Romana Exklusiv 0172
zusammen.
Angelos betrachtete sie mit undurchdringlicher Miene. „Seit wann ist es eine Beleidigung, wenn ein Mann zugibt, dass er eine Frau begehrt?“, höhnte er.
„Sie haben mich zu Tode erschreckt, als Sie gesagt haben, Sie hätten das Darlehen zurückgezahlt … Sie haben mich unter Druck gesetzt, und zu guter Letzt haben Sie den Frauenhelden herausgekehrt!“ Sie wandte sich ab und ging zur Tür.
„Alle Ausgänge sind versperrt“, sagte er leise.
Maxie glaubte es erst, als sie vergeblich versuchte, die Tür zu öffnen. „Machen Sie sofort die Tür auf!“
„Warum sollte ich?“ Er lehnte sich so lässig gegen den Schreibtisch, dass sie ihn am liebsten erwürgt hätte. „Vermutlich sind Sie hergekommen, um mich zu unterhalten … Für Wutanfälle habe ich zwar kein Verständnis, aber in dem Kleid sehen Sie wirklich umwerfend aus. Ich würde gern wissen, warum Sie derart melodramatisch auf meinen unsittlichen Antrag reagieren.“
Sie wirbelte zu ihm herum. „Sie geben also zu, dass es einer war?“
„Ich begehre Sie. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich bekomme, was ich will“, erwiderte er sehr leise.
Maxie erschauerte. „Wenn Schmeicheleien nicht verfangen, versuch es mit Drohungen …“
„Das war keine Drohung. Ich drohe Frauen nicht. Ich musste noch keine Frau ins Bett zwingen.“
Niemand konnte eine solche Wut vortäuschen. Angelos war ein Traummann und sich seiner Anziehungskraft auch durchaus bewusst. Aber er hat ja auch alles, räumte Maxie bitter ein. Ein fantastisches Äußeres, Sex-Appeal, mehr Geld, als er je ausgeben könnte, und einen messerscharfen Verstand.
Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Sie halten sich für etwas ganz Besonderes, nicht? Sie dachten, ich würde mich geschmeichelt fühlen und alles nehmen, was Sie mir zu bieten gedenken … Aber Sie sind genauso wie all die anderen Männer, die mich begehrt haben. Und ich habe viel Übung im Umgang mit Männern wie Ihnen. Seit meinem vierzehnten Lebensjahr sehe ich so aus …“
„Ich bin froh, dass Sie erwachsen geworden sind, bevor unsere Wege sich gekreuzt haben“, warf Angelos ein.
Diese unverschämte Bemerkung veranlasste Maxie, wie eine Tigerin auf ihn loszugehen. „Glauben Sie, ich wüsste nicht, dass ich für einen Kerl wie Sie nicht realer bin als eine Gummipuppe? Wenn Sie ein Spielzeug brauchen, dann gehen Sie in ein Geschäft, und kaufen Sie sich eine Eisenbahn.“
„Ich dachte, Sie würden Offenheit schätzen“, gestand er nachdenklich. „Aber woher sollte ich wissen, dass Sie so wenig Selbstachtung haben …“
Seine Worte trafen sie, und plötzlich kam sie sich sehr dumm vor.
„Das ist doch lächerlich“, brachte sie hervor. „Aber was ich auch für Fehler gemacht habe, ich habe nicht vor, sie noch einmal zu machen. So, jetzt habe ich Ihnen gesagt, was ich denke, und nun öffnen Sie endlich diese verdammte Tür!“
Angelos sah sie durchdringend an. „Wenn es nur so einfach wäre …“
Als sie diesmal den Knauf umfasste, sprang die Tür auf. Doch statt hoch erhobenen Hauptes davonzustolzieren, floh Maxie förmlich, und sie zitterte am ganzen Körper.
3. KAPITEL
Auf dem Weg nach Hause fragte Maxie sich fieberhaft, was bloß in sie gefahren war. Es goss in Strömen, ein heftiger Sommerregen, und sie war innerhalb weniger Minuten bis auf die Haut durchnässt gewesen.
Irgendetwas war schiefgelaufen. Angelos hatte verhindert, dass sie die Flucht ergriff, und genau wie am Vortag war er immer ruhiger geworden, je mehr sie die Fassung verloren hatte.
Ihr Auftritt war ausgesprochen melodramatisch gewesen, und sie hatte sich von Angelos Petronides dazu hinreißen lassen, ihre innersten Gefühle zu offenbaren.
Es musste am Stress liegen. Lelands Herzinfarkt und die Konsequenzen daraus, die Publicity und der Tod ihrer Patentante waren einfach zu viel für sie gewesen, und sie hatte ihr Innerstes vor einem Mann entblößt, der jede Schwäche ausnutzte.
Sie durchquerte gerade eine ruhige Seitenstraße, als eine Limousine wenige Meter vor ihr hielt und Angelos Petronides ausstieg. „Kommen Sie aus dem Regen, Sie Närrin. Wissen Sie nicht einmal, wo Sie vor der Nässe Schutz suchen können?“
Maxie strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und warf ihm einen trotzigen Blick zu. „Verschwinden Sie!“
„Fangen Sie an zu schreien, wenn ich Sie in den Wagen verfrachte?“, erkundigte er sich ungeduldig.
Aus einem Impuls heraus ging sie zu ihm, stemmte die Hände in die
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