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Schneller als der Tod

Schneller als der Tod

Titel: Schneller als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Bazell
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zittrig.
    »Akfal?«
    »Bestens. Vorsicht, auf dem Boden ist Blut.«
    Später, als die Studenten und ich aus der Intensivstation kommen, werden wir von einem Typ angehalten, der wie eine jüngere, weniger zombiehafte Version des Patienten aussieht.
    »Wie geht's meinem Dad?«, sagt er. »Er macht sich«, antworte ich ihm.

    Auf der Feuertreppe, wieder auf dem Weg nach oben, sage ich:
    »Was nehmen wir durch?«
    »Patientenverfügung«, sagen sie wie aus einem Mund. »Verdammt richtig.«
    Patientenverfügung -
die Anordnung, keine Reanimation durchzuführen. Das schriftliche
Lasst mich um Himmels willen sterben.
Von den Ärzten erläutert, von den Patienten unterschrieben, könnte es vielleicht das amerikanische Gesundheitssystem retten, das derzeit sechzig Prozent seiner Gelder für Menschen ausgibt, die nie wieder ein Krankenhaus von außen sehen werden.
    Damit übernimmt man die Arbeit des Schnitters, meinen Sie? Achtung: Zu dem Zeitpunkt ist die Arbeit des Schnitters bereits getan. »Hirntod« bedeutet nicht, dass das Gehirn tot ist, obwohl das auch stimmt. Es bedeutet, das Gehirn ist so hinüber, dass praktisch der
Körper
tot ist. Das schlagende Herz des Patienten könnte genauso gut in einem Fass liegen.
    Apropos nicht die Arbeit des Schnitters übernehmen - ich will zurück zum Zimmer von Squillante und bin mir jetzt sicher, dass ich mein Möglichstes tun werde, um ihn so einzuschüchtern, dass er schweigt, bevor ich auch nur daran denke, ihn umzubringen.
    Ziemlich sicher wenigstens. Für alle Fälle schicke ich die Studenten schon mal zur Oberarztvisite vor - ein so grässlicher Zirkus, dass ich selbst unter den gegebenen Umständen Gewissensbisse habe, weil ich sie nicht davor bewahre.
    Aber siehe da, als ich hinkomme, telefoniert Squillante auf einem Handy.
    »Augenblick noch«, sagt er zu mir, die Hand auf der Sprechmuschel. »Bin ich vielleicht ein scheiß Dinosaurier, der nicht weiß, wie man ein Handy benutzt?«
    Dann hält er einen Finger hoch und spricht wieder in den Apparat. »Jimmy«, sagt er. »Ich ruf dich nachher nochmal an. Die Bärentatze ist gerade hier.«
     

Kapitel 4
    In Filmen benutzen Killer immer eine .22er mit Schalldämpfer, die sie am Tatort zurücklassen. Dass man die Waffe am Tatort zurückließ, konnte ich verstehen, weil Michael das in
Der Pate
macht, einem Film aus den 70er Jahren über die 50er Jahre, nach dem Mobster bis heute ihr Leben gestalten.*
(In Der Pate lässt Michael, nachdem er den Cop erschossen hat, die Waffe liegen, weil der Junge in Die Schlacht von Algier seine Waffe liegen lässt, nachdem er den Polizisten erschossen hat. Da leuchtet es immerhin ein, weil die Franzosen während der algerischen Revolution an jeder zweiten Straßenecke Kontrollpunkte hatten.)
Aber eine .22er zu benutzen, fand ich erst mal idiotisch, als ich darüber nachdachte.
    Kleine Geschosse sind natürlich schneller, und Geschwindigkeit ist die Hauptkomponente kinetischer Energie und somit der Druckwellen, die eine gut platzierte Kugel durch die Körperflüssigkeiten jagt, bis die Wände, die sie getrennt halten sollen, sich auflösen. Aber die Menge kinetischer Energie, die tatsächlich von einem Geschoss auf einen Körper übertragen wird, ist schwer zu berechnen, da sie von Dingen abhängt wie Rotationsgeschwindigkeit und »Impuls«, womit Physiker die Länge der Zeit bezeichnen, die zwei Gegenstände effektiv miteinander in Kontakt stehen.
    Impulserhaltung
hingegen rechnet sich einfach. Wenn zum Beispiel ein 15 Gramm schweres Geschoss (so viel wiegt eine .45er Kugel, mit einem Durchmesser von 0,45 Zoll oder 11,43 mm), das - für ein Kugelgeschoss langsam - mit Schallgeschwindigkeit unterwegs ist, in einem Körper zum Stillstand kommt (geht mit einem großen Kaliber viel leichter als mit einem kleinen), dann müssen zum Ausgleich dafür 15 Gramm des Körpers auf Schallgeschwindigkeit beschleunigen. Oder 150 Gramm des Körpers auf ein Zehntel Schallgeschwindigkeit und so fort. Das kann man sich viel besser vorstellen.
    Ich sagte dem Freak auf der Waffenmesse im Nassau Coliseum, von der ich im
Schieß den Jud Magazin
oder
Blas dirs Gehirn weg
oder sonst wo gelesen hatte, ich hätte gern zwei baugleiche .45er Automatics.

    Das war der einfache Teil. Die Waffen, die ich schließlich nahm, sahen billig aus - Griffe aus Walnussholz und spiegelblanke Läufe -, aber sie lagen gut in der Hand, waren gut zu bedienen, und ich sagte mir, dass ich sie immer noch lackieren konnte. Außerdem minderten

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