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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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herunter.
    »Stimmt was nicht?«
    »Mit uns beiden ist es vielleicht aus«, antwortete Mary. »Einfach so.«
    »Was ist passiert?«
    Mary erzählte ihr die ganze Geschichte, ohne eine Träne zu vergießen. Denn eine Teilhaberin, die während der Arbeitszeit ihrem Freund nachweinte, war unhaltbar.
    »Das ist furchtbar.« Judy setzte sich. »Ob er es ernst meint?«
    »Das tut er.« Mary war sich dessen sicher. »Hab’ ich was falsch gemacht?«
    »Aber nein. Du hast das Recht, dir ein Haus zu kaufen. Aber wart’s ab. Der kommt schon wieder angekrochen.«
    »Das wird er nicht.«
    »Aber er kann dich nicht dafür bestrafen, wenn du dir etwas kaufst, was dir gefällt, und er sich nicht leisten kann. Geld und Liebe haben nichts miteinander zu tun.«
    »Außer im realen Leben.«
    »Das ist nicht fair von ihm.« Judy war traurig.
    »Es geht nicht um Fairness. Er schämt sich. Und daran wird sich nichts ändern.« Marys Handy läutete. Die beiden Freundinnen schlossen die Augen.
    »Das ist bestimmt er«, meinte Judy.
    »Ich halte dagegen.« Das Display ihres Handys verriet Mary, dass sie recht hatte.
    »Hallo, Ma.«
    »Maria , è vero, Anthony und du finito?« Ihre Mutter hatte anscheinend geweint, was Mary das Gespräch nicht leichter machte.
    »Wir brauchen etwas Abstand. Das ist alles.«
    »Was ist das, Abstand?«
    Mary suchte nach dem italienischen Wort für Abstand. Aber Italiener brauchten keinen Abstand. Sie saßen am liebsten eng an einem Tisch zusammen, mit einem Riesentopf Spaghetti in der Mitte.
    »Moment, Pa will mit dir sprechen.« Nach einer kurzen Pause legte er los: » MARY, WAS HÖRE ICH DA ? Anthonys Mutter hat es Millie erzählt. Und Millie hat es dem Metzger erzählt. DU HAST EIN HAUS GEKAUFT !«
    »Ich habe ein Angebot abgegeben. Mehr nicht.«
    » ABER WARUM? WENN DU UMZIEHEN WILLST, ZIEH WIEDER BEI UNS EIN !«
    »Pa, ich bin kein kleines Mädchen mehr.«
    »Wo ist das Haus?«
    »In der Stadt.«
    »Im Zentrum?«
    »Ja. Übrigens, seit heute bin ich Teilhaberin.«
    » GROSSARTIG! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, MEINE KLEINE !«
    Mary lächelte, als ihr Pa ihrer Ma die frohe Botschaft mitteilte.
    » UND WAS IST MIT ANTHONY ?«
    »Pa, das ist eine lange Geschichte.«
    » ICH HABE ZEIT .«
    »Aber ich nicht.« Mary musste sich für den Rexco-Termin vorbereiten. Außerdem musste sie an die dreißig Telefonate erledigen.
    »Ich mische mich nicht in deine Angelegenheiten. Aber Anthony liebt dich.«
    »Das weiß ich, Pa.«
    » ER IST EIN TOLLER BURSCHE .«
    »Auch das weiß ich.«
    »Wir lieben ihn. Millie liebt ihn, der Metzger liebt ihn, und Pater Tom mag ihn auch.«
    »Unser Pfarrer? Er kennt ihn doch gar nicht.«
    »Er ist ein Geistlicher, mein Kind. Also weiß er Bescheid. Werde ich jetzt nie Opa werden?«
    »Frag Pater Tom. Der weiß alles.«
    »Mary, red’ nicht so.«
    »Entschuldigung, aber …«
    »Sei nicht so streng mit Anthony. Gib ihm noch eine Chance. Er hat es verdient.«
    »Pa, du verdrehst die Tatsachen. Nicht ich habe mich von ihm getrennt, sondern er sich von mir.«
    » WAS? DAS HAT ER GETAN? DU BIST DAS BESTE, WAS IHM JEMALS PASSIERT IST !«
    Mary lächelte. Pa hatte sich immer auf ihre Seite geschlagen. Sie war froh, dass ihr Streit beendet war. »Wir reden später weiter. Okay?«
    » VERGISS IHN! DER SPINNT . Ich liebe dich, mein schlaues Mädchen.«
    »Ich liebe dich auch. Bye.«
    »Anthony wird wiederkommen«, sagte Judy. Sie war sich sicher.
    Aber Mary wusste es besser.
    59
    Bennie saß in einem sauberen, hell erleuchteten Verhörzimmer, in dem es nach frischer Farbe roch. Es gab keine Fenster. Der Fußboden war mit einem billigen braunen Teppichboden ausgelegt. Auf dem Holztisch stand ein Telefon. Die Officer Villarreal und Dayne hatten auf modernen Stühlen, die nicht zueinanderpassten, Platz genommen. Ein Stapel noch leerer Verhörformulare lag bereit. Komischerweise hielt sich Bennie für den Chef hier und nicht für die Tatverdächtige. Der Raum fühlte sich wie ein Paralleluniversum zu ihrer Kanzlei an.
    »Mit dem Feuer habe ich nichts zu tun.« Dass die Cops ihr nicht glaubten, jagte Bennie keine Angst ein. Nach ihrer Zeit in der Kiste konnte ihr nichts mehr Angst einjagen. Noch nie hatte sie sich so stark gefühlt. »Denken Sie nach. Zu der Zeit war ich im Krankenhaus.«
    »Wir wissen noch nicht, wann das Feuer genau gelegt wurde«, entgegnete Officer Villarreal. »Wir wissen aber: Es griff um sich, nachdem man Sie aufgelesen hatte.«
    »Dann kann ich es nicht gewesen sein.«
    »Das

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