Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
Vom Netzwerk:
fällt und kurzzeitig das Sonnenlicht wegblockt.
    Ich öffne die Augen und werde gleich von einer blonden Haarlocke gekitzelt. Lippen berühren meine und küssen mich unendlich sanft wach.
    „Das hätte ich am liebsten gleich damals gemacht“, sagt Chris' Stimme, „Als du damals so unendlich verführerisch auf der Bank lagst.“
    Ich blinzle gegen das Sonnenlicht und lache. „Das glaube ich nie und nimmer. Ich war eine gänzlich unappetitlich und unästhetische Erscheinung.“
    „Und rochst unwiderstehlich nach deinem herrlichen Fisch.“ Er knabbert an meinem Ohrläppchen, so dass ein angenehmer Schauer über meinen Rücken rieselt.
    „Wo wohnst du eigentlich?“, murmle ich.
    „Hm, möchtest du mich gerne besuchen?“
    „Vielleicht.“
    „Klingt gut. Ich wohne in Thorpness, dem kleinen Feriendorf nördlich von Aldeburgh. Liz' Eltern haben da ein Ferienhaus am Meer.“
    „Mit Meeresblick vom Bett aus?“
    „Ja. Woher wusstest du das?“
    „Hm, ich hatte da nur so eine Ahnung.“
    „Jedenfalls wohne ich dort mit zwei Trompetern vom AWO-Projekt. Die Veranstalter haben nach privaten Unterkünften gesucht und da bot sich das Ferienhaus an.“
    „Und warum wohnst du nicht oben in der Wohnung mit deinem Vater und seiner Familie?“
    „Ach, da ist es viel zu eng. Außerdem schläft jetzt Gregory in meinem alten Zimmer.“
    „Der ist ganz süß, nicht?“
    „Ja. Er ist ungeheuer fleißig und möchte meinem Vater alles Recht machen. So wie du auch, nehme ich an“, neckt er mich.
    Ich richte mich auf. „Wie hast du mich hier gefunden?“
    „Liz sagte mir, dass du in diese Richtung gegangen wärst.“
    Nun bin ich hellwach. „Weiß sie etwa schon von uns?“
    Chris runzelt die Stirn. „Ich habe ihr nichts von uns gesagt, aber über kurz oder lang wird sie es sowieso erfahren. Da nützt kein heimliches Getue.“
    „Und dein Vater, der Sternekoch?“, frage ich.
    Chris antwortet nicht. Stattdessen hebt einen Kieselstein auf und dreht und wendet ihn. Er hatte eine schöne schwarz-weiße Marmorierung. Dann sagt er: „Du hast es ziemlich schnell heraus gefunden.“
     
    „Ja“, sage ich nachdenklich, „und ich weiß nicht, was ich von eurem Verwandtschaftsverhältnis halten soll. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich für ihn unter den gegebenen Bedingungen weiter arbeiten soll oder will. Es macht alles so kompliziert.“
    „Wieso?“, fragt Chris.
    „Nun, wie würdest du dich fühlen, wenn es zwischen uns zu einem Streit käme, so wie mit seinem Sous Chef Barney? Wenn er mich wutentbrannt heraus werfen würde?“
    „Warum sollte das geschehen?“, Chris streichelt meinen Nacken und meinen Hals. Es fühlt sich wahnsinnig gut an.
    Ich schließe die Augen, sage aber: „Es könnte sein, dass wir in vielen Dingen eine andere Meinung haben, dein Vater und ich.“
    Chris lässt ab und ich öffne die Augen. Jetzt hatte er auf seinen Ellenbogen aufgestützt, die Beine ausgestreckt und starrt hinaus auf das Meer.
    „Und das willst du jetzt schon wissen, nach nur einem Abend?“, fragt er.
    Ich sehe ihn von der Seite an. Was soll ich ihm sagen?
    „Sag mal ganz ehrlich, Chris“, sage ich sanft, „du weißt doch selber, dass mit dem Restaurant etwas nicht stimmt, dass der Laden nicht richtig läuft. Deswegen warst du doch so entgeistert, als ich dir gesagt hatte, dass ich dort arbeiten würde.“
    Chris erwidert darauf nichts, sondern springt mit einem Mal auf. „Komm“, sagt er und reicht mir eine Hand, um mich hochzuziehen, „wir gehen jetzt und suchen uns was Nettes zum Essen, dann sehen wir weiter.“
    Wir holen uns Fisch bei Freddy.
    Freddy schmunzelt, als er mich mit Chris sieht. „Muss ich den jetzt etwa auch füttern?“
    „Kommt nicht in Frage“, sage ich.
    Aber dann schiebt Freddy Chris' Geld doch einfach zurück über die Theke. „Schon gut“, sagt er, „Deine Freunde sind auch meine Freunde, Anna.“ Er sagt zu Chris: „Dieses ungeheuer tüchtige Mädchen hat meinen Stand vom sicheren Tod gerettet.“
    Ich lache und lege meinen Arm um Chris. „Und dieser ungeheuer tüchtige Mann hat mich vom sicheren Tod gerettet.“
    Ich erzähle ihm den Vorfall mit der Gräte.
    Freddy sagt ernst: „Eigentlich dürfte so etwas nicht vorkommen. Der Fisch den wir benutzen ist so gut wie Gräten-Frei. Da hast du Riesenpech gehabt, Anna.“
    „Sieh's wie du willst“, lache ich und drücke Chris fester an mich, „man kann es auch als einen Riesenglücksfall verstehen.“
    Freddy fragt: „Und wie

Weitere Kostenlose Bücher