Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
Vom Netzwerk:
über die Augen.
    »Passen Sie gut auf sich auf«, sagte Katrine.
    Ditte sah kurz zu Katrine und nickte. Dann gingen sie.
    *
    »Wo ist Papa? Warum wohnt er nicht hier bei uns?«
    »Das wird er. Bald wird er wieder bei uns wohnen.«
    »Aber wo ist er denn?
    »Darüber reden wir ein andermal.«
    Bevor dieser Tag kam, erfuhr ich es von anderen.
    Mörderkind!
    Was für ein grandioses Erbe!
    Falls jemand Zweifel haben sollte, kann ich ihm versichern, dass es kein Vergnügen ist, die Tochter eines Mannes zu sein, der seine erste Frau umgebracht hat. Andere Kinder verwenden so etwas auf äußerst boshafte Weise gegen einen.
    Dabei waren die Worte und Taten gar nicht das Schlimmste.
    Viel schlimmer war die Angst.
    Die Angst um meine Mutter. Von dem Tag an, an dem er zurückkam, wachte ich über sie, folgte ihr mit dem Blick, wohin sie auch ging.
    Ich lief nicht mehr nach draußen zum Spielen.
    Ich wagte es nicht, sie mit ihm allein zu lassen, und hatte panische Angst, wenn ich in der Schule war.
    Könnte ich doch nur über die Angst weinen, die ich damals hatte! Könnte ich das kleine Mädchen in die Arme nehmen und ihren zitternden Körper an mich drücken, es wiegen und ihm die Worte zuraunen, die es hören wollte: Er wird das nicht noch einmal tun.
    *
    »Walk and talk?«, fragte Jim Hellberg.
    Søren Lauritzen nickte und schaltete kurz darauf das Licht in der großen Lagerhalle ein. Auf der einen Seite standen verschiedene Baumaschinen und einige kleinere, offene Lastwagen mit Ladefläche. Auf der anderen Seite stapelten sich Paletten mit Baumaterial und Pflanzen.
    »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, die gute zuerst?«, fragte Søren.
    »Ja«, erwiderte Jim.
    »Die Container haben Rotterdam passiert und sind unterwegs.«
    Jim nickte zufrieden. Sie hatten zwei Gesellschaften gegründet, die nebeneinander in einem Industrieviertel am Stadtrand von Amsterdam lagen. Die eine Firma handelte mit Blumen, Pflanzen und Bäumen und importierte ab und zu auch aus Costa Rica, die andere vertrieb Werkzeuge und Baumaschinen. Gerade war eine Lieferung Blumen aus Costa Rica gekommen, deren Töpfe einen höchst interessanten Inhalt hatten.
    »Gut«, sagte Jim, »und die schlechte Nachricht?«
    Søren zögerte einen Augenblick. Er wusste, dass Jim über diese Neuigkeit nicht erbaut sein würde. Sie waren beide begeisterte Segler und hatten in einem südspanischen Hafen ein Boot liegen. Søren hatte eine Besatzung angeheuert, um das Boot zu überführen, doch nun waren zwei der Leute abgesprungen.
    »Fuck! Das Boot muss jetzt los. Kennst du noch andere, die für den Job in Frage kämen?«
    »Doch, es gibt da zwei junge Kerle, die segeln können, vielleicht könnten wir die fragen.«
    »Sind sie unser bestes Angebot?«
    »Ja.«
    »Hm, ich würde mich gern persönlich davon überzeugen, dass das wirklich die Richtigen sind. Vereinbar für morgen ein Treffen mit ihnen. Wir können sie doch zu einer Segelpartie einladen«, schlug Jim vor.
    »Okay. Wann?«
    »Um zehn unten im Hafen. Du kommst eine halbe Stunde vorher mit dem Boot.«
    *
    Nachdem Jens Ditte abgeliefert hatte, kam er zurück ins Büro. Er musterte Katrine, die am Fenster stand und nach unten auf die Straße blickte.
    »Was ist eigentlich zwischen euch vorgefallen?«, wollte er wissen.
    »Ich habe mich blamiert«, sagte Katrine und erzählte ihm, was geschehen war. »Bin irgendwie von dem besserwisserischen Drang gepackt worden, sie zu retten. Das war unprofessionell von mir.«
    »Ich finde den Gedanken, dass sie nach den Ereignissen der letzten Zeit gut daran täte, mit einem Psychologen zu reden, gar nicht so abwegig.«
    »Nein, ganz und gar nicht, aber mental ist sie noch lange nicht so weit. Sie glaubt, sie kann jederzeit aufhören, und ist überzeugt davon, dass das Ganze dann ein abgeschlossenes Kapitel und ein für alle Mal überstanden ist.«
    »Du hast es ihr jedenfalls angeboten.«
    »Hm.«
    »Ich muss noch mal nach Amager.«
    »Ich komme mit«, sagte Katrine.
    »Lass uns die Strategie vorher noch mit den anderen absprechen.«
    Sie gingen bei Lars vorbei und nahmen ihn mit zu Melby, wo Jens sie kurz darüber informierte, was Ditte ihnen über Hectors Streit mit Maja gesagt hatte.
    »Hector hat uns Märchen aufgetischt, aber jetzt haben wir etwas, womit wir ihn unter Druck setzen können«, sagte Jens.
    »Das Problem ist nur, dass ihr nicht verraten dürft, was wir alles über ihn wissen«, wandte Lars ein.
    »Wir werden ihn mit dem Streit konfrontieren, den

Weitere Kostenlose Bücher