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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Ich lasse Lucy hinaus, damit sie ihr Geschäft machen kann, nehme mir einen Proteinriegel mit Chocolate Chips für Energie auf dem Weg zur Arbeit, lasse sie hinein und wende mich zum Gehen. An der Haustür hängt ein Zettel.
    Heather , steht darauf in Coopers ordentlicher, unendlich winziger Schrift, die ich in meiner Eigenschaft als seine Buchhalterin lesen gelernt habe, wir müssen miteinander reden.
    Heather, wir müssen miteinander reden? Heather, wir müssen miteinander reden? Gibt es vier unheilvollere Worte als wir müssen miteinander reden? Im Ernst, wer will schon eine solche Notiz an der Haustür vorfinden?
    Niemand, da wette ich mit Ihnen.
    Deshalb nehme ich sie auch ab und stecke sie zusammengeknüllt in meine Tasche.
    Worüber mag Cooper mit mir reden wollen? Über die Tatsache, dass ich seinen Bruder gestern Nacht sturzbetrunken hierhergeschleppt habe, damit er auf Coopers Couch seinen Rausch ausschlafen konnte, obwohl Cooper doch gar nichts mehr mit seiner Familie zu tun haben will? Über die Tatsache, dass ich mich aus dem Haus schleiche,
um im Mordfall Lindsay Combs zu ermitteln, ohne jemandem zu sagen, wo ich hingehe, und nachdem ich geschworen hatte, dass ich dieses Mal alles der Polizei überlassen würde? Oder möglicherweise über die Tatsache, dass ich das Leben eines meiner Wohnheimbewohner in Gefahr gebracht habe?
    Vielleicht hat es auch gar nichts mit den Vorkommnissen der gestrigen Nacht zu tun. Vielleicht ist Cooper einfach die Wells und ihre Macken leid, Dads indianische Flöte und meine Neigung, betrunkene Popstars und einundzwanzigjährige Möchtegern-Gangstas in Baggyhosen mit nach Hause zu bringen. Einige von uns hätten eine solche Behandlung sicher verdient.
    Und ich meine damit nicht Lucy oder meinen Dad.
    Nachdenklich und traurig gehe ich zur Arbeit. Selbst der Proteinriegel schmeckt mehr nach Pappe und viel weniger nach Kit Kat als sonst. Ich möchte nicht aus Coopers Haus geworfen werden. Es ist das einzige Zuhause, das ich je gehabt habe, abgesehen von der Wohnung, in der Jordan und ich zusammengelebt haben, die ich aber jetzt nicht mehr betreten kann, ohne dabei vor mir zu sehen, wie sich Tania Traces Lippen um seinen…
    »Heather!« Reggie steht wieder an seiner üblichen Ecke und scheint überrascht zu sein, mich so früh am Tag schon zu sehen. Ich hingegen bin überrascht, dass er schon wieder bei der Arbeit ist. Es hat zwar aufgehört zu schneien, und die Schneepflüge haben ein bisschen geräumt, aber an den Straßenrändern türmen sich immer noch riesige Schneeberge.
    »Morgen, Reggie«, sage ich. »Das war vielleicht ein Sturm, was?«
    »Ja, ich war nicht besonders glücklich darüber«, erwidert
Reggie. Er trägt einen goldenen Tommy-Hilfiger-Parka gegen die Kälte. In der behandschuhten Hand hält er einen dampfenden Becher Kaffee. »Manchmal denke ich, es wäre besser, wieder auf die Insel zurückzukehren.«
    »Aber was würdest du da denn arbeiten?«, frage ich ehrlich interessiert.
    »Meine Eltern haben eine Bananenplantage«, sagt Reggie. »Ich könnte sie managen. Sie bitten mich schon lange darum, endlich wieder nach Hause zu kommen. Aber hier verdiene ich mehr Geld.«
    Unwillkürlich vergleiche ich die Winer-Jungen und ihre familiäre Situation mit Reggie. Der Dad von Doug und Steve Winer möchte, dass sie selber Geld verdienen, deshalb verkaufen die Jungen Drogen. Reggies Eltern hingegen wollen, dass er das Familienunternehmen übernimmt, aber er verdient mehr Geld, indem er dealt. Das Ganze ist einfach… blöd.
    »Ich glaube, eine Bananenfarm wäre für dich besser, Reggie«, sage ich. »Auf jeden Fall wäre es da weniger gefährlich.«
    Reggie überlegt. »Außer in der Hurrikan-Saison«, sagt er schließlich. »Aber wenn ich da wäre, würde ich nicht jeden Morgen dein fröhliches Gesicht sehen, Heather.«
    »Ich könnte dich ja besuchen«, sage ich. »Ich war noch nie auf einer Bananenplantage.«
    »Es würde dir auch sicher nicht gefallen.« Reggie grinst und zeigt dabei sämtliche Goldzähne. »Wir stehen noch vor Tagesanbruch auf. Wegen der Hähne.«
    »Ach du lieber Himmel«, sage ich. »Das klingt ja schrecklich. Kein Wunder, dass du lieber in New York bist.«
    »Außerdem, wenn man es hier schafft, dann schafft man es überall«, entgegnet Reggie schulterzuckend.
    »Absolut«, sage ich. »Ach, übrigens, hast du was über Doug Winer gehört, den Typ, nach dem ich dich gefragt habe?«
    Reggies Lächeln erlischt. »Nein«, sagt er. »Aber ich habe

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