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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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von Anfang an geplant, die Ashera anzulocken, damit wir Sophie halfen, das Château zu behalten. So etwas hatten wir schon oft getan. Das Einzige, was er nicht geplant haben konnte, war, dass
ich
hierher kam. Das war nun das Sahnehäubchen für ihn. Er genoss es. Mich schauderte bei dieser Erkenntnis.
    „Ich kenne euch. Ich weiß von eurem Tun, euren Forschungen und Beobachtungen. Einige eurer kostbaren Aufzeichnungen über meine Person sind so falsch und frei erfunden wie die Lügen des Baron Münchhausen. Aber es macht Spaß, zu sehen, was ihr mit solchen Informationen anfangt.“ Es machte mir Angst, mit welch selbstzufriedenem Gesichtsausdruck er mich darüber in Kenntnis setzte. „Aber es hat mich überrascht, dass die Ashera auch um die Zusammenhänge zwischen Armand und mir weiß. Deshalb fiel es deinem Begleiter so überaus schwer, dich in meiner Obhut zurückzulassen.“ Ich verstand nicht, wovon er sprach. „Ich konnte seine Gedanken lesen, als er mich sah. Er kennt mich. Er weiß, dass ich Armands Schöpfer bin. Und er weiß, was das für dich bedeutet. Seltsam, dass Armand in meiner Akte gar nicht erwähnt wird.“
    „Du hast deine Akte gelesen?“ Mir wurde ganz schlecht.
    „Aber natürlich.“
    „Dann warst du im Mutterhaus in Paris?“
    Er lächelte mich an. Offen und ein wenig nachdenklich. „Im Calais de Saint? Ich war einige Male dort.“
    „Um zu jagen?“
    „Oh nein“, beschwichtigte er. „Nur um zu sehen, was man so über mich schreibt. Ich würde mich euch nie zeigen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich mag euch einfach nicht leiden.“
    Sein Blick wurde eindringlicher, lauernd.
    „Dann hab ich wohl keine allzu guten Karten?“ Ich lachte nervös.
    Er hob abwehrend, fast beruhigend die Hand. „Du bist ja noch nicht allzu lange dabei, mein Täubchen. Und außerdem habe ich ganz andere Pläne für dich.“
    Ach ja, seine Pläne. Ich fühlte mich noch nicht bereit dazu. Aber eine Wahl hatte ich kaum.
    „Hast du auch Armands Akte gelesen?“, fragte ich schnell, um ihn noch hinzuhalten.
    „Es gibt keine Akte über Armand in den Archiven der Ashera“, sagte er leichthin und tat einen Schritt auf mich zu. Es verwunderte mich sehr, dass es keine Akte über Armand gab. Wo doch ein enger Kontakt zwischen Franklin und ihm bestand. Über keinen anderen Vampir hätte man mehr und leichter Informationen bekommen können. Wieder las Lemain meine Gedanken. „Ich habe nicht gesagt, dass es keine Akte ‚Armand de Toulourbet’ gibt. Die wird es sicher geben. Aber nicht in den Archiven der Ashera. Gäbe es sie, hätte ich sie gelesen. Und meinen verlorenen Sohn wiedergefunden.“ Er setzte bei den letzten Worten eine theatralische Miene auf und legte die rechte Hand auf seine Brust, als schmerze sein Herz bei dem Gedanken an Armand. Doch in der nächsten Sekunde lag nackte Bosheit in seinem Gesicht. „Armand wird sicherlich seine enge Beziehung zu Franklin Smithers nutzen, damit seine Akte nie offiziell wird. Weil er weiß, ich finde ihn, wenn ich Zugang zu dieser Akte bekomme. Und er kennt mich gut genug, um zu wissen, dass ich mich bei denen, die mich studieren, umsehe. Falls ihn und diesen Franklin auch nur annähernd so viel verbindet, wie du glaubst, dann hat er ihn gut genug im Griff, um eine offene Zugänglichkeit der Akte zu verhindern. Und die beiden verbindet sicher noch weit mehr als das, was du zu wissen glaubst.“
    Er sollte still sein. Ich wollte das nicht hören. Ich wollte nicht mal mehr daran denken. Armand hatte gesagt, es sei vorbei. Franklin hatte gesagt, es sei vorbei. Warum sollte ich diesem Teufel mehr Glauben schenken? Er lachte laut über das Leid in meinen Augen.
    „Oh, ich hätte mich tatsächlich auch in den anderen Mutterhäusern umsehen sollen. Welch grober Fehler. Aber wie hätte ich ahnen können, dass er sich ausgerechnet in diesen Reihen einen Liebhaber sucht?“
    Mir traten Tränen der Verzweiflung in die Augen. Was, wenn er doch recht hatte? Ich durfte nicht daran denken, sonst wäre ich verloren. Er wollte mich mit solchen Lügen nur mürbe machen.
    „Warum lebt ihr nicht zusammen, Sophie und du?“, lenkte ich ab, ehe er dieses Thema weiter verfolgte. Ich wollte nicht mehr über Armand sprechen. Aber ich hoffte, ihn noch ein wenig länger hinhalten zu können. Lemain überraschte mich, indem er sich geduldig zeigte und es sich in einem Sessel am Kamin bequem machte. Er bot mir den anderen an. Verdammt, warum blieb er so ruhig und gelassen? Anscheinend

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