Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
antwortete.
    Akiko winkte die beiden zu sich.
    »Wir halten draußen Wache und warnen dich, wenn jemand kommt«, sagte sie zu Jack.
    Jack nickte und schlüpfte in das Zimmer. Wieder hatte er das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Mit einem einzigen Schritt war er vom Osten in den Westen hinübergewechselt.
    Durch ein Fenster mit geschlossenen Läden fielen einige Strahlen der Nachmittagssonne. Das dämmrige Zimmer schien voller Geheimnisse. Jack trat vor die Nische und suchte das Lexikon. Es war leicht zu finden. Er erinnerte sich noch genau an den Einban d – es war vom ständigen Gebrauch abgenutzt und an der unteren Kante leicht beschädigt, weil er das Lexikon einmal hatte fallen lassen. Er schlug es auf und sah seinen Verdacht bestätigt. Pater Lucius’ Name stand groß und deutlich in schwarzer Tinte auf der ersten Seite.
    Das war der Beweis, den er gebraucht hatte. Pater Bobadillo war der Teufel, der hinter Drachenauge steckte. Wie hätte er sonst an das Lexikon gelangen können? Also deshalb hatte er so getan, als wisse er nichts davon. Ein kalter Schauer überlief Jack. Wenn der Jesuit das Lexikon hatte, musste er auch den Portolan besitzen. Wut stieg in Jack auf. Wenn Pater Bobadillo Drachenauge angeheuert hatte, war er genauso schuldig am Tod seines Vaters wie der eigentliche Mörder.
    Er umklammerte das Messer des Ninjas in seinem Obi mit der rechten Hand so fest, dass die Knöchel seiner Hand weiß hervortraten. Rachegelüste durchströmten ihn wie Feuer.
    »Was habt ihr zwei hier zu suchen?«, fragte eine Stimme vor dem Zimmer.
    Jack erstarrte. Man hatte sie entdeckt. Hastig stellte er das Lexikon in die Nische zurück.
    »Wachdienst, Hauptmann«, antwortete Yamato. Er klang nervös.
    »Ihr seid im falschen Stock. Ich habe neue Wachen für Pater Bobadillos Gast im vierten Stock angefordert.«
    »Abe r …«, begann Akiko.
    »Keine Widerrede. Folgt mir!«
    »Hai!«, antworteten Akiko und Yamato und Jack hörte, wie ihre Schritte sich entfernten.
    Jack ließ das Messer los. Er brauchte einen klaren Kopf und durfte sich nicht von Rachegefühlen leiten lassen. Pater Bobadillo hatte mächtige Verbündete, außerdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass Jack sich irrte. Er musste vor allem den Portolan finden. Womöglich befand das Logbuch sich in diesem Raum. Er sah rasch die anderen Bücher durch, fand allerdings nichts. Sein Blick fiel auf den Tisch und dann auf die abgeschlossene Truhe in der Ecke.
    Er kniete sich davor und zog das Messer aus dem Gürtel. Vorsichtig führte er die Klinge in das Schloss ein und wackelte damit hin und her. Seine kleine Schwester hatte einmal den Schlüssel zu ihrer Truhe zu Hause verloren und sein Vater hatte ihm gezeigt, wie man ein solches Schloss öffnete. Doch dieses war stärker und wollte nicht aufgehen. Das Messer rutschte ab. Jack führte es erneut ein und hatte plötzlich das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. Er sah sich um. Ein Mann mit schwarzen Augen starrte auf ihn herunter, doch es handelte sich nur um das Porträt des heiligen Ignatius.
    Plötzlich öffnete sich das Schloss und ließ sich von der Platte darunter lösen. Jack drückte den schweren Deckel auf und blickte hinein. Die Truhe enthielt Papiere, Silbermünzen, einigen Schmuck, ein Gewand aus dickem Samt und drei Bücher. Jack holte sie heraus, aber der Portolan war nicht darunter. Er suchte in den Tiefen des Kastens. Wo bewahrte Pater Bobadillo das Logbuch auf? Hatte er es jemandem zum Entschlüsseln gegeben? Oder hatte Drachenauge es ihm gar nicht ausgehändigt? Vielleicht hatte er herausgefunden, was das Buch wert war, und es für seine eigenen Zwecke behalten. Jacks Gedanken überschlugen sich.
    Da hörte er plötzlich draußen im Gang Schritte näher kommen. Sie hielten direkt vor der Tür zu Pater Bobadillos Zimmer an.
    »Richten Sie bitte Daimyo Yukimura meinen Dank für das heutige Gespräch aus«, sagte eine ölige Stimme.
    Sie gehörte Pater Bobadillo.
    Jack saß in der Falle. Hastig legte er die Sachen wieder in die Truhe, drückte das Schloss zu und sah sich in Panik um. Er konnte sich nirgendwo verstecken.
    Da bemerkte er an der gegenüberliegenden Wand einen senkrecht verlaufenden Lichtspalt. Er rannte hinüber und entdeckte eine als Wandverkleidung getarnte Schiebetür. Mit zitternden Fingern schob er sie auf und schlüpfte hindurch. Im selben Moment öffnete Pater Bobadillo die Zimmertür und trat ein. Jack konnte die Schiebetür gerade noch zuziehen.
    Er stand in

Weitere Kostenlose Bücher