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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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er verdutzt.
    »Nein. Wie ich Euch bereits sagte, kenne ich diesen Nigel gar nicht. «
    »Mit Verlaub, aber von wem sprecht Ihr dann? «
    »Von Elizabeth Marly. «
    »Ach so, Beth. Eine kleine falsche Schlange. Wenn sie wüsste, wie leicht sie zu durchschauen ist. Ihr hingegen... «
    Rupert verstummte, nahm Rebecca bei der Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Wollte er leibhaftig mit ihr tanzen? Alles deutete daraufhin, denn statt von ihrer Hand abzulassen, schlang er seinen anderen Arm um ihre Taille und wirbelte mit ihr zu der berauschenden Melodie des Walzers durch den pompösen Saal.
    War er noch ganz bei Trost? Oder war ihm entfallen, dass sie Beinkleider trug? Nein, das war eher unwahrscheinlich, hatte sie doch gerade noch von ihrer Kostümierung gesprochen. Es hatte vielmehr den Anschein, als scherte er sich nicht darum, was die anderen dachten.
    »So gefällt mir das«, stellte er fest, den Blick auf die gaffenden Pärchen um sie herum gerichtet. »Es gehört zu dem Fluch, der auf meinem Leben lastet, dass über mich getratscht wird. Aber was ist schon ein Tanz? Es gibt unendlich viele Gründe, warum zwei Menschen miteinander tanzen, und nicht alle haben etwas mit freier Wahl zu tun. «
    Es dauerte einen Augenblick, ehe Rebecca den Sinn seiner Worte begriff. »Wenn Ihr neben mir herlauft, ist das also Eure freie Entscheidung, denn wenn ich eines nicht getan habe, dann Euch in Ketten zu legen und mitzuschleifen. Aber was das Tanzen betrifft, so hat es lediglich etwas mit Etikette zu tun. Habe ich das so richtig verstanden? «
    »Ihr habt es erfasst! Ich wusste von Anfang an, dass Ihr nicht auf den Kopf gefallen seid. «
    Rebecca war sich nicht sicher, ob sie das Kompliment nicht doch lieber mit Vorsicht genießen sollte, statt es als bare Münze zu nehmen. Aus seinen Worten ließ sich genauso gut schlussfolgern, dass er ihrer Ausflucht, die sie früher am Abend vorgetragen hatte, keinen Glauben schenkte. Je länger sie darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher war es, dass die Warnung, die er ihr mit auf den Weg gegeben hatte, ehe sie aus Nigels Gemach gestürzt war, in dieselbe Richtung zielte. Und dennoch hatte er sie ziehen lassen. Weshalb nur?
    Selbstredend würde sie ihn bei Gelegenheit um eine Antwort bitten. Was, wenn sie ihn jedoch für klüger hielt, als er war? Der Großteil von dem, was er von sich gegeben hatte, war typisch für einen Schürzenjäger. Oder konnte es gar sein, dass er sie verführen wollte?
    »Also«, hob er an. Als Rupert seinen Kopf neigte und ihre Blicke sich trafen, wurde Rebecca von einer eigenartigen inneren Unruhe befallen. Bildete sie sich das nur ein, oder war er dazu übergegangen, ihre Taille zu streicheln? Zu allem Übel hatte er seine Hand auch noch unter ihren Gehrock geschoben, sodass keiner der Umstehenden etwas davon mitbekam. Entweder ihre Fantasie spielte ihr einen Streich, oder er war ein so eingefleischter Schürzenjäger, dass es ihm als das Natürlichste auf der Welt erschien, eine Frau zu streicheln, wenn er sie in den Armen hielt.
    Mit jeder Drehung, die sie auf dem Parkett vollführte, breitete sich eine wohlige Wärme in ihrem Innern aus, die sie selbst im Gesicht spüren konnte, obwohl sie merkte, dass sie nicht errötete. Wie gefährlich der Engel mit dem angeschlagenen Heiligenschein ihr werden konnte!
    »Wird Eure Mentorin mir eigentlich die Augen auskratzen, weil ich Euch daran gehindert habe, ihren Schal zu holen? «, fragte er mit einem Unterton, der suggerierte, dass sie beide um ihre Notlüge wussten.
    So viel dazu, dass er sie verführen wollte. Er wollte sie lediglich aushorchen. Soll mir Recht sein, dachte Rebecca, werde ich das Spiel eben mitspielen.
    »Nein, ich habe sie angeflunkert, habe ihr berichtet, Ihr wärt von gedrungener Statur und trüget ein Mönchskostüm. «
    Im selben Augenblick ging Rebecca auf, dass sie das lieber nicht hätte verraten sollen. Sie hatte soeben zugegeben, dass Sarah sie nach Informationen ausgehorcht und dass sie ihn ebenfalls belogen hatte.
    Doch dann kletterte seine Augenbraue fragend in die Höhe, gefolgt von einem Feixen. »Habt Ihr ihr das leibhaftig erzählt? «
    Da das Einzige, was Rebecca in diesem Moment an ihm als gefährlich empfand, sein verführerischer Charme war, sah sie keine Veranlassung, ihn weiter anzulügen. »Wenn ich Sarahs Worten Glauben schenke, seid Ihr und Euer Kumpan Gesetzesbrecher. Aber ich ziehe es vor, mir selbst ein Urteil zu bilden. «
    »Aber Ihr habt ihr bestimmt meinen

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