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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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mindesten das FBI. Die bewahrten ihre Akten jahrzehntelang auf. »Daraus hat sich zwar nie was Subversives entwickelt«, schloß Mankowski, »aber es war schon eine Sache, sich mit diesen Burschen rumzutreiben!«
    Bradshaw sah zur Tür, dann auf seine Uhr. Will er mich etwa provozieren, dachte er.
    Einer der Kollegen Mankowskis hielt ein kleines Kästchen ans Ohr und sagte: »Sie kommen.«
    Mankowski stand auf und beugte sich über den Tisch an der der Tür gegenüberliegenden Wand, nahm ein Aktenstück und schlug es auf. Es klopfte.
    Bradshaw blickte den FBI-Mann an; der kniff ein Auge zu und sagte: »Herein.«
    Die Tür ging auf, ein bewaffneter Marine-Infanterist trat ein und salutierte. Mankowski, in die Akte vertieft, ignorierte den Gruß. Draußen stand, wie Bradshaw sehen konnte, ein FBI-Mann, der jemanden am Arm gepackt hielt.
    »Sir – Posten mit Gefangenem.«
    »Ja, okay, herein mit ihm.«
    Eine mächtige Gestalt füllte den Türrahmen. Der Mann trug einen dieser weißen Schutzanzüge, wie sie das Bodenpersonal der Raumfahrt trägt, doch Bradshaw erkannte das Prophetenantlitz Bruder Gabriels, das er oft genug im Nachrichtenprogramm gesehen hatte. Fragend sah er Mankowski an.
    »Den Schutzanzug haben wir ihm angezogen«, erläuterte dieser. »Er war ganz schön eingedreckt, als sie ihn reinholten.«
    »Eingedreckt, Sir, wie Sie sich auszudrücken belieben, nur durch Ihre Schuld.« Die Stimme Bruder Gabriels war voll und hallend, ihre Baßtöne erfüllten den Raum. Bradshaw erkannte sofort, daß der Mann ein machtvoller Redner war und spürte so etwas wie Neid. Er seinerseits hatte nie diese mühelose Ausstrahlung besessen – ein äußerst nützliches Hilfsmittel, wenn es galt, einen Bewilligungsausschuß oder ein großes Publikum zu überzeugen. Durch die Medien allein hatte er die Persönlichkeit dieses Mannes nie so stark gespürt. Bruder Gabriel strömte Sicherheit aus, Autorität, Wärme und vor allem Kraft.
    »Wir haben nur unsere Anlage verteidigt«, erwiderte Bradshaw gemessen.
    »Zwecklos, Sir«, dröhnte Gabriel. Mit vier schnellen Schritten durchmaß er den Raum, die beiden FBI-Männer hinter sich lassend. Unaufgefordert und ohne zu fragen nahm er auf einen Klappstuhl Platz und maß sie alle mit hoheitsvollem Blick.
    Die beiden FBI-Agenten traten ins Zimmer; obwohl sie sich Mühe gaben, gelassen zu erscheinen, sah man doch, daß sie verwirrt und unsicher waren. Wie gebannt starrten sie auf Bruder Gabriel – auf keinen anderen als auf ihn.
    »Ja, bitte, setzen Sie sich ruhig, Mr. Kress«, sagte Mankowski spöttisch.
    Bruder Gabriel fixierte ihn mit Adlerblick. »Ich wünsche mit meinem Geistesnamen angeredet zu werden.«
    »Aber Sie heißen Kress? Douglas Arthur Kress?«
    »Ein Mann aus einem anderen Leben.«
    »Das war ein besseres Leben als Sie jetzt führen.«
    »In den Augen der Blinden.« Gabriels Blick war ohne Lidschlag, was Bradshaw leicht irritierend fand.
    »Ein Buchhalter, der seit zwanzig Jahren mehreren fundamentalistischen Kirchen angehörte. Familienvater. Respektabler Konservativer. Ehrlicher Steuerzahler. Der dann, sechs Monate, bevor Schiwa zuschlägt, alles hinschmeißt und statt dessen irgendwelche hochgestochene Bibelforscherei betreibt. Was ich nicht verstehe – wie konnten Sie sich auf eine solche Art und Weise gegen Ihr Vaterland stellen?«
    »Ich habe auch nicht erwartet, daß Sie das verstehen, Mr. Mankowski.«
    Mankowskis Lider zuckten nur einmal kurz, doch Bradshaw merkte, wie überrascht er war, daß Gabriel seinen Namen kannte.
    »Ich kenne Sie natürlich«, fuhr Gabriel fort, das Kinn hochgestreckt, den FBI-Mann durchbohrend und ohne Blinzeln anstarrend. »Ich habe schon früher mit Ihren Leuten gesprochen, und manche unserer Brüder haben genügend von Ihren Methoden gelernt, um Sie zu identifizieren.« Er lächelte warm und entwaffnend, und plötzlich wirkte er ganz anders. »Wir sind keine Dummköpfe, das wissen Sie ganz gut.«
    »Ja, das wissen wir«, mischte sich Bradshaw ein. »Sie haben diese ganze Startanlage blockiert. Durch Sie ist es schwierig und kostspielig geworden, sie zu versorgen und in Betrieb zu halten. Sie haben das sehr gründlich besorgt. Was wir wissen möchten – wie lange soll das noch so weitergehen?«
    »Bis wir unser Ziel erreicht haben.«
    »Da heißt, bis Sie den Start verhindert haben?«
    »Ja. Wir wissen, daß die bevorstehenden Starts ausschlaggebend sind.«
    »Woher wissen Sie das?« fiel Mankowski ein.
    »Viele sind mit

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