Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
Offenbar suchten sämtliche Missionare bei Satoshi vor Daimyo Kamakura Zuflucht. Die Anwesenheit so vieler europäischer Gesichter war tröstlich, doch schienen weder Engländer noch Niederländer darunter zu sein. Abgesehen von einigen wenigen Händlern und Kaufleuten handelte es sich ausschließlich um spanische Mönche oder portugiesische Jesuiten.
    »Das ist doch Selbstmord«, flüsterte Yamato, als sie sich dem Tor der inneren Burg näherten. »Mein Vater verstößt mich, wenn er davon erfährt.«
    In voller Rüstung und mit menpos maskiert begleiteten er und Akiko Jack die schmale Straße hinauf, die zum Hauptturm führte.
    »Tut so, als wärt ihr berechtigt zu passieren und bleibt nicht stehen!«, zischte Akiko.
    Dann trat ihnen ein Soldat mit einem Speer in der Hand entgegen.
    Bevor er nach der Parole fragen konnte, befahl Akiko schon: »Öffne das Tor!«
    Der Mann zögerte. Die Mädchenstimme, die er hinter der Maske gehört hatte, verwirrte ihn.
    »Beeil dich! Der Junge ist ein Gast von Pater Bobadillo.«
    Akiko klang so gebieterisch, dass der Mann verwirrt zum Tor eilte. Sämtliche Wächter verbeugten sich und die drei passierten das Tor.
    »Ich sagte doch, dass es leicht ist«, meinte Akiko zufrieden. »Einfache ashigaru gehorchen immer. Sie stellen keine Fragen.«
    Sie überquerten den Hof zum Haupteingang des Burgfrieds. Nun versperrten ihnen zwei Samuraiwachen den Weg. Diesmal würde man sie nicht so ohne Weiteres durchlassen, dachte Jack. Die Wachen waren keine einfachen Fußsoldaten.
    »Parole«, verlangte der Samurai auf der rechten Seite.
    Yamato nannte das Wort, das Jack die Wache in der Woche zuvor hatte sagen hören.
    »Die ist alt«, sagte der Samurai.
    Yamato starrte ihn nur an, unschlüssig, was er als Nächstes tun sollte. Der andere Wächter griff nach seinem Schwert und Jack begann zu schwitzen. Dass die Wächter handgreiflich werden würden, war zwar unwahrscheinlich, aber um eine überzeugende Erklärung, was sie hier zu suchen hatten, würden sie nicht herumkommen.
    »Wie ärgerlich!«, rief Akiko und zog ihre Maske herunter. »Saburo-san hat uns die falsche Parole gegeben. Ich wette, er hat es absichtlich getan, um uns in Verlegenheit zu bringen.«
    Die Wachen sahen sie entgeistert an. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass hinter der menpo ein Mädchen zum Vorschein kommen würde.
    Jack und Yamato wechselten besorgte Blicke. Akikos empörter Ausbruch verwirrte sie genauso wie die Wachen.
    »Die ganze Schule wird über uns lachen!«, sagte sie wütend zu Yamato. »Da bekommen wir unseren ersten Auftrag von Daimyo Takatomi und schaffen es nicht einmal, einen Jungen zu Pater Bobadillo zu bringen!«
    Ein Wächter begann zu grinsen. Akiko sah ihn flehend an. »Bitte lasst uns durch. Der Junge wurde schon einmal in den Burgfried gerufen. Sein Gesicht habt ihr doch bestimmt nicht vergessen!«
    Sie machte eine Grimasse, rümpfte die Nase und zeigte auf Jacks viel größere Nase. Die Wachen lachten. Jack war weniger nach Lachen zumute. Stattdessen überlegte er, ob Akiko seine Nase wirklich für zu groß hielt.
    Akiko senkte die Lider und blickte den Mann unschuldig an. »Es wäre eine solche Schande für uns, wenn wir von diesem einfachen Auftrag unverrichteter Dinge zurückkehren müssten.«
    Die Entschlossenheit des Wächters geriet ins Wanken. Er musterte Jack noch einmal kurz und nickte.
    »Fünfter Stock, aber nicht weiter. Darüber kommt die Leibwache Seiner Hoheit und die hat nicht so viel Verständnis.«
    »Danke«, sagte Akiko mit einer Verbeugung und setzte ihre menpo wieder auf.
    Sie betraten den Turm, schlüpften aus ihren Sandalen und stiegen die Treppe hinauf. Yamato ging voraus.
    »Ich hoffe, ich habe dich nicht gekränkt«, flüsterte Akiko Jack ins Ohr.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Jack rasch. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg.
    »In welche Richtung?«, fragte Yamato. Sie waren im fünften Stock angelangt.
    »Ä h … nach links«, stotterte Jack. Hoffentlich bemerkte Yamato nicht, dass er rot geworden war.
    Sie folgten dem Hauptgang zu Pater Bobadillos Zimmer. Zwei Wachen kamen ihnen entgegen. Jack fürchtete einen Augenblick lang schon, sie seien entdeckt worden, doch die beiden beachteten sie nicht und stiegen die Treppe hinunter. Der Gang war menschenleer.
    »Und wenn er in seinem Zimmer ist?«, fragte Yamato.
    »Gleich werden wir es wissen«, sagte Akiko und bedeutete ihnen, in einem Nebengang zu warten.
    Sie klopfte an die Tür. Niemand

Weitere Kostenlose Bücher