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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Johnson räusperte sich. »Entschuldigung, wenn ich mich einmische. Ms Rosato, Sie behaupten, diese Frau hat Sie lebendig begraben. Wo war das?«
    »In einem Feld, in Cambridge County.«
    »Als Anwältin müssten Sie wissen, dass die Zuständigkeit der Polizei von Philadelphia genau an der Stadtgrenze endet.«
    »Natürlich weiß ich das. Aber hier glauben alle, ich würde Märchen erzählen. Deshalb müssen Sie Detective Azzic oder Holland kontaktieren. Sogar, wenn sie im Urlaub sind. Sie wären sauer, wenn Sie es nicht täten. Um Alice zu finden, würden sie alles liegen lassen.«
    »Auch Ihre Freundschaft zu den beiden Detectives ändert nichts daran, dass wir nicht zuständig sind.« Deputy Johnson hielt kurz inne. »Ms Rosato, wenn Sie in Cambridge County überfallen worden sind, ist die örtliche Polizei Ihr Ansprechpartner. Vielen Dank für Ihren Anruf und alles Gute.«
    »Vielen Dank, Deputy Johnson«, sagte Officer Villarreal, legte auf und wandte sich an Bennie. »Ich bin nicht einverstanden, wenn Sie behaupten, wir würden nicht ermitteln. Wir ermitteln. Ein Teil Ihrer Geschichte klingt glaubwürdig. Der andere aber stinkt zum Himmel.«
    Officer Dayne stand auf, seine Augen verengten sich. »Hören Sie mit dem Unsinn auf, Ms Rosato. Man hat Sie betrunken in einem Heufeld gefunden, das abgebrannt ist. Sie haben das Feuer gelegt. Vielleicht sind Sie eine Pyromanin. Vielleicht waren Sie wütend auf die Welt. Vielleicht haben Sie und Ihr Kerl zu fest gefeiert, und alles war nur ein Unfall. Eine Zigarette und eine Flasche Whiskey genügen.«
    Bennie blickte von einem Polizisten zum anderen. Ihr wurde schlagartig klar, dass die beiden ihr nicht helfen würden; auch die Polizei von Philadelphia nicht. Sie war auf sich allein gestellt. Sie musste Alice allein zur Strecke bringen. Sie ging zur Tür.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte Officer Villarreal und runzelte die Stirn.
    »Sie haben keinerlei Beweis, um mir das Feuer anzuhängen.«
    »Aber vielleicht in ein, zwei Tagen, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind.«
    »Sie werden eine verbrannte Kiste finden.«
    »Hören Sie doch auf mit Ihrer Kiste«, warf Officer Dayne ein. Villarreal winkte ab.
    »Und nun?«
    »Und nun habe ich einen oder zwei Tage, um Alice zu finden. Kann ich mir ein Taxi rufen? Ich gehe jetzt.«
    »Wohin?«, fragte Villarreal.
    »Sie dürfen das County nicht verlassen«, sagte Dayne.
    »Natürlich darf ich. Sie wissen das genau. Da müssen Sie mich schon verhaften.« Bennie schrieb Adressen und Telefonnummern ihrer Kanzlei und ihrer Wohnung auf einen Zettel. »Hier erreichen Sie mich. Rufen Sie mich an, wenn Sie die Kiste gefunden haben.«
    »Einen Augenblick. Ich weiß nicht, ob …«
    »Dann müssen Sie mich sofort einsperren. Und ich rufe einen Anwalt an. Ich habe meine eigene Kanzlei. Meine Preise sind gesalzen. Und gewinnen werde ich auch.«
    Die beiden Officer sahen sich an.
    »Dacht’ ich mir’s doch.« Bennie öffnete die Tür und verließ das Verhörzimmer.
    60
    Alice saß in Bennies Büro und tat so, als würde sie arbeiten. Sie öffnete den Umschlag von der USA Bank, überflog Marlas Anweisungen und kümmerte sich dann um die Unterschriftskarten. Mit Hilfe von Bennies handgeschriebener Namensliste aus ihrem Scheckbuch fälschte sie Bennies Unterschrift, insgesamt siebenmal.
    Sie unterschrieb den restlichen Papierkram und schickte ihn gescannt als E-Mail an Marla von der USA Bank. Die Unterschriftskarten legte sie in den mitgelieferten DHL -Umschlag und versiegelte ihn. Dann rief sie die Bank an.
    »Marla?«, sagte sie, »hier ist Bennie Rosato. Wie geht es dir?«
    »Gut. Hast du die Unterschriftskarten bekommen?«
    »Danke. Ich habe schon alles erledigt. Könntest du das Geld sofort nach Nassau drahten?«
    »Einen Moment. Ja, deine gescannten Kopien sind in meiner Mail. Du kannst dein neues Konto bei der BSB Bank aber erst morgen benutzen, wenn die Originalunterschriften in Nassau eingetroffen sind.«
    »Verstanden. Bitte erledige den Transfer, sobald wir aufgelegt haben. Meine Schwester treibt bereits ihr Unwesen.« Alice informierte sie kurz über die Einzelheiten. »Ich habe eine Einstweilige Verfügung gegen sie. Ich denke, es ist klug, auf alles vorbereitet zu sein.«
    »Natürlich. Ich kümmere mich sofort um den Geldtransfer. Vielen Dank, dass du der USA Bank und ihren Partnern in diesen schwierigen Zeiten weiterhin dein Vertrauen schenkst. Du weißt, wie sehr wir das zu schätzen wissen.«
    Alice legte auf und besorgte

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