ROMANA EXKLUSIV Band 0173
sehr mir der Artikel über Johnny Seftons Hochzeit gefallen hat. Er war flüssig geschrieben, und natürlich waren Steves Fotos großartig. Sie haben gute Arbeit geleistet, Sie und Steve. Ich hoffe, die beiden werden glücklich miteinander.“
„Das hoffe ich auch“, erwiderte Lauren ernst. „Ich glaube, es könnte gut gehen. Melanie ist so ein nettes Mädchen.“
Janice nickte. „Man hat an dem Text gemerkt, dass Sie sie mögen. Es war ein außergewöhnlicher Artikel.“ Sie zögerte und biss sich unsicher auf die Unterlippe. „Vielleicht … Es wäre schön, wenn Sie und Steve über unsere Hochzeit berichten würden.“
Lauren blinzelte überrascht, Janice und Robert hatten sich jedoch bereits umgedreht und eilten durch das Foyer zum Aufzug.
Janice hat Nerven!, dachte Lauren auf dem Nachhauseweg. Glaubt sie wirklich, dass ich über die Hochzeit eines Mannes schreibe, mit dem ich einmal verlobt war?
Als Lauren in der Wohnung ankam, hatte sie sich wieder beruhigt. Während sie sich ein kleines Abendessen zubereitete, wurde ihr klar, dass ihre Bedenken grundlos waren. Sie hatte Robert nie wirklich geliebt und war nicht unglücklich, weil sie ihn verloren hatte. Eigentlich war es war ihr völlig egal, ob er Janice heiratete oder nicht. Im Moment fand sie Janice sogar wesentlich sympathischer als ihn. Heute Abend war Robert ausgesprochen unfreundlich gewesen. Janice dagegen war warmherzig und rücksichtsvoll – genau wie Steve sie beschrieben hatte.
Warum soll ich nicht über die Hochzeit der beiden berichten?, fragte Lauren sich. Vielleicht würden einige ihrer Kollegen darüber erstaunt sein. Aber was kümmerte es sie, was die anderen Leute über sie dachten.
Am nächsten Morgen, als Lauren die Nachrichtenredaktion betrat, spürte sie im Nacken ein wohlbekanntes Prickeln. Sie wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Steve musste hier sein.
Er saß in Freddys Büro auf der Schreibtischkante. Lauren betrachtete sein schwarzes Haar, das im Sonnenlicht schimmerte, und registrierte, dass er Jeans und ein lässiges Sweatshirt trug. Er wirkte so dynamisch, so kraftvoll und unglaublich sexy …
Laurens Puls beschleunigte sich schlagartig, und sie sah zu Boden, um sich zu beruhigen. Hatte Steve schon immer diese Wirkung auf sie gehabt? Ihre Haut schien plötzlich in Flammen zu stehen – dabei war Steve nicht einmal so nah, dass er sie hätte berühren können!
Wie sollte sie ihre Gefühle unter Kontrolle halten? Lauren setzte sich an den Schreibtisch, stöberte in der Schublade, sah die Agenturmeldungen durch und las die Post, die heute eingegangen war. Dabei versuchte sie, sich nicht anmerken zu lassen, was in ihrem Innern vorging. Steve hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihr zu schreiben oder anzurufen. Er war einfach weggefahren und hatte sie ohne ein Zeichen auf der Insel zurückgelassen. Sagte das nicht alles, was sie wissen musste?
Er interessierte sich überhaupt nicht für sie. Für ihn war sie nur eine Frau, die er haben wollte und die es zunächst geschafft hatte, sich ihm zu entziehen. Steve war entschlossen gewesen, sie zu bekommen. Was trieb ihn dazu, Frauen zu verführen und sie anschließend in seine Trophäensammlung einzureihen? Sie hatte von Männern gehört, die Antiquitäten, Bücher oder Gemälde sammelten und Himmel und Hölle in Bewegung setzten, um ein Objekt zu erwerben. Steve war ein Sammler, der seine Stücke nicht behielt, sondern rücksichtslos und ohne zurückzublicken immer nach neuen Beutestücken Ausschau hielt.
Lauren erschauerte, als sie spürte, dass Steve auf sie zukam. Sie hielt den Blick gesenkt und tat so, als würde sie einen Brief lesen. Steve blieb vor dem Schreibtisch stehen, und Lauren atmete tief durch, bevor sie den Kopf hob.
„Hallo“, sagte er, sah ihr in die Augen und lächelte charmant.
Obwohl sein Lächeln ihr beinah das Herz brach, gelang es ihr, nach außen hin kühl zu wirken. „Hallo“, antwortete sie höflich. War das wirklich ihre Stimme? Sie klang so normal. Sicher würde niemand merken, welche Überwindung es sie kostete, ruhig zu bleiben. Das Gefühl, dass die Kollegen an den Nachbartischen zuhörten und sie beobachteten, gab Lauren Kraft.
„Sollen wir heute Abend essen gehen?“, fragte Steve beiläufig. Lauren war überrascht. Aber vielleicht will er mir beim Essen erklären, dass er eine andere Frau kennengelernt hat. Vielleicht würde er sogar ein schlechtes Gewissen haben, mich sitzen zu lassen, nachdem ich schon die Trennung
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