Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
dachte, Sex käme für Pferdewandler an erster, zweiter und dritter Stelle.« »Wenn ich nicht im Dienst bin, ist das auch so. Machst du Jack an?« »Gott, was für ein widerlicher Gedanke.« Er lachte. »Du weißt, was ich meine.«
Ja, das wusste ich. Ich schaltete die Sprechfunkanlage ein. »Jack? Ich bin bei Kade.« »Es wurde auch Zeit, dass du dich meldest. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.« »Ich musste erst noch ein paar Tests bestehen, und außerdem ist dieses Haus stärker umlagert als ein knackiger Männerpo in einer Schwulenbar.« Er knurrte. »Ich liebe deine Ausdrucksweise.«
»Den Spruch habe ich von einem Rudelgenossen.« Kade wusste nicht, dass Rhoan mein Bruder war. Nur wenige wussten das. Ich kreuzte die Beine und ließ mich im Schneidersitz auf der Decke nieder. Kade hockte sich hinter mich, und sein warmer Moschusduft stieg mir in die Nase.
»Hat Rhoan sich schon gemeldet?« Ich wiederholte die Frage, und Kade schüttelte den Kopf. Ich konnte die Bewegung nicht sehen, aber ich war äußerst sensibel für jede seiner Bewegungen, so dass ich sie fühlte. Das sollte mir vieleicht zu denken geben, denn ich war nicht empathisch und sollte eigentlich nicht in der Lage sein, alles zu »spüren«.
»Es dauert manchmal ein paar Tage, bis die neuen Sicherheitsleute auftauchen.« Er strich mit den Fingern über meine Haut, was kleine Wonneschauer in mir auslöste und meine kaum gestillte Lust von Neuem weckte. »Ist der Schwund an Sicherheitspersonal denn so groß?«, fragte ich. »Ja, weil sie gleichzeitig für die Überwachung des Zoos zuständig sind. In dem Gehege werden ein paar ziemlich aggressive Kreaturen gehalten. Das kann ich dir sagen. Die lassen ihre Wut häufig an den Wächtern aus.«
Kein Wunder. Die meisten Nichtmenschen wurden wahnsinnig, wenn sie eingesperrt waren. Andererseits wurden die Nichtmenschen in diesem Gehege im Labor gezeugt und anschließend in den Zoo gesperrt. Sie waren wahrscheinlich von Anfang an ein bisschen wahnsinnig. Doch solange sie auf Befehl für ihn töteten, war es Starr vermutlich egal, was seine Kreaturen sonst noch anstellten.
»Hat Kade die Grundrisse bekommen, die ich ihm geschickt habe?«, erkundigte sich Jack. Ich wiederholte auch diese Frage und zuckte zusammen, als Kade einen Holzsplitter aus meiner Haut zog. »Ja. Das bringt mir aber nichts. »Ja. Das bringt mir aber nichts. Ich komme nicht in das Haus. Sie würden mich sofort festnehmen, wenn ich versuchte, eines der Gebäude zu betreten.« »Sind die Kameras vierundzwanzig Stunden in Betrieb?« »Ich fürchte, ja.« Er pflückte einen weiteren Splitter von meinem Rücken und schnippte ihn zur Seite. Er landete auf dem Wasser und schaukelte flussabwärts. »Schichtwechsel ist morgens und abends um sieben Uhr. Da hat man vieleicht ein paar Minuten Spielraum, aber das ist auch Alles.«
»Hat er Starr schon gesehen?« Ich gab die Frage weiter. »Ich habe den Eindruck, dass er nur zum Essen aus seinem Schlupfloch kommt.« »Hat irgendjemand Libraska erwähnt?« »Nein.« Er küsste meine Schulter und setzte sich, wobei er seine schlanken, muskulösen Beine rechts und links von mir ausstreckte. »Aber in den letzten Tagen sind einige Leute angekommen. Da ist irgendetwas im Gang.« Jack schnaubte. »Starr bereitet einen Krieg gegen die anderen Kartelle vor und lässt dazu seine wichtigsten Männer antreten.«
Ich wiederholte, was Jack gesagt hatte, und spürte Widerwillen bei Kade. Ein weiterer Hinweis, dass das Medikament, das Talon mir gegeben hatte, Auswirkungen auf meinen Körper hatte. Verdammt, ich wollte nicht noch stärkere Psi-Kräfte. Ich wollte genauso wenig, dass die, über die ich bereits verfügte, noch stärker wurden. Ich war glücklich mit dem, was ich hatte. Vielen Dank. Aber wie so häufig in letzter Zeit schien ich auch hier keine Wahl zu haben.
»Ich habe die Akten studiert und kenne die meisten von Starrs Generälen von Bildern her«, erklärte Kade. »Von denen war kaum einer dabei.« Ich überlegte. »Vieleicht gibt es mehr Generäle, als wir wissen.« »Oder es geht mehr vor, als wir wissen.« Ach, na toll. »Hast du Dia Jones irgendwo gesehen?« »Die weiße Übersinnliche? Ja. Aber nur sehr selten.« »Hast du sie jemals mit einem Kind gesehen?« Er zögerte. »Nein. Aber man erzählt sich, dass Starr ihr Kind als Geisel hält, damit sie sich gut benimmt.«
Dann hatte sie an dieser Stelle jedenfalls die Wahrheit gesagt.
»Offenbar in einem Labor unter der Erde. Weißt du
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