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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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blendend schöne Liz geheiratet hat, da haben die Leute schon damals geunkt, er hätte sie nur wegen seines Sterns bekommen. Jetzt lauern die Leute darauf, wie lange die Ehe wohl noch halten wird, wo sein Lokal nicht mehr so gut läuft.“
    Ich schlürfe nachdenklich an meinem Kakaobecher.
    „Und“, fragt Gladys, „stimmt es nun wirklich, dass das Lokal schwächelt?“
    „Gladys, ich bin doch nur erst einmal da gewesen“, protestiere ich, „Da kann man das doch noch nicht sagen.“
    „Aber du sagst doch, da wäre etwas faul.“
    „Was würdest du davon halten, wenn ein Lokal wie das 'Seaview' nur drei ganze Tischbestellungen vorzuweisen hat, und das an einem Sonntagabend? Und wenn es so schwach mit Personal besetzt ist: nur zwei Köche, davon einer, beziehungsweise eine, nämlich ich, noch recht unerfahren, ein Küchenjunge und nur eine einzige Kellnerin?“
    Gladys schüttelt den Kopf und schnalzt missbilligend mit der Zunge.
    „Und wie ging der Abend weiter?“, fragt sie nun.
    „Gar nicht gut. Es kamen dann nämlich doch noch mehr Gäste, als angemeldet waren. Normalerweise wäre das doch toll für ein Restaurant, aber da war es eine Katastrophe. Wir waren hoffnungslos überfordert. Die Speisen sind alle so kompliziert und chichi-mäßig, dass wir die längst nicht so schnell zubereiten und servieren konnten, wie es eigentlich erforderlich gewesen wäre. Gregory, der Küchenjunge, und ich haben uns den Hintern abgearbeitet, und doch waren die Gäste unzufrieden, weil sie so lange warten mussten.“
    „Aber der Chef war doch auch noch da?“
    „Nö“, sage ich nun bitter, „eigentlich war der überhaupt nicht da. Der war so was von total abgehoben, hat seine fummligen, dekorativen schickimicki-Teller gestaltet. Die sahen so was von toll aus, aber ich behaupte mal, das Essen war schon kalt, als er mit dem Drapieren fertig war.“
    Wieder schüttelt Gladys mitleidig ihr Haupt.
    „Meinst du, dass er überhaupt Profit erwirtschaftet?“
    „Ich weiß es nicht. Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. Von dreißig Tischen waren den ganzen Abend lang nur fünf besetzt. Und du müsstest mal sehen, was für elitäre Rohwaren er benutzt. Das Zeug muss in der Anschaffung ein Vermögen kosten.“ Ich starre finster vor mich hin. „Ich habe eine ganz böse Ahnung“, füge ich hinzu.
    „Die wäre?“
    „Dass Adrian gar nicht das Geld hat, um sein Personal zu bezahlen. Deswegen ist sein Sous Chef wahrscheinlich gegangen. Und deswegen kann er sich nur eine Kellnerin leisten.“ Der Gedanke ist mir gerade gekommen, aber sobald er ausgesprochen ist, habe ich das sichere Gefühl, dass es so ist.
    „Gladys, was soll ich bloß machen?“, frage ich sie verzweifelt, „Was, wenn es wirklich so ist? Jetzt habe ich endlich meine Traumstelle und am Ende stellt sich heraus, dass es nur alles heiße Luft war. Vielleicht kann ich bald wieder meine Miete bei euch nicht bezahlen.“
    Gladys tätschelt beruhigend meine Hand. „Na, na. So schlimm wird es sicher nicht sein. Und wenn es dazu käme, sollst du immer wissen, dass wir dich auch so bei uns behalten, nicht wahr Len?“
    Len ist in seinem Sessel eingeschlafen. Er schreckt auf, sieht sein Weib an und murmelt nur: „Wie du meinst, mein Schatz,“ dann nickt er wieder weg.
    Gladys verdreht ein bisschen die Augen über ihn. Dann sagt sie zu mir: „Ich rate dir, Anna, dir die Lage erst einmal in Ruhe anzuschauen, bevor du voreilige Schlüsse ziehst. Am Ende ist es doch nur alles Klatsch und Tratsch. Vielleicht machst du dir nur umsonst Sorgen. Und nun, ab ins Bett. Morgen musst du wieder früh raus.“
    Und so gehe ich in mein Kämmerchen zum Schlafen. Aber ich liege noch eine ganze Weile wach und starre an die Decke. Wie gut, dass ich wenigstens mit Gladys darüber sprechen kann. Wie gerne würde ich doch mit Chris über meine Sorgen sprechen.
    Aber das geht ja nicht. Das wäre gegen unsere Abmachung, eine Abmachung die im Prinzip durch und durch vernünftig ist.
     
    Am nächsten Morgen jogge ich erst einmal eine Runde, um meinen Kopf klarzukriegen. Während ich entlang trabe, denke ich an meine Unterhaltung mit Gladys am vorigen Abend. Ich denke, dass ich doch ganz froh bin, dass ich mit ihr alles besprochen habe. Jetzt weiß ich, worauf ich achten muss, um für mich selbst zu analysieren, wie es um Adrians Restaurant steht. Ich muss auch mit einem kleinen Stich im Herzen an Chris denken. Was, wenn meine Befürchtungen stimmen? Was, wenn Adrian tatsächlich

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