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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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jungen Anwalts, Jameson Jones, eines Amerikaners, der in London lebte und praktizierte. Nun, dachte er, vielleicht ist es an der Zeit, daß ich den Spieß einmal umdrehe, Mrs. Hayes-Howth. Er sah zu Reynolds hinüber. Nein, nicht mit seiner Hilfe. Major Reynolds hatte seinen Dienst erfüllt. Sir Basil unterstützte seine Spionenhatz nur solange, wie seine persönlichen Angelegenheiten nicht davon berührt wurden. Es war ihm unangenehm, daß dieser Kerl wußte, daß er in finanziellen Nöten steckte.
            »Wir könnten Mrs. Howth zur Vernehmung vorladen«, schlug Reynolds vor.
            »Unterstehen Sie sich! Kümmern Sie sich um Ihre militärischen Angelegenheiten, ich kümmere mich um Northern Star. Ich wünsche, nicht weiter in die familiären Querelen der Howths hineingezogen zu werden, die Sache wird mir allmählich zu schmutzig.«
            »Die Howths werden sehr enttäuscht sein. Sie sehen nicht ein, warum diese Frau, die doch von Charles Howth getrennt lebte, sein Vermögen erben sollte.«
            Basil seufzte. »Welches Vermögen? Der Kerl war doch immer bis über beide Ohren verschuldet. Herrgott, Mann, wir haben Krieg! Verschonen Sie mich mit diesen Belanglosigkeiten!«
            Ein Diener geleitete Reynolds zur Tür. Basil sah ihm nach und dachte flüchtig an Jorgensen. Der Kerl war ein Schurke, ohne Zweifel, aber er hatte wenigstens Mut und kämpfte für das, was er wollte. Das gefiel Basil, schließlich war er selber einmal Offizier gewesen. »Mir scheint, er ist zehnmal soviel wert wie Sie, Major«, sagte er zu der Tür, die sich hinter Reynolds geschlossen hatte. Er verabscheute Soldaten wie Reynolds, die Ruhm erlangen wollten, ohne je Pulvergeruch in die Nase zu bekommen. Es war gut möglich, daß der dänische Liebhaber Charles aus dem Weg geschafft hatte, im Krieg und in der Liebe war ja bekanntlich alles erlaubt. Aber das war jetzt Geschichte. Nun galt es vor allem, Reynolds unschädlich zu machen, der in seinem Übereifer Fragen über Northern Star stellte und sich in zivile Angelegenheiten mischte. Es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis er die Antworten auf seine Fragen bezüglich Regal Hayes finden würde. Er konnte auch ohne weiteres herausfinden, daß Regal sowohl Charles als auch Jorgensen im Haus seines alten Freundes David Collins kennengelernt hatte, ein purer Zufall zwar und völlig harmlos, aber dieser Schnüffler würde sich mit Feuereifer darauf stürzen. Ach ja, es wurde höchste Zeit, daß Major Reynolds in den Genuß einer Luftveränderung kam. Basil lachte vor sich hin und klopfte ans Fenster, um eine Wespe zu verscheuchen, die hereinfliegen wollte. Spanien wäre doch genau das Richtige für den Major, ein bißchen Fronterfahrung würde ihm sicher guttun.
            Der Diener, der Reynolds hinausbegleitet hatte, kam zurück. »Da ist noch ein Herr, der Sie zu sprechen wünscht, Sir. Von der Admiralität.«
            »Herrgott, in meinem Haus herrscht ein Kommen und Gehen wie im Taubenschlag! Sag ihm, er soll um vier wiederkommen.«
            »Der Gentleman läßt bestellen, es sei dringend, Sir.«
            Basil erwog, durch eine Seitentür zu schlüpfen und so den Weg durch die Halle zu vermeiden, aber seine Neugier siegte. »Na, meinetwegen … Schick ihn herein.« Ein Captain der Marine trat ein und stellte sich vor. Basil bemerkte zu seinem Erstaunen einen Trauerflor am Ärmel der Uniform seines Besuchers.
            »Was ist geschehen?« fragte Basil, von bösen Vorahnungen erfüllt.
            Der Captain nahm Haltung an. »Mit Bedauern überbringe ich Ihnen eine Nachricht der Lords der Admiralität, Sir. Die Lords wünschen, daß ich Sie persönlich davon in Kenntnis setze, daß Colonel David Collins, Vizegouverneur von Van Diemens Land, verstorben ist.«
            Basil schwankte, und der Offizier trat eilig einen Schritt vor und half ihm zu einem Stuhl. Basil kämpfe gegen Tränen, er brachte kein Wort heraus, darum fuhr der Offizier fort: »Colonel Collins verstarb plötzlich und unerwartet am vierundzwanzigsten März in Hobart, die Nachricht kam gerade in London an. Der Colonel erlitt einen Herzanfall und starb nach wenigen Minuten. Soll ich Ihnen einen Brandy holen, Sir?« Er wies auf den kleinen Tisch mit Karaffen und Gläsern in der Ecke.
            »Seien Sie so gut. Und bitte richten Sie den Lords meinen Dank aus.« Er fühlte sich plötzlich alt, vor seinen Augen

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