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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Koffer hängen. „Ich kann nicht glauben, dass dieser Tag schließlich gekommen ist. Letzte Nacht habe ich kein Auge zugemacht“, bekannte sie mit brüchiger Stimme.
    „Ich auch nicht. Ich habe nachgedacht und nachgedacht...“ Und gezweifelt und gezweifelt.
    Caitlyn runzelte die Stirn. „Während der vergangenen drei Tage hätte MacLean wenigstens ein einziges Mal kommen sollen, um dich zu sehen.“
    „Er hätte damit riskiert, dass Onkel Bedford herausfindet, was wir Vorhaben. So war es für uns beide wesentlich einfacher.“ Es war schon schwierig genug gewesen, ihre eigenen Zweifel zu bekämpfen, ohne sich auch noch mit denen ihres Onkels und ihrer Tante auseinandersetzen zu müssen. Während der vergangenen drei Tage war Trionas innere Stimme, die sie normalerweise sanft ermahnte, sich ruhig und besonnen zu verhalten, immer verzweifelter geworden. Inzwischen schrie diese Stimme der Vernunft sie ununterbrochen an und verlangte, dass sie eine andere Lösung als diese Heirat finden müsse. Jede Nacht hatte Triona bis in die frühen Morgenstunden grübelnd gegen die Decke gestarrt, doch ihr war keine einzige Idee gekommen, die ihre Freiheit gerettet hätte, ohne dabei ihre Schwester und ihre ganze Familie zu verletzen.
    Caitlyn biss sich auf die Unterlippe, und ihre Augen schimmerten verdächtig hell. „Oh Triona, wenn ich doch nur nicht...“ „Pst!“ Triona umarmte ihre Schwester. „Hätte ich es nicht so eilig gehabt, dich zu finden, und hätte Tante Lavinia keine Gäste gehabt, als Nurse zurückkam, und hätte Nurse ihre Neuigkeiten nicht vor den Ohren einer alten Klatschbase verkündet, und hätte sich vor allem MacLean nicht wie ein Schuft verhalten - oh, ich will gar nicht darüber nachdenken!“
    Es gelang Caitlyn mit offensichtlicher Mühe, ein nicht besonders überzeugendes Kichern zustande zu bringen. „Er ist ein sehr stolzer Mann, nicht wahr?“
    „Ich fürchte, das ist er.“ Triona schüttelte den Kopf. „Eigentlich sollte man meinen, ich wüsste es genauer, schon allein wegen der vielen Geschichten, die Mam uns immer erzählt hat.“
    „Unsere Großmutter glaubt nur, sie würde die MacLeans besser kennen als sie sich selbst“, erklärte Caitlyn seufzend.
    „Nun, wie sie selbst immer gesagt hat: Was geschehen ist, ist geschehen.“
    „Mam würde auch sagen, dass Eile der schnellste und sicherste Weg ist, Fehler zu machen.“ Caitlyn nahm Trionas Hände in die ihren und schaute ihre Schwester mit ernster Miene an. „Ich habe darüber nachgedacht, Triona ... Vielleicht solltest du dir mehr Zeit lassen und doch eine richtige Hochzeitsfeier haben.“
    „Das hat Tante Lavinia dir eingeredet.“
    „Nein, hat sie nicht. Nun, auf gewisse Weise vielleicht schon, aber nicht so, wie du denkst. Die Ehe ist etwas ganz Besonderes, Triona. Solltest du deshalb die Hochzeit nicht wenigstens ein kleines bisschen feiern? Indem du dir ein hübsches neues Kleid kaufst, dir Blumen ins Haar steckst, auf Mutter und Vater wartest, damit sie dabei sein können ...“
    „Nein, nein und nochmals nein. Ich will kein neues Kleid, nicht für diese Gelegenheit. Die wenigen Blumen, die man um diese Jahreszeit kaufen kann, sind viel zu teuer. Und ich bin ziemlich erleichtert bei beim Gedanken, dass Mutter und Vater erst von dieser Sache erfahren, wenn ich in Schottland in Sicherheit bin. Zunächst mal wird Vater, wenn er hört, dass ich einfach in die Kutsche gestiegen bin, über mein wenig damenhaftes Verhalten furchtbar enttäuscht sein. Und Mutter wird zornig und scharfzüngig reagieren. Ganz ehrlich: Es ist ein Segen, heiraten und die Stadt verlassen zu können, ohne mich mit all diesen Dingen auseinandersetzen zu müssen.“ Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht recht. „Ich weiß, dass sie versuchen würden, mir die Heirat auszureden, obwohl sie im Sinne der Familie ist.“
    „Aber was ist mit dir? Ich mache mir Sorgen um dich, und ich wünschte ...“
    „Sag’s nicht! Dies ist die beste Lösung für uns alle, und das weißt du ganz genau. Jetzt ist nicht der richtige Moment, kalte Füße zu bekommen.“ Sie umarmte ihre Schwester und fühlte sich besser, nachdem sie laut ausgesprochen hatte, dass es keinen anderen Ausweg gab. „Lass uns nach unten zum Frühstück gehen. Ich muss eine ganze Kanne Tee trinken, bevor ich mich diesem trostlosen Wetter stellen kann.“
    Im Frühstückszimmer saß Tante Lavinia am Tisch, eingehüllt in lavendelfarbene Seide und tiefe Seufzer. Sie erzählte den

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