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Riemenschneider

Riemenschneider

Titel: Riemenschneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Röhrig
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auseinander und deutete in Richtung ihres Schoßes. »Da hinein.«
»Na, das will ich wohl hoffen.« Nun lachte Lisbeth vergnügt, dabei hob sie mit beiden Händen ihre Brüste. »Obwohl …« Der Gedanke ließ eine Wolke aufziehen. »Also, der Hans will oft schon mehr. Und da gefällt’s mir dann auch nicht mehr. Aber dein Florian, das ist doch ein ganz Hübscher … mit Kraft … und einen festen Hintern hat er sicher auch …« Die Wolke war vertrieben. »Und der setzt den Stößel an, wo er nun mal reingehört. Aber das meinte ich nicht, Kindchen. Ich wollte wissen, was macht er? Zieht er ihn rechtzeitig raus?«
Im Nu hatte die Röte den Haaransatz erreicht, Katharina drehte und drehte an einem ihrer Zöpfe. »Entschuldige. Er … Auf den Bauch … Aber, das kann doch auch mal zu spät sein. Oder? Und deshalb …«
»Hab dich schon verstanden.« Lisbeth legte die Schürze ab, nahm den anderen Hocker und setzte sich zu ihrem Gast. »Du weißt ja, wo ich damals, als ich nach Würzburg kam, erst gearbeitet hab? Das ist vorbei, aber vergessen tu ich’s nicht. Also wir im Frauenhaus haben uns Bienenwachs reingestopft, so einen weichen Klumpen, der hat nicht wehgetan, und weil’s da drinnen gut warm ist, bleibt der auch warm. Nur, wieder rausgekriegt hab ich ihn immer schlecht.«
Katharina schluckte bei der Vorstellung.
Lisbeth merkte es nicht, ohne jede Verlegenheit plauderte sie weiter: »Einige von uns haben’s auch mit alten Lappen gemacht, weil die einfacher waren. Und sauber auch, wenn du den einen wäschst, nimmst du so lange den anderen.« »Aber wie soll ich denn …? Im Wolfmannsziechlein kann ich nichts verstecken. Die Stiefmutter guckt überall in meinen Sachen nach.«
Nun tätschelte die Erfahrene das Knie der jungen Frau. »Von mir bekommst du was viel Besseres. Ich hab ihn mir selbst gemacht, und dicht ist er ganz bestimmt.« Blick und Stimme wurden geheimnisvoll. »Ich zeig ihn dir.« Lisbeth erhob sich, eilte beinah leichtfüßig in die Vorratskammer und kehrte gleich mit einer Hand auf dem Rücken wieder. »Für heute leihe ich dir meinen. Und wenn du gut damit zurechtkommst, dann mach ich dir auch einen.« Sie enthüllte die Überraschung und ließ einen länglich geformten Beutel vor Katharinas Gesicht hin und her schaukeln. »Aus einer Schweinsblase. Und nicht hart. Hier fühl selbst!«
Nur zaghaft betastete Katharina das Säckchen. »Und wie …?«
»Du bist mir vielleicht eine. Machst du etwa dabei die Augen zu?« Kopfnicken.
»Dummerchen. Vorher hingucken musst du schon.« Lisbeth stülpte den Beutel über zwei gestreckte Finger. »Unten ziehst du die Schnur zu, und schon kann dein Florian loslegen. Ist doch ganz einfach. Und ich sag dir, wenn es länger dauert, dann hast du auch mehr …«
Die Haustür klappte. Wie ertappt fuhr Katharina hoch, gleich zog sie Lisbeth wieder auf den Hocker und stopfte ihr den Samenfänger in die Kleidtasche. »Ruhig. Bleib ganz ruhig!«
Durchnässt vom Regen standen die Männer in der Küchentür. Hans Bermeter schlug die Kappe auf dem Knie aus. »Mönche. Zu Fuß. Nur zwei und ein Bote. Aus dem Spiel wird nichts.« Er winkte kurz zu Katharina hinüber und hielt Florian am Ärmel fest. »Und ich hatte schon gedacht, weil mich der mit den dicken Lippen und der großen Nase so anschaute, den könnten wir uns im Grünen Baum zurechttrinken. Aber er hat wohl einen vornehmen Geleitbrief dabei. Gleich zwei von der Torwache haben ihn bis zur Pforte von den Augustinern gebracht. Wie hieß er noch?«
Längst suchte Florian mit seinem Blick schon Katharinas Augen. »Martinus, hab ich verstanden. Bruder Martinus.«
Er wollte zu ihr hinüber, der Spielmann aber ließ ihn nicht los. »Ist mir jetzt auch gleich, wie er heißt. An seinen Geldbeutel kommen wir nicht mehr dran.« Er deutete auf den Weinkrug. »Du kannst uns einschenken, Junge.«
Überhastet befolgte Florian die Anweisung, reichte dem älteren Freund den Becher, jetzt endlich durfte er zu ihr. »Gut, dass du da bist.«
»Ich muss schon bald wieder los.«
Da klatschte Bermeter seiner Lisbeth auf den Rücken. »Meine fette Ente. Dann wollen wir die Kinder mal ins Bett schicken. Was meinst du? Oder sollen wir gleich auch …«
»Später.« Entschieden wehrte Lisbeth ihn ab. »Erst muss ich die Fische fertig einpökeln.«
Katharina schmiegte sich eng an ihren Florian, als sie die Küche verließen. Auf der Treppe küsste er ihr Ohr. »Meine süße Kathi«, und flüsterte wieder: »Meine süße Kathi!« Dann fragte

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