Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
nur noch Sarah und zwei Typen aus der Mathematik da sind, die Pool-Billard spielen. Jordan setzt sich auf den Stuhl, aus dem Pete gerade aufgestanden ist, und verkündet, während er seine Jacke auszieht: »Cooper hat mir gesagt, dass du manchmal nach der Arbeit hierhergehst.«
    Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu. Warum, weiß ich nicht. Wahrscheinlich, weil er gerade Coopers Namen erwähnt hat, und Cooper auf der Liste meiner Lieblingsleute im Moment nicht gerade weit oben steht.
    Sein Bruder eigentlich auch nicht.
    »Hübsch hier«, erklärt Jordan und blickt sich um. Das soll ganz offensichtlich sarkastisch gemeint sein. Die Bar im Four Seasons entspricht eher seinen Vorstellungen von hübsch. Aber die kann ich mir nicht leisten. Nicht mehr.
    »Na ja, du kennst mich ja«, erwidere ich leichthin. »Nur das Beste.«
    »Ja.« Jordan hört auf, sich umzusehen, und blickt mich an. Das ist irgendwie noch schlimmer, weil ich im Moment nicht gerade hinreißend aussehe. Der Ausflug gestern Nacht hat Tränensäcke unter meinen Augen hinterlassen, und ich habe mir heute Morgen die Haare nicht gewaschen. Allerdings habe ich sie in der Nacht noch gewaschen, damit sie nicht nach dem Zigarettenrauch im Tau-Phi-Haus stinken. Dann bin ich mit nassen Haaren ins Bett gegangen, und jetzt sehen sie irgendwie verfilzt aus. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich meine zweitbeste Jeans trage, ich hatte noch keine Zeit, mir für die Hose mit den Blutflecken an den Knien einen Ersatz zu besorgen, und sie sitzt so eng, dass sie überall kneift.
    Jordan ist heute allerdings auch nicht gerade der Hauptgewinn. Er hat dunkle Ringe unter den Augen, und seine Frisur ist noch schlimmer als meine. Seine blonden Haare stehen in alle Richtungen büschelig ab.
    »Willst du ein Bier?«, frage ich ihn, da Belinda fragend zu uns herüberschaut.
    »O Gott, nein.« Jordan erschauert. »Nach gestern Abend
trinke ich nie mehr was. Ich glaube ernsthaft, dass mir jemand was ins Bier getan hat. Schließlich hatte ich nur ein einziges.«
    »Aber du hast mir gesagt, du hättest schon zehn Gläser Wein getrunken, bevor du downtown gekommen bist«, erinnere ich ihn.
    »Ja und?«, erwidert Jordan. »So viel trinke ich meistens. Aber ich war noch nie zuvor so groggy wie gestern Abend.«
    »Warum sollte dich jemand mit Drogen willenlos machen?« , frage ich. »Schließlich ist es ja nicht so, als ob du was gegen Sex mit Fremden hättest.«
    Er wirft mir einen finsteren Blick zu. »Hey, das ist nicht fair«, sagt er. »Ich weiß auch nicht, warum das jemand macht. Vielleicht war es ja ein hässliches Mädchen oder so. Jemand, mit dem ich normalerweise nichts zu tun haben will.«
    »Ich habe kein einziges hässliches Mädchen auf der Party gesehen.« Fröhlich füge ich hinzu: »Vielleicht war es ja einer von den Typen! Verbindungen sind wahre Treibhäuser latenter Homosexualität!«
    Jordan verzieht das Gesicht. »Bitte, Heather, lass uns einfach von was anderem reden, okay? Es reicht doch, wenn ich sage, ich trinke nie wieder.«
    Jordan befingert verlegen die Schnitzereien auf der Tischplatte. Er blickt mich nicht an. »Wegen gestern Abend, Heather …«
    »Ich habe keine Ahnung, wo deine Skier sind, Jordan«, unterbreche ich ihn. »Ich habe in Waverly Hall angerufen, aber der Wachmann hat behauptet, es seien keine Skier da. Anscheinend sind sie gestohlen worden. Es tut mir leid, aber weißt du …«
    Er zuckt zusammen. Vermutlich weil ich so laut geredet habe.
    »Die blöden Skier sind mir völlig egal«, sagt er. »Ich spreche von uns.«
    Ich blinzele verwirrt. Dann fällt mir ein, dass Cooper ihn ja heute Morgen nach Hause gefahren hat.
    O nein!
    »Jordan«, erwidere ich rasch, »ich liebe dich nicht mehr, und es ist mir egal, was Cooper dir erzählt hat. Klar habe ich dich früher geliebt, aber das ist lange her. Ich habe mich weiterentwickelt …«
    Er blickt mich verwirrt an. »Cooper? Wovon redest du da?«
    »Hat er dich heute früh nicht nach Hause gefahren?« »Doch. Aber wir haben nicht über dich geredet, sondern über Mom und Dad. Es war nett. Ich habe schon lange kein richtiges Gespräch unter vier Augen mehr mit Cooper geführt, und ich glaube, wir haben einiges geklärt. Unsere Differenzen, meine ich. Wir sind uns einig, dass wir uns überhaupt nicht ähnlich sind, aber das ist schon in Ordnung. Und was seine Beziehung zu Mom und Dad angeht, na ja, deshalb können wir doch trotzdem miteinander auskommen.«
    Ich kann kaum glauben, was ich da höre.

Weitere Kostenlose Bücher