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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ihr zwei!« warnte sie und betrachtete die beiden Menschen, die sie liebte und zwischen denen beständig die Funken folgen. »Laßt wenigstens heute abend die Sticheleien. Und außerdem«, fuhr Meredith entschlossen fort, »wäre ich jetzt wirklich gern allein - ehrlich.«
    »Keine Chance. Als ich heraufkam, ist gerade dein Vater vorgefahren.« Wie zur Bestätigung läutete es.
    »Von mir aus kann er da unten übernachten«, sagte Meredith und machte Parker die Wohnungstür auf.
    Parker drehte sich um. »Um Himmels willen, ich kann jetzt nicht gehen, wenn er da unten ist. Er erwartet bestimmt, daß ich ihn rauflasse.«
    »Tu es bloß nicht«, warnte Meredith.
    »Und was zum Teufel soll ich ihm sagen, wenn er mich bittet, ihm die Sicherheitstür aufzuhalten?«
    »Darf ich einen Vorschlag machen, Parker?« erwiderte Lisa mit ihrem süßesten Lächeln, hakte sich bei ihm ein und zog ihn zur offenen Tür. »Warum behandelst du ihn nicht genauso wie einen armen Kerl, der ein Dutzend Kinder durchzufüttern hat und der dich um einen Kredit angeht,-und sagst ganz einfach nein!«
    »Lisa.« Er knirschte mit den Zahnen und schüttelte ihre Hand ab. »Du machst es einem wirklich schwer, dich nicht zu hassen.« Zu Meredith gewandt, fügte er hinzu: »Sei bitte vernünftig. Der Mann ist nicht nur dein Vater, er ist auch einer meiner wichtigsten Geschäftspartner.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, schenkte Lisa ihm ihr bezauberndstes Lächeln. »Parker, wo ist dein Rückgrat, dein Charakter, dein Mut?«
    »Kümmere dich verdammt nochmal um deine eigenen Angelegenheiten. Wenn du auch nur ein klein bißchen Taktgefühl hättest, würdest du erkennen, daß dich das hier überhaupt nichts angeht, und würdest in der Küche warten.«
    Dieser Tadel übte eine eigenartige Wirkung auf Lisa aus. Ihr, die normalerweise genausoviel einstecken konnte, wie sie austeilte, schoß bei Parkers Worten das Blut ins Gesicht. »Mistkerl«, murmelte sie, machte auf dem Absatz kehrt und ging in Richtung Küche. Als sie an Meredith vorbeikam, sagte sie: »Ich bin hergekommen, um dich zu trösten, nicht um dich aufzuregen, Mer. Also, ich bin in der Küche.« Dort wischte Lisa sich die Tränen ab, die ihr in die Augen getreten waren, und griff nach dem Radio. »Okay, Parker, jetzt kannst du loslegen!« rief sie und drehte energisch an dem Lautstärkeregler. »Ich werde kein Wort hören.«
    Im Wohnzimmer wurde das unterdrückte Wimmern des Küchenradios durch ein weiteres langes, schrilles Klingeln übertönt. Parker holte tief Luft und überlegte, was er zuerst tun sollte: das Radio in der Küche gegen die Wand schleudern oder Lisa Pontini erwürgen. Er blickte seine Verlobte an, die kaum zwei Meter entfernt stand und so in ihrem Kummer gefangen war, daß sie den ohrenbetäubenden Lärm kaum wahrnahm. »Meredith«, sagte er sanft, als die Klingel verstummte, »willst du das wirklich - daß ich ihn daran hindere, heraufzukommen?«
    Sie schaute ihn an, schluckte und nickte.
    »Dann werde ich es tun.«
    »Danke«, flüsterte sie.
    Die wutentbrannte Stimme ihres Vaters ließ sie beide zusammenfahren. Er war hereingekommen, ohne daß sie es bemerkt hatten. »Zum Donnerwetter! Es geht wirklich zu weit, daß ich mich hinter einem anderen Mieter durch die Sicherheitstür schleichen muß! Was ist hier los, eine Party?« fragte er ungehalten und sprach lauter, um die Musik, die aus der Küche dröhnte, zu übertönen. »Ich habe heute nachmittag zweimal eine Nachricht bei deiner Sekretärin hinterlassen und fünfmal auf deinen Anrufbeantworter gesprochen!«
    Der Zorn über sein ungebetenes Eindringen ließ Meredith endlich ihre Erschöpfung überwinden. »Wir haben einander nichts zu sagen.«
    Er schleuderte seinen Hut auf das Sofa und zog eine Zigarre aus seinem Jackett. Ungerührt sah Meredith zu, wie er sie anzündete. »Ganz im Gegenteil«, schnappte er, die Zigarre zwischen die Zähne geklemmt und sie finster anstarrend. »Stanley hat die Präsidentschaft abgelehnt. Er sagt, es sei ihm zuviel.«
    Zu verletzt von ihrem früheren Treffen, um irgend etwas zu fühlen, entgegnete Meredith nüchtern: »Und folglich hast du beschlossen, mir den Posten anzubieten?«
    »Nein, das habe ich nicht! Ich habe ihn der Person meiner bzw. des Vorstands zweiter Wahl angetragen, Gordon Mitchell.«
    Auch diese schmerzliche Information berührte sie kaum. Sie zuckte mit den Schultern. »Warum bist du dann hier?«
    »Auch Mitchell hat abgelehnt.«
    Parker reagierte genauso

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