Schwur des Blutes
Spross eines niederen, verwandelten Vampirs unter ihrem Herzen trug – dich, Timothy. Wir wurden aus dem Clan der Fontaines verbannt. Ich werde zum Glück von euch gehen, ohne mein verfluchtes Blut an dich weitergegeben zu haben, sodass ich für niemanden mehr eine Last noch Gefahr darstelle.
All meine Gedanken gehören nun für allzeit dir, mein Sohn.“
~~
Jonas blieb vor dem Teetisch stehen. „Ich danke dir, dass du so freundlich zu Timothy bist. Er hat es zurzeit schwer. Doch ich weiß nicht, wie ich ihm noch beistehen kann. Er will sich nicht helfen lassen.“
„Sehr gern, Jonas. Er birgt eine gute Seele, dennoch schreckte mich das Todesmal.“
„Fay, darf ich dir nun endlich meine zweite, bessere Hälfte vorstellen? Cira Anderson.“ Jonas legte Ciras Hand in die von Fay.
Fay lächelte und senkte kurz die Lider. Jonas spürte Fays Euphorie. „Cira Jane Anderson. Die Nachfolgerin meines Mannes.“ Fays Stimme zitterte. „Es ist mir eine Ehre.“
Cira schluckte und tauschte einen Blick mit ihm. In ihren Augen schimmerte es verdächtig feucht. „Es tut mir so leid … mein Beileid …“, wisperte sie und wie selbstverständlich nahmen sich die beiden zarten Frauen in die Arme. Gott, wie er Cira liebte. Ein Mensch und ein Gestaltwandler, das toppte selbst Amy beim Eisessen mit dem Schattenwandler Byzzarus.
Wie auf Kommando kamen die Jungen hereingestürmt, zerrten Cira auf das Sofa und zeigten ihr die magischen Tricks, die sie mit den Händen draufhatten.
„Fay?“
„Ja, Jonas?“
„Es ist mir sehr unangenehm.“
Sie lächelte zu ihm auf. „Nun sag schon.“
Jonas atmete tief durch. „Diandro trug allzeit einen besonderen Ring.“ Fays Gesichtszüge verrieten, dass sie ahnte, worauf er hinauswollte. „Inzwischen bin ich mir sicher, dass dein Mann meinen Dad nicht umgebracht hat, sondern ihre starke emphatische Verbindung.“ Fay schluckte, hielt aber seinem Blick stand. „So wie Cira Lex-Vauns Nachfolgerin ist, bin ich der meines Dads. Zwei Ringe. Meiner wurde gestohlen.“
Fay nickte. „Mein Mann trug seinen immerzu. Ebenso unseren Trauring, den ich abnahm, als er von mir ging.“ Fay hob den rechten Arm und lächelte in Gedanken versunken. „Wir trugen die Eheringe rechts, ganz unkonventionell. Die Linke, die näher am Herzen liegt, ist die magischere Hand.“ Sie zwinkerte ihm zu.
Jonas beobachtete verstohlen, wie Cira mit den Kindern herumalberte und sich über jeden Zauber freute. Er brachte es nicht fertig, Fay nach dem Ring zu fragen. Es kam ihm vor, als würde er ihr Erinnerungen stehlen.
Fay lächelte traurig. „Jonas, ihr seid zu Höherem bestimmt. Das spüre ich und ich sehe, was auf der Welt geschieht. Ich steckte Lex-Vaun vor seiner Verbrennung meinen Ehering über seinen kleinen Finger, zu den zwei anderen Ringen, die seine Hand immer zierten. Sie wurden bei seiner Verewiglichung im Meer mit ihm verstreut. Ich werde dir den Weg mental und verschlüsselt ins Gehirn setzen, falls du mir insoweit vertrauen magst.“
Jonas beugte ein Knie, begab sich auf Fays Augenhöhe hinab. „Fay, ich bin dir auf ewig dankbar und hoffe, dir einst ebenso ehrenvoll weiterhelfen zu können.“
Fay zog ihren seidigen Handschuh von der zarten Linken, hob sie über seinen Kopf und schloss die Augen.
Ein ohrenbetäubendes Krachen ließ Jonas zusammenfahren. Die Gewölbedecke erzitterte. Feuergeruch breitete sich aus. Er stob aus seiner Hockposition vor Fay herum, in Richtung des Angreifers, vollständig transformiert. Die Erde bebte. Fays linker Arm zuckte zur Seite, deutete auf Timothy, der wie eine energiegeladene Monsterwelle auf sie zuraste. Im Augenwinkel bemerkte Jonas eine riesige Feuerkugel auf sich und Fay zufliegen. Er drehte sich, hielt schützend seinen Körper vor Fays kleine Gestalt, drückte ihren Kopf an seine Brust, wusste, er würde zerrissen werden. Doch nur eine gewaltige Explosion in seinem Rücken erreichte sein Gehör. Er wirbelte herum.
Timothy stand vor ihm. Der magische Feuerball war an Timothys eisblauer Aura zerschellt. Ein weiterer Feuerstrahl sauste an ihm vorüber, krachte auf den Teetisch, zerfetzte das Sofa, auf dem Cira mit den Jungen gerade noch gesessen hatte. Fay rief nach ihren Söhnen, Jonas nach Cira. Jonas witterte den Satyr und hechtete blind in den wabernden Qualm. Er packte den Teufel, spürte tiefe Schnitte. Andere angreifende Wesen rannten schreiend und sich die Köpfe haltend davon. Die Gestaltwandler setzten sich mental zur Wehr. Ein Feuermeer griff auf
Weitere Kostenlose Bücher