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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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sich zaghaft zu Wort. Armand warf mir einen triumphierenden Blick zu.
    „Gut, ich gebe mich geschlagen. Aber wir sind spätestens eine Stunde vor Morgengrauen zurück.“
    Jenny war begeistert vom Fliegen. Und, nachdem sie ihren anfänglichen Argwohn überwunden hatte, auch begeistert von Armand. Die Energien an dem Platz im Schottischen Hochland waren heute Nacht nicht ganz so stark wie damals, aber stark genug, dass Jenny sie mühelos aufspüren konnte. Ich war heilfroh, dass Beltane bereits vorüber war, sonst hätten diese Energien bedenklich mehr Kraft gehabt. Wie ein übermütiges Füllen sprang Jenny zwischen den einzelnen Energiefeldern hin und her, quietschte und jauchzte vor Vergnügen. Sie umarmte jeden einzelnen der Bäume. Mit deutlichem Unwohlsein stellte ich fest, dass Armand ganz hingerissen von dem Mädchen war.
    „Armand, du ziehst doch hoffentlich nicht in Erwägung, dich ihr auf diese Weise zu nähern?“
    Schockiert über diese Annahme blickte er mich vorwurfsvoll an. „Mon Dieu, Melissa, was denkst du von mir? Natürlich nicht, sie ist ein Kind.“ Sein Blick füllte sich mit Wärme, als er wieder zu ihr hinübersah. „Aber sie ist hinreißend, oder nicht? So ungezwungen und so stark. J’aime bien la petite. Ich mag die Kleine.“
    „Du darfst sie ruhig mögen, aber bitte halte dich zurück! Franklin reißt mir den Kopf ab, wenn er erfährt, dass ich Jenny mit dem gefährlichen Vampir spielen lasse.“
    Beschwichtigend nahm er mich in die Arme und küsste mich, dass mir die Sinne schwanden. „Je te donne ma parole. Ich gebe dir mein Wort, ich werde mich zurückhalten. Sie wird nicht einmal einen Tropfen Blut von mir sehen. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn ich sie in Zukunft gelegentlich bei dir sehen könnte.“
    „Warum?“, fragte ich und konnte eine gewisse Angst in der Stimme nicht verbergen.
    Seine Augen bekamen einen warmen, liebevollen Ausdruck. „Wenn ich eine Tochter hätte haben können, hätte ich mir gewünscht, dass sie so wie dieses Mädchen ist. Nimmst du mir das jetzt übel?“ Natürlich tat ich das nicht. Aber wie hätte ich ahnen können, dass ein Vampir sich nach einem leiblichen Kind sehnt? „Vergiss nie, dass auch ich sterblich war. Ich habe die Kinder meiner Schwestern vergöttert. Die Kleine da weckt in mir eine Erinnerung.“ Er sprach nicht weiter. Sein Gesicht wurde ernst. Er ließ mich los und drehte sich von mir weg.
    Er glitt ins Gras zu meinen Füßen und beobachtete Jenny aus einer halbliegenden Haltung heraus. Nein, von ihm ging keine Gefahr aus. Beruhigt setzte ich mich neben ihn und legte meine Hand auf seinen Arm. Eine Weile saßen wir still da, sahen Jenny zu, wie zwei stolze Eltern. Es hatte etwas unglaublich Starkes, Inniges. Ich seufzte glücklich.
    „Alles in Ordnung, ma chère?“, fragte Armand.
    „Sogar in bester Ordnung.“
    „Denkst du, du schaffst diese kleine Strafarbeit, die Franklin dir aufgetragen hat?.“
    Ich wusste, wie er das meinte und winkte ab. „Ich kann Persönliches aus meiner Arbeit heraushalten, keine Sorge. Er wird nichts über unsere Beziehung erfahren, was er nicht ohnehin schon weiß. Mein Bild über Vampire wird objektiv sein. Ohne die romantische Ader anzuzapfen.“
    Den letzten Satz sprach ich bewusst anzüglich aus und brachte ihn damit zum Lachen.
    „Wenn ich dir helfen kann …“
    „Lass mal. Das schaff’ ich schon.“
    Er nickte.
    „Aber eine Frage brennt mir auf der Seele“, meinte ich schelmisch.
    „Und die wäre?“
    „Ist es wahr, dass Dracula euer Obervampir ist?“
    Armand lachte auf. Zärtlich nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich auf den Mund. „Ma fille, du wirst doch nicht anfangen, Belletristik mit Fakten zu verwechseln, oder?“
    „Na ja, es heißt schließlich, dass ein Fürst Dracul mal gelebt hat.“
    Er wurde ernst und setzte sich auf. „Das stimmt. Aber Vladimir Tepes Dracul, genannt der Pfähler, Fürst von Tschechien und Heerführer der blutrünstigsten Söldnertruppe, die das Antlitz dieser Erde je gesehen hat, war nie unsterblich. Er trank das Blut seiner Opfer, die er foltern und pfählen ließ. Behauptete, ihre Qualen in dem Blut schmecken und auf diese Weise ihre Kraft in sich aufnehmen zu können. Er war eine Bestie, aber kein Vampir. Auch wenn der Aberglaube der Bauern ihn nach seinem Tod dazu gemacht hat. Selbst die Abgründigsten unter uns hätten eine solche Kreatur niemals mit unserer Macht ausgestattet und auf die Menschheit

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