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Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Mund anstarrte, stieß sie einen gellenden Schrei aus. Sie wandte sich rasch ab, weil sie wusste, dass sie nicht schreien durfte, aber sosehr sie sich auch bemühte, sie hörte sich schon wieder schreien.
    Ein Grunzen wurde laut, ihr Peiniger kam um die Biegung herum und direkt auf sie zu. Zum ersten Mal sah sie sein Gesicht, aber der Anblick des langen, blutigen Messers, das er in der einen Hand hielt, und des feuchten, roten Bündels, das er mit der anderen Hand umklammert hielt, lenkte sie schnell ab.
    Er lächelte sie an und summte leise einen wirren Singsang vor sich hin. Sie erstarrte, der Schrei, den sie ausstoßen wollte, blieb ihr in der Kehle stecken.
    Oh Gott, dieses Gesicht…

54
    Hazen baute sich vor dem versammelten Einsatzkommando auf. Was er zu sagen hatte, war schnell gesagt. Die Männer wussten, was sie zu tun hatten, alles war gut geplant. McFelty hatte nicht die geringste Chance.
    Es gab nur ein Problem: Tad war noch nicht vom Gro-Bain-Gelände zurückgekommen, und der Funkkontakt war abgebrochen. Hazen hätte ihm gern noch einmal persönlich gesagt, was er im Falle eines allgemeinen Notstands tun solle, aber er konnte nicht mehr länger auf den Deputy warten. Es war zehn Minuten vor zehn, er wollte auf keinen Fall, dass McFelty ihm im Schutz des Unwetters entwischte. Tad wusste selber, was er nötigenfalls unternehmen musste.
    »Wo sind die Hunde?«, fragte er.
    »Der Hundeführer bringt sie direkt zu Winifred Kraus’ Haus«, antwortete Hank Larssen. »Er will dort auf uns warten.«
    »Ich hoffe, dass er dieses Mal mit besseren Spürhunden anrückt. Hast du ausdrücklich diese neue Rasse verlangt? Irgendwas Spanisches, ich hab den Namen vergessen.«
    »Presa canarios«, sagte Larssen. »Die sind zwar angeblich noch in der Ausbildung, aber ich hab darauf bestanden.«
    »Gut. Ich will mich nicht mehr mit den Versagern vom letzten Mal rumschlagen. Wer ist der Hundeführer?«
    »Lefty Weeks, wie letztes Mal. Ist ihr bester Mann.«
    Hazen runzelte zwar die Stirn, verzichtete aber auf eine abfällige Bemerkung, zündete sich eine Zigarette an und wandte sich an die versammelten Officers.
    »Ihr wisst, worum es geht, ich kann mich also kurz fassen. Die Hunde und Lefty gehen voran, dann kommen Raskovich und ich.« Er tauschte kurz einen Blick mit dem Sicherheitschef der KSU. Raskovich nickte und demonstrierte mit ernster Miene, dass er sich der Bedeutung des Einsatzes bewusst war.
    »Cole, Brast und Sheriff Larssen geben uns Rückendeckung. Ist dir das recht, Hank?«
    Larssen nickte. Er war vermutlich nicht glücklich mit der Rolle, die Hazen ihm zugedacht hatte, aber das Kommando hatte nun mal der Sheriff von Medicine Creek.
    »Die Regeln für den Einsatz sind einfach. Ihr seid alle mit hochkalibrigen Schnellfeuergewehren mit hoher Durchschlagskraft ausgerüstet, aber ich will, dass ihr nur bei unmittelbarer Bedrohung davon Gebrauch macht. Wir wollen unseren Mann lebend und unverletzt schnappen. Wir entwaffnen ihn, legen ihm Handschellen an und führen ihn ab, aber ansonsten wird er wie ein rohes Ei behandelt. Er ist unser Kronzeuge. Falls er die Nerven verliert und das Feuer auf uns eröffnet, gehen wir in Deckung und überlassen es den Hunden, ihn zu stellen.«
    Das Kopfnicken fiel schon ein wenig zögerlicher aus.
    »Falls einige von euch die Absicht haben, den Helden zu spielen: Vergesst es! Wir sind ein Team. Ich dulde keine Eigenmächtigkeiten.«
    Wieder suchte sein Blick ein Gesicht nach dem anderen ab. Ein bisschen Sorgen machte er sich wegen Raskovich, aber bis jetzt hatte der Sicherheitsfritze sich willig und gelassen gezeigt. Hazen musste ihm eine Rolle zuteilen, bei der er sich einbilden konnte, er habe einen entscheidenden Beitrag zu McFeltys Festnahme geleistet. Wenn Medicine Creek dafür das Versuchsfeld bekam, war Hazen bereit, ihm um den Bart zu gehen.
    »Shurte und Williams, Sie kundschaften den Eingang in das Höhlensystem aus. Wie weit Sie vorrücken, bleibt Ihnen überlassen, was aber nicht bedeutet, dass Sie im Eingangsbereich herumlungern. Dort könnten Sie überrascht werden. Es könnte natürlich sein, dass der Täter Fersengeld geben will. Sie müssen also immer auf dem Sprung sein, ihn nötigenfalls zu schnappen. Rheinbeck, Sie gehen zu Miss Kraus ins Haus, zeigen ihr den Durchsuchungsbefehl und trinken Tee mit ihr. Was Sie nicht davon abhalten soll, nötigenfalls Shurte und Williams Rückendeckung zu geben. Ich weiß, der Auftrag schmeckt Ihnen nicht, aber ich brauche einen

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