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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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erleichtert zu sein. Vielleicht hegte er doch keinen Verdacht gegen sie? Aber sie blieb bei ihrem Plan. Grady war zu einem Unsicherheitsfaktor geworden.
    »Ich weiß nicht, ob ich Wein im Haus habe.« Alice öffnete das Schränkchen über dem Kühlschrank, aber da stapelten sich nur Einkaufstaschen. Im nächsten fand sie nur Tüten mit Naturreis, ein paar Dosen und Spaghetti. »Was ist mit meinem Kopf los? Ich weiß nicht mehr, wo ich den Wein hingetan habe.«
    »Aber dazu willst du doch keinen Wein trinken?«
    Ups. »Heute Abend schmeckt mir Wein zu allem.«
    »Ich habe Milch besorgt, falls du deine Meinung änderst.« Grady öffnete die Backofentür, und der Duft von leckeren Brownies verteilte sich in der Küche.
    »Das ist eine bessere Idee.« Alice ging zum Kühlschrank, holte die Milch heraus, goss sie in ein Glas und mischte das Sedativum bei. Sie wartete eine Weile, damit die Tablette sich auflösen konnte. Dann schenkte auch sie sich ein Glas Milch ein.
    »Ich glaube, wir können loslegen.«
    Alice fand in einer Schublade Servietten, faltete sie liebevoll und platzierte sie neben den Tellern. Es sah nach einem gemütlichen Familienabend aus – nur dass Mommy Daddy heute Abend umbringen würde.
    »Fehlt nur noch die Eiscreme.«
    »Richtig.« Alice holte zwei Becher Kirscheis aus der Tiefkühltruhe. Von der Tablette war jetzt bestimmt nichts mehr zu sehen.
    »Die Brownies sehen fantastisch aus, wenn ich das ganz unbescheiden bemerken darf. Wir warten nicht, bis sie kalt sind. Schließlich wollen wir uns den Mund verbrennen.«
    »Hört, hört«, sagte Alice im besten Bennie-Stil. Sie stellte die Gläser Milch auf den Tisch. Das Glas mit der Spezialmischung platzierte sie neben Gradys Teller.
    »Bin ich nicht gut? Gib es zu.« Grady schnitt zwei Stücke vom Kuchenblech und verteilte sie auf den Tellern.
    »Du bist gut, ich gebe es zu.« Alice biss in einen heißen Brownie. »Hervorragend.«
    Grady stopfte sich ebenfalls einen in den Mund. »Hast du dir den Mund verbrannt?«
    »Ja.«
    »Dann ist es gut.«
    Alice trank einen Schluck Milch. Wie wär’s mit einer ordentlichen Prise Rohypynol?
    »Brownies zum Abendessen. Ungewöhnlich, aber spitze.« Grady aß weiter. Er machte keine Anstalten, von seiner Milch zu trinken.
    »Einsame Spitze.« Alice hing die dümmliche Konversation zum Halse raus.
    »Geht’s dir schon mal besser?«, fragte Grady. Warum trank er seine Milch nicht? Hatte er vielleicht gesehen, wie sie die Tablette hineingeworfen hatte?
    »Ja, es geht aufwärts.«
    »Brownies sind die beste Medizin. Das waren deine Worte.«
    »Und wie meistens lag ich damit richtig.«
    »Magst du dein Eis?«
    »Das hat noch Zeit.« Alice hielt es nicht mehr aus. »Wie kannst du Brownies essen, ohne Milch zu trinken?«
    »Wie bitte? Hast du mich jemals Milch trinken sehen? Ich hasse dieses Getränk.«
    Verdammt! »Wie vergesslich ich geworden bin. Was war noch mal dein Name?«
    »Ich weiß schon. Aus dem Auge, aus dem Sinn.« Grady grinste vieldeutig.
    Er mochte also keine Milch. Sie musste sich etwas anderes überlegen, um ihn loszuwerden. Nachdenklich nippte sie an ihrer Milch.
    In welcher Schublade bewahrte Bennie wohl ihre Fleischmesser auf?
    49
    In einem Hochgefühl, aber gleichzeitig auch sichtlich nervös, unterschrieb Mary die letzte Kopie des Kaufvertrags. Ein Traum wurde für sie wahr: ein eigenes Haus. Noch nie hatte sie in ihrem Leben so viel Geld ausgegeben. Die Grenze zwischen organisiertem Verbrechen und legalem Kreditwesen waren wohl sehr fließend. Die Höhe der Hypothekenzahlungen, die auf Mary warteten, ließen keinen anderen Schluss zu.
    »Gut gemacht.« Janine sammelte die Vertragspapiere ein. »Und Ihr Scheck? Den wollen wir nicht vergessen.«
    »Nein. Oder doch?« Mary unterschrieb den Scheck für die Anzahlung und gab ihn ihr. »Tada!«
    »Glücklich?«
    »Und wie!« Mary klatschte in die Hände. »Ich habe allein ein Haus gekauft!«
    »Das freut mich für Sie!« Janine lachte. Ihr Lippenstift war noch so frisch wie bei der Besichtigung. »Aber, aufgepasst! Ihr Angebot ist noch nicht angenommen. Und es bleibt noch eine Menge zu tun.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Die Abnahme muss innerhalb von zehn Tagen über die Bühne gehen. Und eine Menge anderer Kleinigkeiten. Aber erst einmal muss der Besitzer Ihr Angebot akzeptieren.«
    Janine verfrachtete den Scheck und den dicken Packen mit Vertragspapieren in einen Umschlag. »Ich melde mich so schnell wie möglich bei Ihnen.«
    »Heute Abend

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