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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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nicht auf diese Art und Weise.«
    Ordaz enthielt sich einer Antwort.
    »Was ist mit Fingerabdrücken?«
    »Im Appartement? Keine.«
    »Keine außer Owens?«
    »Selbst seine eigenen fanden wir nur auf dem Sessel und den Beistelltischen. Ich verfluche den Mann, der den Reinigungsroboter erfunden hat. Jede einzelne glatte Oberfläche in Mister Jennisons Appartement wurde in den vierundvierzig Tagen seiner Mietdauer exakt vierundvierzig Mal gereinigt.« Ordaz machte sich wieder über sein Chili her.
    »Was halten Sie davon: Nehmen wir für einen Augenblick an, ich hätte recht. Nehmen wir an, Owen war hinter Loren her, und Loren kam ihm auf die Schliche. Owen wußte, daß er sich auf dünnem Eis bewegte. Er hätte nicht gewollt, daß ich mich an Loren heranmache, bevor er selber soweit war. Er wollte die Belohnung für sich allein. Aber er hat mir einen Hinweis hinterlassen, sicherheitshalber. Irgendetwas in irgendeinem Schließfach, auf einem Flughafen oder Raumhafen. Beweisstücke. Nicht unter seinem eigenen Namen, auch nicht unter meinem, weil ich als ARM bekannt bin, aber …«
    »Irgendjemand, den Sie beide kennen.«
    »Richtig. Wie zum Beispiel Homer Chandrasekhar. Oder – ich hab’s! Cubes Forsythe. Das wäre Owen sicherlich passend erschienen. Cubes ist tot.«
    »Wir werden uns darum kümmern. Sicher werden Sie verstehen, daß es Ihre Hypothese nicht untermauert.«
    »Sicher. Alles, was Sie finden, könnte Owen mit Absicht so arrangiert haben. Vergessen Sie’s. Lassen Sie mich einfach wissen, wenn Sie etwas haben.« Ich stand auf, drehte mich um und ging.
     
    Ich benutzte die Rollsteige, ohne darauf zu achten, wohin sie mich trugen. Ich nutzte die Gelegenheit, mich wieder abzuregen. Konnte Ordaz recht haben? Konnte es tatsächlich so gewesen sein? Je tiefer ich mich in diese mysteriöse Angelegenheit versenkte, desto schlechter sah Owen aus. Und das konnte nicht sein.
    Also war es Ordaz, der sich irrte.
    Owen sollte für einen Organdealer gearbeitet haben? Er hätte sich eher selbst ausschlachten lassen.
    Owen sollte sich seinen Kitzel aus einer Steckdose geholt haben? Er hatte noch nie im Leben 3D-Fernsehen gesehen!
    Owen sollte sich umgebracht haben? Nein, ganz bestimmt nicht, und wenn doch, dann sicher nicht auf diese Art und Weise.
    Doch selbst wenn ich das alles für möglich gehalten hätte …
    Owen Jennison wollte mich davon in Kenntnis setzen, daß er für Organpascher arbeitete? Mich, Gil »den Arm« Hamilton? Mich in Kenntnis setzen?
    Der Rollsteig glitt weiter und weiter, vorbei an Restaurants und Einkaufszentren und Kirchen und Banken. Zehn Stockwerke tiefer erklang das gedämpfte Brummen und Dröhnen des erdgebundenen Fahrzeugverkehrs. Der Himmel war ein schmaler, lebendiger Streifen Blau zwischen den schwarzen Schatten der Wolkenkratzer …
    Mich in Kenntnis setzen? Nie im Leben!
    Ordaz’ merkwürdig widersprüchlicher Mörder allerdings war kein Stück besser.
    Ich dachte über ein Problem nach, das selbst Ordaz übersehen hatte. Warum sollte ein Mann wie Loren Owen auf so komplizierte Weise erledigen? Owen mußte doch lediglich in den Organbanken verschwinden, um Loren nie wieder Schwierigkeiten bereiten zu können.
    Die Läden wurden seltener, und die Menschenmassen weniger. Der Rollsteig verengte sich, als er in ein Wohngebiet führte, das nicht gerade zu den besten zählte. Ich hatte mich ziemlich weit tragen lassen. Nun blickte ich mich suchend um und bemühte mich herauszufinden, wo ich war.
    Vier Blöcke von Grahams Laden entfernt.
    Mein Unterbewußtsein hatte mir einen Streich gespielt. Ich wollte Graham Kenneth von Angesicht zu Angesicht sehen. Die Versuchung weiterzugehen war fast unwiderstehlich, doch ich kämpfte dagegen an und wechselte auf der nächsten Plattform die Richtung. Im Zentrum der Plattform führte ein Aufzug nach oben, und von dort aus verliefen weitere Rollsteige zu normalen Wegen entlang der Gebäudeblocks. Ich hätte auf der Plattform auch ein Taxi herbeirufen können, doch ich benötigte immer noch Zeit zum Nachdenken, und so umrundete ich den halben Stadtrand.
    Ich hätte in Grahams Laden gehen und mich unerkannt wieder entfernen können. Vielleicht. Ich hätte hoffnungslos und gelangweilt und unentschlossen dreinblicken und Graham erzählen können, daß ich einen Ekstasestecker wollte, während ich laut darüber nachdachte, was meine Frau und meine Freunde wohl dazu sagen würden, um dann im letzten Augenblick meine Meinung zu ändern. Er hätte mich dann in

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