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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Lieblingsbarbiepuppe. Sie merkte es, und ihre Mutter schimpfte mit mir. Ich schämte mich entsetzlich.
    Danach haben wir nie mehr zusammen gespielt. Aber vielleicht war das auch besser so. Sie hat nichts verstanden.
    *
    »Im Großen und Ganzen sehr vernünftig«, sagte Melby, als Katrine ihm gegenüber am Schreibtisch Platz genommen hatte. »Ich denke, es ist sinnvoll, Ihnen ein paar Fälle zu überlassen, die Sie über einen gewissen Zeitraum begleiten können. Der Fall Lundtoftegade eignet sich hervorragend dafür. Und ich denke, es wäre vernünftig, Streetworker, Jugendliche und einige Häftlinge zu interviewen.«
    »Wunderbar«, antwortete Katrine.
    »Gut.« Melby setzte sich etwas gerader hin und legte die Hände auf dem Tisch vor sich übereinander. »Wie ich festgestellt habe, waren Sie das ganze Wochenende im Haus?«
    »Ich habe mich in den Fall Maja Jensen vertieft, ja.«
    Melby holte tief Luft. Das verhieß nichts Gutes. »Ich weiß Eigeninitiative und Engagement bei meinen Mitarbeitern sehr zu schätzen, missverstehen Sie mich nicht«, sagte Melby ernst. »Aber ich darf nicht vergessen, wie lange Sie krankgeschrieben waren und dass Sie gerade erst wieder angefangen haben … das war eine sehr ernste Geschichte.« Katrine hielt die Luft an. »Ich möchte noch einmal betonen, was ich schon in unserem letzten Gespräch gesagt habe: Sie beteiligen sich nur nach Rücksprache mit mir an den Ermittlungen. Und Ihre Befugnisse begrenzen sich auf die Fälle, die eng mit Ihrem Aufgabenbereich zusammenhängen. Dabei denke ich nicht nur an Sie, sondern auch an die Tatsache, dass Sie eine zeitlich begrenzte Stelle bei uns haben. Das betrifft auch das regelmäßige Updating zu dem Fall.«
    »Aber …«
    »Ja?«
    Katrine hatte das Gefühl, noch vor dem Start vom Rad geschubst zu werden. Die ganze Energie rann auf einmal aus ihrem Körper und ließ sie bleischwer und erschöpft zurück. Was für eine elende Beurteilung, was für ein mieses Timing.
    »Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass es meine Untersuchungen qualitativ aufwerten würde, wenn ich an den Ermittlungen teilnehmen könnte.«
    »Das haben wir doch alles schon besprochen. Und Sie kennen meine Meinung.«
    »Als Kragh Kontakt zu mir aufgenommen hat, habe ich nicht verschwiegen, dass ich noch nicht im Bereich organisierter Kriminalität gearbeitet habe. Mein Spezialgebiet sind Mordermittlungen. Dieser Bereich ist neu für mich«, sagte sie und breitete die Arme aus, »aber ich garantiere Ihnen, dass das meine Untersuchungen nicht negativ beeinflussen wird. Im Gegenteil.«
    »Sie teilen ihr Büro mit Jens, und er ermittelt in den Bereichen des Falles, für die wir verantwortlich sind. Wie wär’s mit ein bisschen Wissensaustausch über den Tisch hinweg?«
    »Wissensaustausch …« Katrine hasste dieses theoretische Geschwafel.
    »Außerdem sind Sie an der Auswertung der Abhörung beteiligt, das gehört ja auch zu den Ermittlungen. Hören Sie«, sagte Melby und erhob sich, um zu signalisieren, dass das Gespräch hiermit beendet war, »wir machen es so, wie ich es sage. Es tut mir leid, wenn Kragh Ihnen etwas anderes zugesagt hat. Aber diese Abteilung leite nun einmal ich.«
    Katrine stand auf und verließ sein Büro.
    Sie ging zurück in ihr Büro und packte wortlos ihre Sachen zusammen. Jens’ Blick ruhte auf ihr, aber sie vermied es, ihn anzusehen. Ihre Augen brannten, und ihr Hals schnürte sich zusammen. Derlei Reaktion kannte sie nicht von sich. Melby, dieser Idiot. Dieser lächerliche Ignorant. Sie streckte sich, schüttelte die Gedanken ab und sah zu Jens hinüber, der offenbar seinerseits auch beschlossen hatte, diesen Arbeitstag zu beenden.
    »Also, dann …«, sagte sie zerstreut und wollte gerade »Bis morgen« sagen.
    »Sag mal, wie war das gleich mit diesem SAS -Dings?«, kam Jens ihr zuvor.
    » SSA ?«
    »Ja?«
    »Das ist eine längere Geschichte …«
    »Aha.«
    »Aber …«
    »Vielleicht …«
    »Gibt’s hier eine Kneipe in der Nähe, wo man ein kaltes Bier vom Fass kriegt?«, fragte Katrine.
    »Aber sicher«, sagte Jens gut gelaunt. »Komm.«
    *
    Christian Letoft parkte vor dem gelben Einfamilienhaus in Hørsholm, wenige Kilometer von der Küste bei Rungsted. Er hatte den üblichen Umweg dorthin genommen. Unbewusst, aber es gab ein kleines, geographisch eng umgrenztes Gebiet, eine grauschraffierte Fläche auf seinem geistigen Stadtplan, die er immer mied.
    Er stieg seufzend aus dem Auto und klingelte an der Tür. Seine Eltern

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