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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Bewegungen so träge anfühlten wie unter Wasser. Er sah den Rattenmenschen in etwa fünf Metern Entfernung auf dem Boden knien, das Gewehr an der Schulter, während der andere eine Pistole hochgerissen hatte und ebenfalls abdrückte. Das Mündungsfeuer blitzte auf, Derrien wurde getroffen, ein weiterer eisig brennender Streifen in seiner Brust, während er die Makarow aus dem Gürtel zog und auf sie richtete. Er sah, wie sie reagierten, langsam, unendlich langsam, wie der stehende Mann zur Seite in Deckung sprang, wie der andere durchlud. Eine rote Patronenhülse sprang aus dem Verschluss der Flinte und flog um die eigene Achse wirbelnd davon, während der Mann ein zweites Mal abfeuerte. Die Remmington spuckte Feuer, wie in Zeitlupe schoss eine weitere Schrotwolke Derrien entgegen.
    Sein Finger krümmte sich um den Abzug. Die Makarow zuckte in seiner Hand zurück. Die Schrotladung traf ihn, durchschlug ihn, eisige Spuren hinterlassend. Dann, als der letzte Fremdkörper durch seinen Körper hindurch war, kehrte die Zeit zurück.
    Derriens Schuss traf den Rattenmenschen in der Schulter. Während der Mann zu Boden ging, sprang Derrien auf, die Makarov beidhändig im Anschlag haltend, und humpelte den beiden entgegen. Er schoss zweimal auf den am Boden liegenden Mann, traf ihn in Oberschenkel und Bauch, schoss ein weiteres Mal auf den zweiten, der aus seiner Deckung auftauchte und das Feuer erwiderte. Das Projektil heulte an Derrien vorbei, auch sein eigener Schuss verfehlte. Er humpelte weiter, kam näher, zielte auf die Stelle, an der der Rattenmensch gerade eben aufgetaucht war. Als dieser erneut vorschnellte, drückte Derrien ab.
    Der Mann stöhnte auf, taumelte zurück, ging zu Boden. Derrien humpelte weiter und entlud den Rest seines Magazins aufdie beiden am Boden liegenden Gestalten, sorgfältig darauf achtend, weder Herz noch Kopf zu treffen. Er hatte sein Wort gegeben. Niemand würde behaupten können, dass er ein Wortbrecher war.
    »Tom, Ingmar! Die Luft ist rein!« Zufrieden, dass der kurze Schusswechsel genauso einfach geblieben war, wie er sich das erhofft hatte, lud er die Makarow nach. Die Rattenmenschen hatten keine Chance gehabt. Derrien besaß eine Kraft, die ihn gegenüber sämtlichen Feuerwaffen unverwundbar machte.
    Tom kletterte deutlich eleganter als Derrien zuvor in den Korridor. Während ihm Ingmar folgte, sah das Talent ungläubig an Derrien herab, dessen Kleidung von den beiden Schrotgarben völlig zerfetzt worden war. »Nicht mal ein Kratzer!«, murmelte er fassungslos. »Wie zum Teufel hast du das bloß überstehen können?«
    »Magier«, meinte Derrien kurz. Er hatte keine Lust, seine Kräfte mit seinen Männern zu diskutieren, vor allem nicht hier und jetzt. »Kommt! Diese Schüsse sind gehört worden. Wir haben keine Zeit zu verlieren!«
    Damit begannen sie mit ihrer Suche. Sie eilten durch endlose Korridore, die beidseitig flankiert waren von schmalen, langgezogenen Gefängnisräumen, in denen sich Kopf an Kopf die Stockbetten reihten. Was Derrien für ein Verlies für spezielle Gefangene gehalten hatte, war ein riesiger, unterirdischer Gefängniskomplex!
    Und er stand größtenteils leer. Sie scheuchten bei ihrer Suche etwa ein Dutzend Gefangene auf, die in der Stille und Einsamkeit des Gefängnisses dahindarbten. Derrien kannte keinen von ihnen, doch er ließ sie trotzdem frei, in der Hoffnung, damit zusätzliche Verwirrung zu stiften.
    Schließlich fanden sie Martin, einen alten Mann mit dunklen Flecken auf dem kahlen Schädel, der bis zum Kinn zugedeckt in einem Bett lag. Er sah zitternd auf, als Derrien ihn rief, schaffte es jedoch nicht einmal, sich alleine aufzurichten.
    »Dmitriy?«, fragte der Renegat vorsichtig.
    »Ja«, antwortete Derrien, nachdem er das Schloss aufgeschossen hatte. »Wir sind hier, um dich hier rauszuholen.«
    »Es ist zu spät«, erwiderte der Renegat müde.
    »Zu spät?«
    Martin hustete. »Sie sind fast alle fort«, erklärte er dann. »Meine Männer. Sie haben … haben versucht, mich zu befreien. Ashkaruna hat sie … hat sie alle gefangen.«
    Ein Schauer lief Derrien über den Rücken. Der wichtigste, ja, eigentlich fast der einzige Grund, Martin zu befreien, war es, den Rest der Renegaten aus der Erpressung der Schatten zu nehmen. »Sind sie hier gefangen?«
    »Nein.« Martin schüttelte den Kopf. »Ashka… Ashkaruna hat sie weggebracht. Er handelt mit ihnen … Alle Schatten handeln mit … gefangenen … Magiern …«
    Warum das denn?, schoss es

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