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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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England zurückkehren kannst. Das willst du doch, nicht wahr?«
    Jack sah ihn verwirrt an. Da versprach ihm jemand die Erfüllung seines größten Wunsches! Aber dieser Jemand war ein portugiesischer Jesuit, ein Erzfeind seines Landes. »Wie kann ich Ihnen trauen?«
    »Ich schwöre es dir bei Gott. Ich habe Schiffe zu meiner Verfügung und werde deine Rückkehr durch einen Brief mit meinem Siegel sicherstellen.«
    Jack nickte nur mechanisch.
    »Gut, dann wäre das beschlossen. Du wirst mit niemandem über diese Unterhaltung sprechen und wenn du Seine Hoheit oder ein Mitglied seines Gefolges triffst, wirst du nicht über die politischen und religiösen Konflikte unserer Länder sprechen. Das versteht sich von selbst. Du kannst jetzt gehen.«
    Jack stand benommen auf, verbeugte sich und wandte sich zum Gehen. Dabei fiel sein Blick auf die ledergebundenen Bücher in der Nische. Eines davon kam ihm seltsam bekannt vor.
    Er sah genauer hin. Zwischen einer Bibel und einer Predigtsammlung stand Pater Lucius’ Lexikon.

39
Der Feind
    »Es war ganz bestimmt dasselbe Lexikon«, sagte Jack. Er saß mit Akiko und Yamato im Garten hinter ihrem Quartier. Über ihnen funkelte der Sternenhimmel.
    Sie hatten sich aus dem Schlafsaal geschlichen und einen abgeschiedenen Platz gefunden, an dem sie reden konnten. Es war eine mondlose Nacht und nichts war zu hören als das Gluckern des Bachs. In einiger Entfernung verströmten die Laternen des Hauptturms ein schwaches Licht. Die auf den Mauern patrouillierenden Soldaten waren nur als schwarze Umrisse zu erkennen.
    »Aber du hast es nur ganz kurz gesehen«, wandte Akiko ein. »Wie kannst du dir so sicher sein?«
    »Ich würde diesen Einband überall erkennen. Es ist genauso eingebunden wie der Portolan meines Vaters.«
    »Könnte es sich nicht um ein anderes Lexikon handeln, das ein anderer Priester verfasst hat?«
    »Nein, Pater Lucius sagte, es gebe nur seins.«
    Akiko überlegte. »Vielleicht hat Drachenauge das Buch weggegeben, als er merkte, dass es das falsche war, und Pater Bobadillo hat es zufällig gekauft.«
    »Warum hat er das dann nicht einfach gesagt?«, hielt Jack dagegen. »Er hat sich deshalb nicht über den Diebstahl des Lexikons aufgeregt, weil er es ja hatte! Was bedeutet, dass er den Portolan womöglich auch besitzt.«
    »Das ist doch absurd!«, rief Yamato leise. »Willst du ernsthaft behaupten, ein wichtiger Gefolgsmann und geistlicher Berater Hasegawa Satoshis habe Drachenauge angeheuert, um den Portolan deines Vaters zu stehlen und dich zu ermorden?«
    Jack nickte heftig.
    »Aber er ist ein Priester. Verstößt Stehlen und Töten nicht gegen sein Ordensgelübde? Ich weiß, dass die Jesuiten Feinde deines Landes sind, aber er steht auf unserer Seite. Du sagtest doch auch, er habe versprochen, dir bei deiner Rückkehr nach Hause zu helfen. So redet kein Dieb oder Mörder. Er scheint Mitleid mit dir zu haben.«
    Jack seufzte ungeduldig. Für ihn war alles klar. »Wisst ihr noch, dass Pater Lucius mich auf dem Sterbebett um Verzeihung bat? Er meinte, er hätte es ›ihnen sagen müssen‹, er hätte nicht gewusst, dass sie ›dafür töten‹. Bestimmt hat er vom Portolan und von seinem Vorgesetzten Pater Bobadillo gesprochen.«
    Akiko blickte nachdenklich zum Himmel auf und die funkelnden Sterne spiegelten sich in ihren Augen. »Du kannst den Berater Seiner Hoheit nicht einfach so des Diebstahls oder Auftragsmords beschuldigen. Wir brauchen Beweise. Zuerst müssen wir sicher sein, dass du wirklich Pater Lucius’ Lexikon gesehen has t …«
    »Worauf willst du hinaus?«, fiel Yamato ihr ins Wort. Die Richtung, die das Gespräch nahm, behagte ihm überhaupt nicht. »Dass wir in den schwer bewachten Turm eindringen und uns im Zimmer des Priesters umsehen?«
    Akiko lächelte. »Erraten.«
    Eine ganze Woche verging, bevor die drei dazu Gelegenheit fanden. Dann kam ein Nachmittag, an dem sie ohne die Lehrer mit ihren Waffen üben sollten. Bisher hatten die Sensei sie unablässig gedrillt und ihnen verschiedene Schlachtordnungen und das Kämpfen in voller Rüstung beigebracht. Die Sensei kannten keine Nachsicht, denn sie wussten, dass das Leben der Schüler von ihrer Ausbildung abhing.
    Täglich trafen weitere Satoshi treu ergebene Truppen ein. Mit ihnen kamen Berichte von Zusammenstößen im ganzen Land und von einer gewaltigen Streitmacht, die in Richtung Osaka vorrückte. Jack staunte, wie viele Ausländer und japanische Christen sich in den Burgmauern sammelten.

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