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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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jungen Polizeibeamtin anhören müssen, als er ihr seinen Presseausweis zeigte.
    »Na, nette neue Freunde haben Sie da gefunden. Passen Sie auf, dass Sie nicht zu eng mit denen tanzen«, hatte sie gesagt, als sie seinen Namen und das Autokennzeichen notiert hatte. Er wurde aufgefordert, auf einem ausgewiesenen Parkplatz im Industriegebiet zu parken und zu Fuß zur nächsten Polizeisperre zu gehen.
    Nicht genug damit, dass die Polizisten jeden Gast anhielten und Leibesvisitationen durchführten: Als Jesper die zweite Polizeisperre hinter sich hatte und sich der Villa näherte, wartete dort schon ein Trupp muskelbepackter Devils-Anwärter und kontrollierte jeden, der ankam. Sie hatten Jesper durchgelassen, und kurz darauf hatte er Hector entdeckt, der ihn um das Haus herum auf die Rückseite führte, wo große Zelte, eine Zapfanlage und mehrere Feuertonnen aufgebaut waren. Es waren schon eine Menge Leute da. Jesper erkannte Patches von den Devils aus Deutschland, Holland, Spanien und sogar aus Griechenland. Die Leute standen in Gruppen herum und unterhielten sich. Jesper entdeckte eine Gruppe Frauen mit extrem langen Beinen und High Heels und ansonsten eher sparsamer Garderobe.
    Das Erdgeschoss war ein einziger großer Raum mit einer gutbestückten Bar. Am anderen Ende des Raumes war zur Feier des Tages eine Bühne aufgebaut worden, von der ein Steg in den Raum führte. In diesem Raum hatte er gestern das Interview geführt. In einer Ecke stand ein DJ mit umgedrehter Baseballkappe auf dem Kopf und kümmerte sich um die Musik. Wummernde House-Rhythmen erfüllten das Lokal. Noch hatte der DJ nicht voll aufgedreht, so dass man sich unterhalten konnte. Hector stellte Jesper zwei Devils-Anwärter vor und schlug vor, zusammen mit ihnen nach draußen zu gehen. Die Show würde sicher bald losgehen. Damit entschuldigte Hector sich und widmete sich anderen Gästen.
    Die zwei, die ganz offensichtlich schon im Vorfeld mit dieser Aufgabe betraut worden waren, hießen Mathias und Jonas. Sie waren beide Anfang zwanzig und sprachen in höchsten Tönen von den Devils. Aus unterschiedlichen Gründen hatten beide Schwierigkeiten in der Schule gehabt und sich immer als Außenseiter gefühlt. Mathias war seine gesamte Schullaufbahn hindurch gemobbt worden. Jonas’ Eltern waren gebildete Leute, er hatte eigentlich keine Probleme mit ihnen, wollte aber nicht so ein langweiliges Leben führen wie sie. Nach der Schule, beide hatten kein Abi gemacht, war ihr Leben ziemlich ähnlich verlaufen. Sie waren früh zu Hause ausgezogen, hatten zu viel Hasch geraucht, waren auf verschiedenen Schienen in die Kriminalität geschlittert und hatten eine Karriere mit regelmäßigen Gefängnisaufenthalten begonnen. Als sie beide in Vestre einsaßen, hatten sie Hector kennengelernt, den sie, wie Jesper schnell heraushörte, vergötterten. Hector hatte ihnen zur Aufnahme im Club verholfen, und zum ersten Mal in ihrem Leben hatten sie das Gefühl gehabt, nicht alleine zu sein. Plötzlich hatten sie einen Ort, an dem sie mit Menschen zusammen sein konnten, die dachten wie sie.
    Jesper war fast gerührt, aber als er sich Mathias und Jonas noch einmal genauer ansah, konnte er sich an fünf Fingern abzählen, dass sie sicher auch noch andere Dinge taten, als nur an ihren Bikes zu schrauben und sich mit ihren neuen Freunden zu unterhalten. Hector hatte von allem abgelenkt, was mit den kriminellen Machenschaften der Devils zu tun hatte. Mathias und Jonas machten es genauso, als er sie danach fragte. Wirklich gut erzogener Nachwuchs, dachte Jesper.
    Während Jesper mit Mathias und Jonas plauderte, fing Hector Nico ab, den Devils-Präsidenten. Sie hatten beide ein frisch gezapftes Bier in der Hand und stießen miteinander an.
    »Was Neues über die Lundtofte-Pakis?«, fragte Nico.
    »Nein, aber ich habe ein paar der jüngeren Brüder, die da drüben keiner kennt, veranlasst, das Viertel zu überwachen. Dieses Mal wird es ordentlich gemacht.«
    »Und die neuen Aufträge?«
    »Es läuft alles nach Plan.«
    »Na dann«, sagte Nico und trank einen Schluck. »Und die anderen Geschäfte?«
    »Wunderbar«, sagte Hector. »
Total-Abriss
hat ein paar lukrative Aufträge, Stadtteilsanierung oder so ähnlich. Das heißt, es gibt reichlich Angestellte. Und die Cafés laufen gut. Bei diesem Wetter wollen alle an der frischen Luft sitzen.«
    Die unzähligen Caffè latte und enormen Berge Rührei, die die Kopenhagener in den in der ganzen Stadt verteilten Cafés zu sich nahmen,

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