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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Lärm.«
    »Absolut korrekt, Duncan.«
    Ich war erstaunt. »Dann war das nur die Vorhut?«
    »Liebes.« Darian beugte sich zu mir und lächelte milde. »Viel Beute, viele Treiber, viele Jäger, hm? Sie versuchen uns einzuschüchtern.«
    Ich blickte kurz zu Boden, dann wieder auf und ihn an. »Und wird es gelingen?«
    Er lachte dermaßen laut auf, dass ich mich für diese Frage zu schämen begann.
    »Kopf hoch, Schatz. Wir lassen uns doch davon nicht ins Boxhorn jagen.« Er zwinkerte mir zu und ich musste lächeln.
    »Was gedenkst du zu tun, Darian?« Mein Vater hatte in seiner unruhigen Wanderung innegehalten und sah Darian erwartungsvoll an.
    »Ich wollte sie anfangs in Sicherheit wiegen, allerdings …« Er ließ den Satz unvollendet und ich knirschte betroffen mit den Zähnen. Mein Eingreifen hatte diesen Vorsatz wohl gänzlich zunichte gemacht.
    »Plan B«, warf Dad hilfreich ein und lächelte mich aufmunternd an. »Wenn es defensiv nicht klappt, dann ab in die Offensive.«
    »Ich würde sagen, wir sind schon mittendrin«, räumte Darian ein und legte seine Hand auf meine Schulter. »Gehen wir also offensiv vor.«
    Ich blickte auf. »Und wie?«
    Er lächelte geheimnisvoll, beinahe wölfisch. »Lass dich überraschen, mein Schatz.«
    F ür gewöhnlich genoss ich die kalte Nachtluft, die mich umfing und abkühlte, wenn ich nach dem Besuch bei Thalion für ein paar Minuten auf den Balkon hinaus trat. Heute aber war das mit dem Genuss so eine Sache. Noch zu deutlich standen mir die Ereignisse der vergangenen Stunden vor Augen. Daher entstand in meiner Magengegend auch ein leicht mulmiges Gefühl, als ich rechts hinter den Rosensträuchern eine Bewegung ausmachte.
    Ich überlegte bereits, ob ich Darian Bescheid geben sollte, da trat eine vermummte Gestalt hervor. Ich lächelte erleichtert, als ich Thalion erkannte. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, eilte er den Pfad entlang bis zu dem Rosenbogen. Dort verharrte er, schien auf jemanden zu warten. Über sein merkwürdiges Verhalten verwundert, verdrängte ich meine Müdigkeit und beobachtete ihn weiter.
    Er tat nichts, stand einfach nur da und schon war mir, als hätte ich mich geirrt und er wollte nur die Nachtluft genießen. Da aber geschah etwas, was mich überrascht die Luft anhalten ließ.
    Als würde eine Sternschnuppe lautlos vom Himmel fallen, erschien ein gleißend heller Lichtstrahl, beschrieb einen Bogen und landete direkt im Garten. Direkt neben dem Rosenbogen. Und statt dort zu verglühen, blieb der Strahl bestehen, dehnte sich aus, ohne jedoch Thalion zu berühren. Er schien es sogar zu vermeiden, denn an genau der Stelle bekam der Lichtstrahl eine Einkerbung, als zöge er sich vor Thalion zurück. Verblüfft kniff ich die Augen zusammen. So etwas hatte ich noch nie gesehen und es führte alles, was ich über Physik und Optik wusste, ad absurdum. Und ich wusste nicht gerade wenig darüber.
    Nun war ich vollkommen wach und jegliche Müdigkeit fiel von mir ab. Fasziniert vom Geschehen beugte ich mich soweit über den Balkon, dass ich beinahe Gefahr lief, abzustürzen. Die Hand in meinem Nacken verhinderte den Absturz. Erschreckt zuckte ich zusammen.
    »Einmal am Tag in den Abgrund zu springen sollte doch wohl ausreichen, Liebes.«
    »Ich hatte nicht vor zu springen«, antworte ich ohne meinen Blick vom Geschehen im Garten zu nehmen. Daher spürte ich mehr als ich es sah, dass Darian neben mich trat.
    »Ah, das ist es also, was dich dem Bett und somit von mir fern hält.« Er lachte leise und diesmal sah ich ihn an. Sein Haar war ein wenig wirr, auch wenn er es mit den Fingern zu bändigen versucht hatte. Ein leichter Bartschatten hatte sich an Kinn und Wangen gebildet. Sein Oberkörper war unbekleidet und der kühlende Lufthauch schickte eine leichte Gänsehaut darüber. Gänsehaut? Bei einem Vampir? War wohl doch möglich. Ab Bauchnabel ging es gestreift und in Baumwolle abwärts. Ich grinste, denn hier war er den normal Sterblichen sehr ähnlich. Die wenigsten Männer schliefen vollkommen unbekleidet.
    Seine Augen funkelten mich vergnügt an und er fuhr sich abermals mit den Fingern durchs blonde, offen über den Rücken fallende Haar. »Jetzt besser?«
    »Och, der Aus-dem-Bett-Anblick steht dir nicht schlecht.«
    »Ich mag besonders deinen Im-Bett-Anblick, Schatz.«
    »Später«, schmunzelnd stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Dann wandte ich mich wieder dem Garten zu.
    Enttäuscht seufzte ich auf, als dort vor dem Rosenbogen nichts

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