Schokolade für dich (German Edition)
lieben die Schokolade von Sweet Dreams.“
Sie klang wie eine Werbetafel. Alle lieben die Schokolade von Sweet Dreams. Was bedeutete, dass niemand ihn lieben würde, wenn er ihrer Firma den Garaus machte. Und zu Recht.
Um sechs ging er ins Fitnessstudio, um seinen Frust abzuarbeiten, und lief auf dem Laufband, bis ihm der Schweiß herabtropfte. Doch seine Frustration legte sich nicht. Nicht einmal eine Runde am Punchingball half. Er wollte nicht auf etwas einschlagen, sondern auf jemanden, nämlich auf dieses Arschloch Darren Short. Noch einmal schlug er zu und stellte sich dabei vor, dass es Darrens überheblich grinsendes Gesicht war, das er da malträtierte. Jetzt weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man Schläge einstecken muss. Das hast du auch den Sterlings angetan.
Als Blake fertig war, war er ausgepowert und müde, doch es ging ihm nicht besser. Samantha Sterling stand vor dem Abgrund und würde fallen, wenn ihr nicht jemand zur Hilfe eilte. Sie brauchte einen Helden.
Er erinnerte sich, wie er sich als Kind vorgestellt hatte, dass er als Erwachsener ein muskelbepackter Superheld wäre (natürlich mit einem Cape), der davonflog, um Menschen zu retten, die von den Bösewichten ins Verderben gerissen wurden, oder wie er jemanden in seinem Batmobil rettete.
Er hatte nur einen Oldtimer Camero und einen Geschäftsanzug, aber er musste einen Weg finden, um zu dem Helden zu werden, der er immer sein wollte. Bevor es zu spät war.
25. KAPITEL
Es gibt nichts, was eine Frau nicht erreichen kann, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hat.
Muriel Sterling, Erkenne, wer du bist: Eine Frau geht ihren Weg
M uriel, vielen Dank, dass Sie mir Exklusivrechte einräumen. Ich weiß, dass wir dieses Haus verkaufen können“, sagte Nenita Einhausen, die für Mountain Meadows Real Estate arbeitete. „Mir fallen schon ein paar Familien ein, die daran Interesse haben könnten.“
„Sogar um diese Jahreszeit?“, fragte Muriel. „Ich hätte gedacht, dass die Leute erst im Frühjahr anfangen zu suchen.“ Nicht dass sie es sich leisten konnte, bis zum Frühjahr zu warten.
„Der Frühling steht doch schon vor der Tür“, erwiderte Nenita. „Und ich habe da eine Familie, die unbedingt aus der Stadt weg will, um in einer Kleinstadt zu leben. Dieses Haus wäre genau das Richtige für sie.“
Es wäre perfekt für jeden. Es war perfekt für sie und Waldo gewesen.
Es fiel Muriel schwer, sich davon zu trennen. Im Moment kam ihr Leben ihr vor wie eine Achterbahn, die man mit einer Geisterbahn kombiniert hatte. Waldos Tod, die Sorgen um die Firma, jetzt auch noch der Verlust des Hauses – sie konnte nur hoffen, dass diese schreckliche Fahrt bald vorüber war.
„Wir brauchen es wahrscheinlich gar nicht groß zu bewerben“, fuhr Nenita fort. Sie stellte ihre Kaffeetasse auf den Wohnzimmertisch und begann herumzugehen, um alles zu inspizieren. Ein kleines, dünnes Energiebündel in einem schwarzen Kostüm. „Sie wissen sicher noch, was wir gemacht haben, als wir Ihr letztes Haus verkauft haben. Wir müssen ein paar von diesen Familienfotos abnehmen und ein bisschen etwas von dem Schnickschnack wegpacken.“
Muriels Familienerinnerungen und geliebte Schätze. Dumeine Güte, wie konnte man nur Hummelfiguren nicht mögen?
Aber es war ja nichts Neues; sie hatte das schon einmal mitgemacht. Aber als sie das andere Haus verkauft hatte, war sie ja schon mit Waldo zusammen gewesen. Sie hatte sich von einem Ort verabschiedet, mit dem sie wunderbare Erinnerungen verknüpfte, aber sie war umgezogen, um neue Erinnerungsmomente zu erleben. Dieses Mal zog sie einfach nur um.
„Und … oh.“ Nenita blieb stehen und blickte zum Kamin, auf dem die Urne mit Waldos Asche stand. „Ist das …?“
Muriel nickte. „Ja, das ist Waldo.“ Ihr geliebter, wunderbarer Ehemann.
„Na ja, ich weiß ja, wie viel er Ihnen bedeutet hat. Aber vielleicht könnten Sie, äh, einen anderen Platz für ihn finden? Nur während wir das Haus zeigen“, fügte Nenita schnell hinzu.
„Wo soll ich ihn denn hinbringen, auf den Speicher?“, fuhr Muriel sie an. Aber sie wusste, dass Nenita recht hatte. Auf Waldos sterbliche Überreste zu stoßen würde potenzielle Käufer abschrecken. „Es tut mir leid. Das war unhöflich. Ich werde einen etwas unauffälligeren Platz für ihn finden.“
„Ich bin sicher, dass er es verstehen würde.“
Muriel nahm die Urne und presste sie an ihre Brust. Armer Waldo. Armer, armer Waldo. „Ich bringe ihn zum Friedhof.“
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