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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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ihn?»
    «Er war unser Roadmanager. Ich rufe ihn ab und zu an. Dann gibt er mir die Messlatte durch.»
    «Und die wäre?»
    «Bei den Devils ist Feuer im Dach.»
    «Geht es etwas genauer?»
    «Ina mit Joanna. Ina ist eine intrigante Schlampe, räumt alles aus dem Weg, was ihr hinderlich ist. Joanna lässt sich nicht verarschen und hat langsam, aber sicher immer mehr zu sagen. Das hat Ina gar nicht gepasst. Also hat sie einen Streit angezettelt. Darin ist sie gut. John ist … war ein Spinner. Er hat sich mit Hanno angelegt, wollte endlich den ganz grossen Erfolg. Über den Teich nach Amerika. Aber dort sind andere Kaliber am Werk. Keine Hanno Helmers. Das ist eine Schuhnummer zu gross für ihn. Die Schwuchtel gab jedoch keine Ruhe und setzte Hanno unter Druck. Und Piet mimt den Mister Devil himself, dabei ist er eine schwache Figur.»
    «Alf und Mark?»
    «Mark ist ein Sexjunkie. Bumst alles, was er kriegt. Christine versucht das zu verhindern. Nur, das kriegt sie nicht in den Griff. Über Alf gibt es nichts zu sagen. Höchstens, dass er ein depressives, dummes Arschloch ist.»
    Ferrari drückte bei der Stereoanlage auf einen Knopf. Die Maddogs, er zweifelte keinen Augenblick daran, dass es Luke Egloffs Band war, dröhnten mit Gewalt aus den Boxen. Hilflos sah er sich um.
    «Das ist Musik!», schrie Luke Egloff.
    «Was? Ich verstehe Sie nicht! Wo kann ich das Gerät leiser stellen?», schrie Ferrari zurück.
    Nadine schüttelte den Kopf, während Egloff wild im Zimmer auf und ab tanzte.
    «Wow! Das ist ein Sound, Mann!»
    Nadine unterbrach die höchst intelligente Unterhaltung, indem sie den Stecker rausriss. Der Kommissär blickte seine Assistentin dankbar an.
    «Noch eine Frage. Wo waren Sie am letzten Mittwochmorgen zwischen neun und zehn Uhr?»
    «Hier. Ich habe im ‹Château Lapin› ein geiles Weib kennengelernt und sie mit auf die Bude genommen. Dann haben wir vierundzwanzig Stunden lang gevögelt. Sonst noch was?»
    Nadine schlug die Tür des Porsches heftig zu.
    «Hör mit deinem dämlichen Gegrinse auf, Francesco.»
    Ferrari rieb sich das rechte Ohr.
    «Eigenartiger Kauz. Aber nicht unsympathisch. Dass die Maddogs keinen Erfolg hatten, wundert mich hingegen nicht. Bei dem Krach.»
    «Was ist das ‹Château Lapin›?»
    «Das kennst du nicht? Die Hasenburg in der Schneidergasse. Dort gibt es die beste Rösti der Stadt.»
    «Werde ich mir merken. Woher wusstest du, dass er mit Toto Kontakt hat?»
    «Bluff! Gut, nicht? Ich fand das Gespräch ziemlich aufschlussreich.»
    «Ja. Jetzt kennen wir die Devils von einer anderen Seite.»
    «Von der dunklen Seite der Macht», unkte Ferrari.
    «Piet will weg. Kann aber nur, wenn jemand für ihn gute Songs schreibt. So wie das John tat. Ina hat vor Joanna Angst, die langsam ihre Stellung einnimmt. He … da fällt mir ein, Ina hat Joanna einige Male mit John erwischt. Das schien ihr gar nicht zu passen.»
    «Die Machtverhältnisse unter den Damen begannen sich zu verschieben.»
    «Und John will nach Amerika. Das passt wiederum Hanno nicht, denn wer will schon seine Milchkuh verlieren. Mark und Alf sind Nebenschauplätze. Was nun, Chef?»
    «Jetzt sollten wir uns einmal etwas genauer um die Helmers kümmern. Übrigens, etwas hast du vergessen.»
    «Und das wäre?»
    «Luke hat in einer Beziehung gelogen. Sein Informant ist sicher nicht Toto.»
    «Ina Helmers?»
    «Würde mich ganz und gar nicht wundern. Das mit der Schlampe und so, das war eine gute Show. Aber ein wenig zu dick aufgetragen. Ich denke, dass nur ein Insider wie Ina Helmers über all diese Informationen verfügt. Toto ist da zu weit weg.»
    Nadine sah Ferrari bewundernd von der Seite an und raste zurück ins Kommissariat.

13. Kapitel
    Ferrari liess seine Beziehungen spielen. Bei einem anderen Fall hatte er von einem Direktor der Banquiers Rohner & Söhne ziemlich viele Informationen erhalten. Diese Verbindung, die damals durch Staatsanwalt Borer eingefädelt worden war, nahm er nun wieder auf. Tja, die Zeiten ändern sich wirklich. Früher hätte er sich nie und nimmer vorstellen können, Vitamin B in seinen Ermittlungen einzusetzen.
    Nadine traf inzwischen Joanna Lieberherr im «Park im Grünen». Es war einen Versuch wert, nochmals nachzuhaken. So von Frau zu Frau. Sie setzten sich auf den Hügel neben die begehbare Luginbühl-Plastik.
    «Das Wasser hat etwas Beruhigendes. Nur die Wasserfontäne stört mich.»
    «Wirklich? Gerade die gefällt mir. Ich habe dann immer das Gefühl, in Genf zu sein. Und

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