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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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    »Die einzige Erklärung, die mir einfiel, um meine Anwesenheit in einem fremden Gemach zu legitimieren, war, vorzugeben, in Eurem Auftrag in Euer Gemach zu gehen. Ich habe den Fremden dazu gezwungen, mich davon zu überzeugen, ich wäre im falschen Raum, damit es wirkte, als hätte ich mich lediglich in der Tür geirrt. «
    »Und das hat er Euch abgekauft? «
    »Ich kann gut schauspielern, wenn es darauf ankommt. «
    Sarah, die ebenfalls auf Rebeccas Schwindelei hereingefallen war, hätte beinahe gelacht. »Nun gut, vielleicht seid Ihr, im Nachhinein betrachtet, doch nicht so inkompetent. Aber das nächste Mal... «
    Rebecca fiel ihr ins Wort. »Es wird kein nächstes Mal geben, es sei denn, Ihr erklärt mir vorab, warum Ihr mich auf eine Mission schickt. Wie wäre es, wenn Ihr mir darlegt, was es mit dem Auftrag heute Abend auf sich hatte? Schwebt die Königin etwa in Gefahr? Handelt es sich um eine Verschwörung, die Ihr entlarven wollt? Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass es in unserem Königreich niemanden gibt, der auf diese Art von Fällen spezialisiert ist. «
    »Selbstredend gibt es dafür eigens ausgebildete Leute. Aber dieser Fall ist viel zu banal, als dass sie dazu herangezogen werden. «
    »Banal? « Rebecca legte die Stirn in Falten. »Hattet Ihr nicht gesagt, der Fall wäre von großer Wichtigkeit? «
    »Das ist er auch - für mich«, herrschte Sarah sie an und stolzierte davon.
    Rebecca war sprachlos. Lady Sarah hatte sie nur für ihre eigenen Zwecke missbraucht? Die Erkenntnis, dass sie gnadenlos ausgenutzt worden war und nichts auch nur im Entferntesten Heroisches getan hatte, traf sie mit voller Wucht. Das Leben am Hofe war nichts von dem, was sie sich je erträumt hatte.
Kapitel 10
    Rebecca bahnte sich gerade den Weg zurück zu der Stelle, an der sie zuvor mit Evelyn gestanden hatte, als ihr Blick auf einen hellblauen Gehrock aus Satin fiel. Wie von selbst beschleunigten ihre Füße die Schritte, um einen besseren Blick auf ihn zu erhaschen Ja, er war es tatsächlich. Vermutlich war er gekommen, um ein klärendes Gespräch mit Sarah zu führen. Rupert St. John stand mit dem Rücken zu Rebecca, einen Arm an der Wand abgestützt. Als er leicht seinen Kopf drehte, konnte Rebecca seine rasierte Wange sehen. Doch dann machte sie noch eine Entdeckung: Er war nicht allein. Rebecca erkannte einen weiten Rock, der sich gegen seine Knie presste. Obwohl Ruperts breiter Rücken den Blick auf das Objekt seiner Begierde verdeckte, malte sie sich aus, wie die Frau ihn mit verliebten Blicken überhäufte.
    Da, jetzt lachte er, beugte sich nach vorn und flüsterte seiner Liebsten etwas ins Ohr! Rebecca war sich nicht sicher, meinte aber ein kindisches Kichern zu vernehmen. Hatte sie nicht irgendwo gehört, dass er ein stadtbekannter Schürzenjäger war? Das wäre zumindest ein Beweis dafür. Rebecca versuchte, sich sofort einzureden, dass es sie nicht weiter störte, wenn sein Heiligenschein eine Schramme bekam.
    Just als sie kehrtmachen wollte, sah sie, wie Rupert sich von der Wand abstieß, sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und den Blick auf seine Herzdame freigab. Rebecca hielt die Luft an. Elizabeth Marly? Beim Allmächtigen, er flirtete mit ihrer Zimmergenossin?!
    Schnaubend drehte Rebecca sich weg und horchte in sich hinein. Sie war sich nicht sicher, was sie empfand. Zorn? Nein. Empörung? Weswegen? Es war ihr unbegreiflich, was Rupert St. John an einem so niederträchtigen, infamen Frauenzimmer finden mochte. Vermutlich wusste er nicht, wen er sich da angelacht hatte. Eines musste sie Elizabeth lassen: Sie wusste ihre Reize durchaus einzusetzen. Was für ein Narr er doch war!
    Als Rebecca an die Stelle zurückkehrte, an der sie Evelyn zurückgelassen hatte, musste sie feststellen, dass ihre Freundin nicht mehr da war, sondern tanzte. Sie wartete noch einige Minuten, in der Hoffnung, dass der Reigen bald endete, wurde aber enttäuscht. Da sie wegen ihrer Aufmachung ohnehin nicht zum Tanzen aufgefordert werden würde, entschied sie, dass es Zeit war, sich in ihr Gemach zurückzuziehen.
    Erfüllt von Einsamkeit schlich Rebecca zur Tür.
    »Ihr geht schon? «
    Es war das erste Mal, dass Ruperts unerwartetes Auftauchen ihr nicht die Sprache verschlug. Sie war die Gelassenheit in Person.
    »Wonach sieht es denn aus? «, antwortete sie spitzzüngig. »Ich fühle mich ein wenig deplatziert, nachdem Eure Bekanntschaft mich zu dieser Kostümierung überredet hat. «
    »Nigel? «, fragte

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