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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Antwort erfolgte in Gestalt einer weiteren Pfeilsalve, doch da war Brynn längst wieder in Bewegung, um ihr kostbares Pony in Sicherheit zu bringen.
    »Tränkt die Pferde und besorgt auf der anderen Seite des Sees frische Vorräte«, wies sie ihre Kommandanten im Vorüberreiten an. »Aber lasst das gesamte Umfeld der Burg von Kundschaftern überwachen. Sollten sie tatsächlich einen Fluchtversuch wagen, jagt Ihr sie hinaus in die offene Wüste.«
    »Und was wird aus denen?«, fragte ein hoch gewachsener, finster dreinblickender To-gai-ru-Krieger und zeigte hinüber zu den zwanzig gefangenen Kaufleuten und ihren Sklaven, Darunter auch einige To-gai-ru.
    »Unsere Landsleute werden sich uns anschließen – versorgt sie aus dem Bestand der eingefangenen Tiere mit Pferden«, wies Brynn ihn an. »Die behrenesischen Diener könnt Ihr laufen lassen. Gebt ihnen Pferde und genügend Vorräte mit, damit sie sich bis zur nächsten Ortschaft durchschlagen können. Und was die Kaufleute betrifft …«
    Brynn zögerte und überlegte, wie sich diese unerwarteten Gefangenen am vorteilhaftesten verwenden ließen. »Schickt sie mit dem nächsten Schatztransport nach Süden, der dort unten Söldner anheuern soll. Bestellt den Kommandanten, sie sollen Lösegeld für sie fordern.«
    Der Krieger betrachtete sie, wie viele der Umstehenden, mit skeptischer Miene, ein Ausdruck, den Brynn mit einem strengen fragenden Blick beantwortete.
    »Wir hatten uns vor langer Zeit darauf geeinigt, keine Gefangenen zu machen«, erklärte der Mann.
    Brynn sah hinüber zu den verängstigten, sich unterwürfig gebärdenden Kaufleuten, Männer und Frauen, die völlig verweichlicht waren von einem fast ausnahmslos in dekadentem Luxus verbrachten Leben, in dem ihnen sämtliche Verrichtungen des Alltags von anderen abgenommen wurden.
    »Sie werden uns kaum behindern«, entschied sie. »Jetzt, da wir den Krieg immer weiter nach Behren hineintragen und geldgierige Piraten und Söldner anwerben, werden wir noch weit größere Geldbeträge benötigen. Vermutlich werden diese Leute alles dafür geben, ihre zarte Haut zu retten, ganz gleich, wie hoch der Preis für Behren ist.«
    »Jawohl, mein Drache«, pflichtete ihr der Krieger bei.
    Die Anrede traf Brynn wie ein Schlag. Sie wusste, dass mittlerweile viele dazu übergegangen waren, diese Bezeichnung zu gebrauchen, wenn von ihr die Rede war, aber in Anbetracht dessen, was sie über Pherols im Grunde eher zerstörerisches Wesen wusste, war sie nicht sicher, ob der Titel so schmeichelhaft war wie beabsichtigt.
    Die junge Kriegerin, die in der Denkweise der Jhesta Tu unterwiesene Hüterin, sperrte sich gegen diesen Anflug von Schuldgefühlen. Sie hatte den unverschämten Behrenesern soeben unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie die Mauern um sie herum einzureißen gedachte, und genau das würde sie jetzt tun. Die Festung der Oase Garou war als Bollwerk gegen die schnellsten von Wurfgeschützen geschleuderten Speere, gegen die schwersten Katapultgeschosse und die Urgewalt der magischen Edelsteine errichtet worden, gegen das gewaltigste je von Menschen erdachte Kriegsgerät.
    Brynn jedoch stand eine Waffe ganz anderen Kalibers zur Verfügung.
     
    Juraviel und Cazzira wandten die Köpfe, als sie Brynn näher kommen sahen. Die junge Frau saß nicht auf ihrem Pony, sondern ging zu Fuß. Die Elfen hatten gemeinsam mit Pherol eine halbe Meile entfernt von der belagerten Oase im Schutz einer hohen Sanddüne Quartier bezogen, und wie schon beim Sieg vor Pruda und trotz der ungeheuren Verwüstungen, die er in jener einen Nacht unter den Vorposten-Siedlern in To-gai angerichtet hatte, schien der Drache alles andere als begeistert, von den Kämpfen ausgeschlossen zu sein.
    Beleidigt bleckte der Drache die Zähne und wich leise knurrend ein Stück zurück, als Brynn sich den beiden Elfen näherte.
    »Du hast ja gar nicht versucht, sie herauszulocken«, bemerkte Cazzira. »Ich war überrascht, als ich deine gesamten Truppen wie zu einer offenen Feldschlacht heranstürmen sah.«
    »Ihre ganzen Truppen wohl kaum«, kam Pherols bissige Bemerkung aus dem Hintergrund.
    »Unterschiedliche Schlachtfelder erfordern unterschiedliche Taktiken«, erklärte Brynn. »Ich wollte, dass sie gezwungen sind, sich in die Burg zurückzuziehen. Das ist geschehen. Jetzt habe ich vor, sie einzureißen.«
    Auf dieses Stichwort wandten alle drei die Köpfe und betrachteten Pherol, dessen Interesse plötzlich geweckt schien und der erneut die

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