Rivalin der Götter erbin3
vor dem Adelskonsortium sprechen. Das Konsortium wird entscheiden, ob Elysium-in-Schatten seinen Repräsentanten behalten darf. Löst Eure Armee auf und verteilt ihre Generäle auf die Königreiche. Entlasst Eure Schreiber, Spione und Assassinen und all Eure anderen kleinen Spielzeuge.« Sie blickte voller Verachtung auf die Darrewachen. Ich konnte nicht sehen, ob die Frauen darauf reagierten oder nicht. »Schickt Euren Sohn zurück in die Literia; Ihr wollt ihn ohnehin nicht.« Dekas Kiefer mahlten. »Schickt Eure Tochter für zehn Jahre in eine Pfegefamilie in einem anderen Königreich, damit sie die Gepfogenheiten anderer Völker als Gegensatz zu Euch mörderischen, rücksichtslosen Amn lernt. Ich werde Euch die Wahl des Königreichs überlassen …« Sie lächelte dünn. »Doch Darr würde sie willkommen heißen und sie mit Respekt behandeln, da sie in der Lage ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
»Den Teufel werde ich tun und unter diesen baumbesteigenden Barbaren zu leben«, fuhr Shahar auf. Die anderen Hochblüter murmelten wütend ihre Zustimmung.
Usein fuhr fort: »Kurz gesagt, wir verlangen, dass die Arameri eine Familie wie jede andere werden und die Welt sich selbst überlassen.« Sie hielt inne und schaute sich um. »Oh. Und verlasst diesen Palast. Elysiums Existenz schmäht den Baum der Lady. Ehrlich gesagt haben wir genug davon, zu Euch aufzusehen. Ihr werdet ab sofort auf der Erde leben, wo Sterbliche hingehören.«
Remath wartete einen Moment, nachdem Usein schwieg. »Ist das alles?«
»Für den Moment.«
»Darf ich eine Frage stellen?«
Usein hob eine Augenbraue. »Ihr dürft.«
»Seid ihr verantwortlich für die Ermordung meiner Familienmitglieder?« Remath sprach leichthin, doch nur ein Narr hätte die versteckte Drohung nicht gehört. »›Ihr‹ als Plural, versteht sich.«
Zum ersten Mal sah Usein unglücklich aus. »Dafür konnten wir nichts. Meuchelmordkriege sind nicht unser Stil.« Unausgesprochen blieb die Tatsache, dass Meuchelmordkriege sehr wohl der Stil der Amn war.
»Wessen dann?«
»Ka’hels.« Usein lächelte freudlos. »Ka’hel Rächer, wie wir ihn nennen, ein Gottkind. Er hat uns viel geholfen; mir, meinen Vorfahren und unseren Verbündeten. Leider ist inzwischen deutlich geworden, dass er seine eigenen Pläne verfolgte, denn er benutzte uns nur. Wir haben unsere Beziehungen zu ihm abgebrochen, doch ich fürchte, der Schaden ist angerichtet.« Sie hielt inne; ihr Kiefer mahlte leicht. »Er hat meinen Ehemann getötet und einige Mitglieder aus unserem Kriegsrat. Vielleicht wird Euch das ein wenig trösten.«
Remath schüttelte den Kopf. »Mord ist niemals etwas, das man feiern sollte.«
»In der Tat.« Usein betrachtete Remath lange. Dann verbeugte sie sich vor ihr. Es war keine tiefe Verbeugung, doch der Respekt in der Geste war deutlich. Eine unausgesprochene Entschuldigung. »Ka’hel wurde von den Völkern im Norden zum Feind erklärt. Doch das legt unseren Streit mit Euch nicht bei.«
»Natürlich nicht.« Remath zögerte und neigte dann ihren Kopf. Das war für Amn ein ungeheurer Respektsbeweis, da die Herrscherin der Amn sich vor niemandem verbeugen musste. Bei den Darre war es wahrscheinlich eine Beleidigung.
»Danke für Eure Ofenheit«, fügte Remath hinzu. »Nun, was den Rest angeht, Eure Forderungen gegenüber meiner Familie: nein.«
Usein hob eine Augenbraue. »Das ist alles? ›Nein‹?«
»Habt Ihr etwas anderes erwartet?« Ich konnte Remaths Gesicht nicht gut erkennen, doch ich vermutete, dass sie lächelte.
Usein tat das auch. »Eigentlich nicht, nein. Doch ich muss Euch warnen, Arameri: Ich spreche für die Völker dieser Welt. Nicht alle würden mir zustimmen, das gebe ich zu, da sie zu viele Jahrhunderte unter der Kontrolle Eurer Familie verbracht haben. Ihr habt beinahe den Geist der Sterblichen zerschlagen. Um ihretwillen werden ich und meine Verbündeten kämpfen und ihn wiederbeleben – und wir werden keine Gnade kennen.«
»Seid Ihr sicher, dass Ihr das wollt?« Remath lehnte sich zurück und schlug ihre Beine übereinander. »Der Geist der Sterblichen ist streitsüchtig, Usein- ennu. Gewalttätig und selbstsüchtig. Ohne eine starke Hand, die ihn führt, wird diese Welt für viele, viele Jahrhunderte keinen Frieden mehr kennen. Vielleicht niemals mehr.«
Usein nickte langsam. »Frieden ohne Freiheit ist bedeutungslos.«
»Ich bezweife, dass die Kinder, die vor Der Helligkeit verhungert sind, dem zustimmen
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