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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Thofondern eindringlich
an.
    »Ich habe meine Tochter nicht vom Hof gejagt.«
    »Sie sind nicht gerade freundlich, Herr Thofondern. Gehen Sie auch
so mit Ihrer Tochter um?«
    »Das geht Sie gar nichts an.«
    »Sie unterschätzen Ihre Situation in der Tat.« Frank nickte Ecki zu.
»Wir haben durchaus Anhaltspunkte dafür, dass Sie keinen, ich sage mal,
rücksichtsvollen Umgang mit Ihrer Tochter pflegen. Insbesondere, wenn es um
Männerbekanntschaften geht.«
    Kurt Thofondern schlug mit den Händen auf den Tisch, dass es
krachte. »Das geht Sie gar nichts an.«
    »Beruhigen Sie sich. Wir haben nur eine einfache Frage gestellt. Also,
wie ist das Verhältnis zu Ihrer Tochter?«
    »Sie gehört auf den Hof. Ich habe viel Arbeit für sie. Da bleibt
keine Zeit für Männergeschichten. Überhaupt: das sind alles Memmen.
Schwachköpfe, die es nur auf ihren Rock und auf mein Geld abgesehen haben.«
    »Wen meinen Sie mit ›Schwachköpfe‹? Michael Voogt vielleicht? Oder
Kamphausen?«
    Thofondern lehnte sich zurück. »Paah! Voogt. Dieses wichtigtuerische
Arschloch. Ein kümmerlicher Hanswurst war das. Hat meiner Barbara schöne Augen
gemacht. Babsi hier, Babsi da. Heiraten wollte er sie. Dabei hat er seinen
Schwanz in jede Frau gesteckt, die nicht schnell genug auf den Baum kam. Fragen
Sie mal in der Bruderschaft. Und Kamphausen war um keinen Deut besser. Immer
eine dicke Karre unter dem Hintern, aber keine Kohle auf der Bank. Nee, das
waren keine Männer für meine Barbara.«
    »So, so.« Ecki machte sich Notizen.
    »Sie erbt einmal den Hof und das Vermögen. Ich will nicht, dass mein
Lebenswerk von einem Möchtegern verprasst wird. Und solange ich lebe, werde ich
das zu verhindern wissen.«
    »Mit allen Mitteln?«
    »Mit allen Mitteln.« Erst am Blick der Ermittler merkte Kurt
Thofondern, was er gesagt hatte. »Wollen Sie mir vielleicht einen Mord
anhängen?«
    »Niemand will Ihnen etwas anhängen. Aber Sie müssen zugeben, dass
Sie sich gerade selbst belastet haben.«
    »Raus! Verlassen Sie sofort mein Haus.« Thofondern war aufgesprungen
und sah Frank und Ecki feindselig an.
    Aber die beiden blieben ungerührt sitzen.
    »Setzen Sie sich wieder. Ich habe nicht gesagt, dass wir Sie
verdächtigen. Ich habe nur gesagt, dass Sie uns ein Motiv geliefert haben.«
    Thofondern blieb einen Augenblick unschlüssig stehen und setzte sich
dann langsam. Seine Fäuste blieben geballt.
    »Wie hat Voogt reagiert, als Sie ihm klargemacht haben, was Sie von
ihm halten?«
    »Er hat nur gelacht und gesagt, das solle ihm Barbara selbst ins
Gesicht sagen.«
    »Und, hat sie?« Ecki behielt Thofondern im Auge.
    »Sie sagt, ja. Und soweit ich das überprüfen konnte, haben sie sich
danach auch nicht mehr getroffen.«
    »Hat Ihre Tochter einen eigenen Computer?«
    »Ja, warum?«
    »Die beiden könnten sich über den PC verabredet haben.«
    »Davon weiß ich nichts. Von diesem Kram verstehe ich nichts.«
    »Wie dem auch sei. Können Sie sich erklären, wie Kamphausens
Abzeichen an den Tatort gelangt sein könnte? Könnte Kamphausen der Mörder sein?
Wir können Kamphausen nicht befragen. Er ist nicht auffindbar.«
    »Ich habe keine Ahnung. Der Orden wird nur an besonderen Festtagen
und zu wichtigen Anlässen getragen.«
    »Und wie kommt er dann in die Nähe des Toten?«
    »Sagen Sie es mir. Sie sind doch Polizist.«
    Frank wollte nicht nachgeben. »Ich frage aber Sie.«
    »Jemand muss ihn dort hingelegt haben.«
    »Und wenn Kamphausen doch am Tatort war, um seinen Nebenbuhler zu
töten?«
    »Kamphausen macht vielleicht krumme Geschäfte. Aber er begeht keinen
Mord. Nicht an Voogt. Ich kenne die Kerle seit ihrer Jugend. Sie waren dicke
Freunde.«
    »Das schützt nicht davor, aus Eifersucht ein Verbrechen zu begehen.«
    »Hören Sie gut zu, Herr Kommissar.« Thofondern zeigte mit dem Finger
auf Frank. »Es mag Ihnen lächerlich erscheinen, aber für uns haben die Begriffe
›Glaube‹, ›Sitte‹ und ›Heimat‹ eine Bedeutung. Wir sind Katholiken. Sie können
davon ausgehen, dass niemand in der Bruderschaft zu einem Mord fähig ist.
Denken kann man vieles, aber ein Mitglied der Bruderschaft würde so etwas nie
tun.«
    »Und Kamphausen ist ein überzeugtes Mitglied?«
    »Sonst wäre er nicht bei uns.«
    Frank hakte nach. »Was heißt, ›denken kann man vieles‹? Das klingt
ganz nach Doppelmoral.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Frank hatte das Gefühl, dass das Gespräch in die falsche Richtung
abzudriften drohte. »Ihre Tochter hat also

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