mich fragend
an. »So?« Er lässt mich nicht aus den Augen, offenbar um daraus zu lesen, ob
ich lüge.
    Schräg hinter seinem Kopf erscheint erneut
sekundenlang Alice, dann wird der Bildschirm schwarz.
    An meinem Blick sieht er, dass etwas nicht stimmt
und dreht den Kopf.
    »Die Kiste hat manchmal einen Wackelkontakt. Wart
mal!« Er drückt noch einmal die @-Taste. Nichts. Dann klopft er gegen das
Gehäuse.
    Der Bildschirm flammt wieder auf. Doch nun ist
bereits die nächste Person zu sehen. Eine andere Frau. Ich kenne sie nicht. Sie
ist sehr schön und sie sieht aus wie eine Kämpferin. Dann entdecke ich die
silberne Halskette. Hilfe! Sie trägt mein Medaillon.
    Erschrocken japse ich, Tränen schießen mir in die
Augen. »Da … da war Alice«, stottere ich und starre auf das Bild.
    Jetzt ist es an mir, mich zu beherrschen und die
Ruhe zu bewahren. Vermutlich weiß Connor nichts über das Medaillon, er kennt
nur die Akte einer toten Rebellin, weiß wie sie heißt, wer sie ist … Er kann
sicherlich keine Schlüsse von ihr zu mir schließen. Und doch ist er verdammt
nah an der Wahrheit dran.
    Die Halskette ist

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