Schwesternkuss - Roman
Bett und sprach ein kleines Gebet. Sie hörte auf ihr Herz. Plötzlich wusste sie, was zu tun war. Es würde nicht einfach werden, aber sie wollte es so.
Und da sie es so wollte, würde sie auch die Konsequenzen tragen. Was immer sie erwartete.
47
Stimmen waren um sie herum. Jemand fuhr sie hoch und trug sie nach vorne. Bennie öffnete die Augen. Eine Krankenschwester in einem blauen Kittel schob sie in ein Untersuchungszimmer. Sie versuchte wach zu bleiben, musste sie doch die Polizei wegen Alice anrufen! Eine zweite Schwester in einem rosafarbenen Kittel erschien. Sie konnte dem Gespräch der beiden kaum folgen.
»Wen haben wir denn da?«, sagte die eine zur anderen.
»Eine Unbekannte. Kein Notfall. Ein Farmer hat sie betrunken in einem Feld gefunden. Ihr Blutdruck ist normal. Ich habe sie an den Tropf angeschlossen und wollte mit ihr reden, aber sie ist immer wieder weggekippt. Sie hat sich auf sich erbrochen. Mein Gott, wie die stinkt.«
»Sieht wie ein Hundebiss an der rechten Hand aus«, sagte die andere Schwester. »Sie braucht eine Spritze. Muss wohl ein Kampf gewesen sein. Seltsam. Hat sich wohl besoffen, so wie die duftet. Ich nehme ihr Blut für einen Bluttest ab.«
»Die rechte Hand scheint gebrochen zu sein. Ich melde sie zum Röntgen an. Das Hemd gehört dem Farmer, der Rock ihr. Er vermutet, dass sie mit einem Lover zusammen war. Sie war so gut wie oben ohne, als er sie gefunden hat.«
»Wow! Also auch noch ’ne Vergewaltigung? Sollen wir den Bullen Bescheid geben und sie danach untersuchen?«
»Eins nach dem anderen. Die Bullen sind krankhaft unterbesetzt. Urlaub und so. Alle dürfen Däumchen drehen, nur wir nicht.«
» Everybody’s gone to the moon. Kennst du den Song? Ein Lieblingslied von meinem Dad. Wow, hat die klasse Venen. Trainiert wohl.«
»Ich glaube, das mit der Vergewaltigung können wir lassen. Ihr Rock ist vollkommen intakt, auch die Unterwäsche. Es gibt keinerlei Anzeichen.«
»Gut. Stammt die Idee mit der Vergewaltigung vom Farmer?«
»Nein, nein. Er hat nichts in der Richtung gesagt. Sie hatte keine Papiere bei sich, keine Brieftasche, kein Handy. Wir wissen vom Farmer nur, dass sie aus Philadelphia stammt.«
Bennie spürte, wie sich jemand an ihrer rechten Hand zu schaffen machte. Seltsamerweise tat es nicht weh. »Ich habe keine Schmerzen mehr.«
»Das ist jetzt die kühnste Untertreibung des Jahres«, sagte die Schwester in Rosa. »Wie heißen Sie? Wie haben Sie sich die Hand verletzt?«
Bennie wollte sie über Alice informieren, doch es war schwierig für sie, einen zusammenhängenden Gedanken zu formulieren. »Ich habe zu viel getrunken … Alice hat mich in ein Loch geworfen.«
»Was? Können Sie das wiederholen? Nehmen Sie Medikamente ein? Miss? Miss?«
Bennie merkte, wie sie wegdöste.
»Miss, was haben Sie getrunken?«
»Wicker.« Eigentlich hatte sie Whiskey sagen wollen.
»Und andere Drogen?«
»Nein, nein, nein.«
»Nehmen Sie Medikamente ein?«
Bennie wollte, dass die beiden die Polizei anrufen. Aber sie konnte es nicht in Worte fassen. »Alice … Ich muss euch über Alice erzählen … Wir müssen …«
»Miss, wie ist Ihr Name?«
»Bennie.«
»Bonnie?«
»Benniiie!«
»Sie müssen nicht schreien, ich höre Sie, Penny. Und Ihr Nachname?«
»Rosato.«
»Risotto?«
»Rosato.«
»Arzado? Also, Penny Arzado.«
Bennie nickte. Es war egal. Sie musste Alice finden und ins Gefängnis werfen.
»Penny, sind Sie krankenversichert? Und wenn ja, bei wem?«
Bennie war müde, sie musste schlafen.
»Penny, rede mit mir. Penny?«
48
Grady war beim Abwasch, als Alice in die Küche kam. Die Herdplatte war leer, es lagen keine Zutaten herum. Aber es roch gut. Backte er etwas für sie?
»Hallo, Schatz.« Grady legte das Geschirrtuch zur Seite, um sie zu umarmen. »Warum bleibst du nicht oben? Ich hätte es dir ans Bett gebracht.«
»Ich wollte dir Gesellschaft leisten. Und vielleicht etwas trinken.«
»Okay, einverstanden.« Er wischte ihr eine Strähne aus der Stirn. Er schien besorgt zu sein. Das verrieten seine Krähenfüße. »Es tut mir leid, was heute passiert ist. Wir stehen in der Küche herum, anstatt oben zu sein.«
Das musst du mir gerade sagen.
»Und was gestern Abend nicht passiert ist, tut mir auch leid. Normalerweise bin ich kein Blindgänger.«
»Ich weiß.« Alice gab ihm ein Küsschen im Bennie-Stil. »Ich verlange einen Gutschein für die entgangene Dienstleistung.«
»Den bekommst du.« Grady lächelte. Er schien wirklich
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