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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Sperre unter die Tür. Das würde nicht ewig halten, aber doch für den Moment.
    Bennie kannte das Polizeihauptquartier wie ihre eigene Westentasche. Sie raste den Gang und die Treppe hinunter, dabei nahm sie drei Stufen auf einmal. So verlor sie die zweite Sandale.
    In der Lobby standen ein paar Polizisten und Verwaltungsbeamte herum. Deshalb änderte sie ihre Gangart und tänzelte, die Hüften schwingend wie eine Nutte, die vom Verhör kam, dem Ausgang entgegen. Dass sie barfuß war, fiel niemandem auf. Dafür glitzerte ihr Oberteil zu sehr.
    Nur noch fünf Meter – und sie war draußen. Hinter kugelsicherem Glas saß eine Polizistin an der Sicherheitskontrolle. Hoffentlich blieb ihr Telefon still.
    Bennie wackelte mit den Hüften, was ein junger Polizist mit einem Nicken goutierte. Ein anderer erwiderte ihr anzügliches Lächeln.
    Da läutete das Telefon, die Polizistin hob ab, doch Bennie war schon auf der Straße und rannte wie ein gejagter Wolf um ihr Leben.
    Keine Sekunde später gingen die Polizeisirenen los.
    66
    Alice drängte Grady mit ihren Küssen in den Schreibtischsessel und nahm rittlings auf ihm Platz. Seine Finger fanden die Knöpfe ihrer Bluse, er öffnete den ersten, den zweiten, den dritten; dann schob er die Hand unter ihren BH und liebkoste mit den Fingern ihre Brüste. Ihr Handy läutete, sie sprang von seinem Schoß auf. Die nüchterne Realität hatte sie wieder.
    Grady beschwerte sich. »Muss das jetzt sein?«
    »Vielleicht ist es Rexco.« Auf dem Display erkannte Alice die Nummer der Fernsehstation. Sie ging in Richtung Tür. »Hallo?«
    »Bennie, hier ist Emily. Ein freier Mitarbeiter hat mich gerade angerufen. Deine Schwester ist aus dem Polizeihauptquartier geflüchtet.«
    Scheiße! »Wann ist das passiert?« Alice wiederholte die Nachricht für Grady, der gerade dabei war, seinen Hosenladen zuzuknöpfen.
    »Vor ungefähr einer Viertelstunde. Vielleicht ist sie auf dem Weg zu dir.«
    »Und du willst sichergehen, dass ich auch da bin. Damit du dein Filmteam nicht umsonst losschickst.«
    Emily lachte kurz auf. »Auch ich muss meine Brötchen verdienen. Ich bin in fünf Minuten bei dir.«
    »Wer war das?«, fragte Grady.
    »Eine Reporterin.« Alice knöpfte ihre Bluse zu. »Alice könnte möglicherweise vorbeischauen.«
    »Mach dir keine Sorgen.« Grady fasste sie am Arm.
    »Sagst du Marshall Bescheid? Ich rufe die Security unten an.«
    »Klar.« Grady stopfte sein Hemd in die Hose, während Alice den Security-Mann von Rothman anrief.
    Sie ging zum Fenster und entdeckte auf dem Bürgersteig einen bulligen Typen im Anzug, der in sein Handy sprach. »Stehen Sie vor dem Eingang? In einem grauen Anzug?«
    »Ja. Ich bin Bob Taylor. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir haben ein Problem.« Alice sah auf den Verkehr. Es war Mittagszeit; die Straßen waren voll, auf dem Gehweg drängten sich die Geschäftsleute. »Meine Zwillingsschwester ist vor fünfzehn Minuten vom Polizeirevier geflüchtet. Vielleicht ist sie auf dem Weg hierher. Bitte sorgen Sie dafür, dass sie das Gebäude nicht betreten wird.«
    »Das machen wir. Wir sind zu fünft. Kein Problem für uns.«
    »Sobald Sie sie sehen, rufen Sie mich an. Und zeigen Sie ihr die Einstweilige Verfügung.«
    »Das machen wir.«
    »Danke. Bye.«
    Alice rief die Security beim Empfang an, um sie zu instruieren. Ihr Blick blieb unverwandt auf die Straße geheftet. An Fiorella dachte zum Glück keiner mehr. Plötzlich stürmten Marshall und Grady in das Büro.
    »Da drüben ist sie.« Grady deutete auf die linke Straßenseite.
    »Das soll sie sein?« Alice konnte nicht glauben, was sie sah. Bennie sah aus wie eine Geistesgestörte. Ihr blutverschmiertes Haar flog in alle Richtungen. Beide Hände waren bandagiert, sie war barfuß. Und dann diese Kleidung! Niemand würde ihr glauben. Alice war auf der Gewinnerstraße.
    »Ist Alice verrückt geworden?«, fragte Marshall.
    Grady schüttelte den Kopf. »Scheint so.«
    Alice verbarg ihre Freude. »Vielleicht war sie es immer. Wir wollten es nur nicht wahrhaben.«
    Die Wachen von Rothman umzingelten Bennie, die wild gestikulierte, aber der Kreis um sie war schnell geschlossen. Ein paar Passanten lachten, andere sahen weg. Aus einem weißen Transporter sprangen ein Kamera- und ein Tonmann sowie Emily Barry, die ihr rotes Haar zurechtrückte.
    »Jetzt kommt sie auch noch ins Fernsehen«, sagte Marshall, aber Grady wies nach rechts.
    »Vergesst die Fernsehleute. Seht, wer da kommt.«
    Alice sprach einen leisen

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