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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Da ist ein Fenster …«
    »Verdammt, nein! So kommen Sie mir nicht davon.« Der Fahrer trieb sie vor sich her. Die Sirene eines Polizeiwagens war zu hören.
    »Hören Sie, ich bin Anwältin. Wir können das alles in Ruhe regeln.«
    »Anwältin? Dass ich nicht lache! Und weshalb laufen Sie in diesem Fummel herum?«
    »Sie bekommen Ihr Geld. Glauben Sie mir.«
    Ein Streifenwagen fuhr auf sie zu. Die Sirene wurde ausgeschaltet und zwei uniformierte Polizisten, ein kräftiger und ein dünner, stiegen aus. Die beiden erinnerten Bennie an Officer Villarreal und Officer Dayne.
    »Meine Herren«, begann Bennie, »ich wohne hier. Sobald ich in mein Haus komme, kann ich den Fahrer bezahlen.«
    »So ein Miststück! Sie wohnt nicht hier. Die lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Ich habe sie bei einer Polizeistation aufgegabelt. Jetzt will sie nicht bezahlen. Haben Sie je eine Anwältin gesehen, die in so billigem Glitzerzeug herumläuft?«
    »Bitte beruhigen Sie sich, alle beide.« Der kräftige Cop hob die Hand und wandte sich an Bennie. »Sie wohnen hier?«
    »Ja.«
    »In welchem Haus?«
    »Nummer 2133. Wenn ich über das Fenster hinten einsteige, bekommt er sein Geld.«
    »Ich verstehe.« Der Polizist nickte. »Können Sie sich ausweisen, Miss?«
    »Ich habe nichts bei mir.« Bennie überlegte kurz, ihnen die ganze Geschichte zu erzählen, vertagte es aber. »Am besten ich fahre in meine Kanzlei, hole meine Schlüssel und schließe dann hier auf.«
    Der Taxifahrer schnaubte. »Lassen Sie sie nicht aus den Augen, Officer! Diese Frau lügt, sie ist primitiv und hässlich. Was ich sonst noch von ihr halte, behalte ich besser für mich. Ich bin nämlich ein Gentleman. Sie schuldet mir dreihundert Dollar!«
    »Dreihundert?« Die Augen des Polizisten weiteten sich unter dem Schild seiner Mütze. »Okay, ich habe genug gehört. Ich weiß, was zu tun ist.«
    63
    »Wer war das denn?« Alice folgte Grady in ihr Büro. Diese Fiorella hatte dafür gesorgt, dass ihr recht unbehaglich zumute war. Aber das durfte sie nicht zeigen. Sicher, der Fluch war Unsinn. Aber vielleicht wusste diese Frau tatsächlich Bescheid. Aber woher? Alices Bedarf an Überraschungen war gedeckt. Das Geld war bereits transferiert. Nur noch ein paar Stunden waren zu überstehen.
    »Keine Ahnung. Irgendjemand Italienisches mit leichtem britischen Akzent.« Grady spazierte um ihren Schreibtisch herum und setzte sich in ihren Sessel. Da entdeckte er den gelben DHL -Umschlag für die Bank auf den Bahamas.
    Oh, nein! »Der muss in die Post.« Alice griff nach dem Umschlag, doch Grady hatte die Adresse schon gelesen.
    » BSB Bank? Arbeitest du für die?«
    »Ja.«
    »Mir neu, dass du für Banken arbeitest. Und dann noch offshore. Ganz schön gewieft. Worum geht’s?«
    »Ein kleiner Rechtsstreit um einen Vertrag.«
    »Mit wem arbeitest du in Nassau zusammen? Ich habe immer Lawrence Bastone vertraut. Der ist ziemlich gut und spielt sich bei seinem Mandanten nicht in den Vordergrund.«
    »Ich habe den Namen vergessen. Die italienische Lady liegt mir noch im Magen.« Alice wollte das Thema wechseln. »Ist dir so jemand schon mal über den Weg gelaufen?«
    »Nein. Sie ist wie eine Naturgewalt, wie ein Vulkan.«
    »Aber mit Wahnideen.«
    »Im Gegenteil. Sie hat dich durchschaut.«
    Schluck.
    »Du bist böse .« Grady lächelte verführerisch.
    »Wie recht du hast.« Alice küsste ihn, die Zunge umspielte seinen Mund, die Finger glitten seine Oberschenkel hinab und fanden auf dem Rückweg seinen Unterleib. Er vergaß die BSB Bank, sein Blut strömte woanders hin. »Ich bin böse. Niemand sieht es mir an. Niemand weiß, wozu ich fähig bin. Außer dir.«
    »Weiter so.«
    »Mach’ ich.« Alice presste sich gegen ihn. Sein bestes Stück war endlich im gewünschten Aggregatzustand. Als seine Hand nach ihrem Busen griff, hatte sie gewonnen.
    64
    An manchen Tagen ging vieles gut, aber auch vieles daneben. Wie heute zum Beispiel. Am Morgen hatte Mary vor Gericht ihren furiosen Einstand als Bennies Teilhaberin gefeiert; und jetzt zu dieser frühen Mittagsstunde hatte nur ein japanisches Lokal geöffnet, was Marys Eltern nicht gerade begeisterte. Der Kellner servierte das Sushi auf einem Mini-Sampan, doch die DiNunzios beäugten das Plastikschifflein, als hätte es Müll geladen.
    »Wie Fisch sieht das nicht aus.«
    Ma, die ihre Jacke nicht ausgezogen hatte, wurde beim Anblick des Gerichts immer kleiner.
    »Es ist Fisch. Ein besonderer Fisch.« Seinen Rohzustand ließ Mary mit gutem

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