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SdG 05 - Der Tag des Sehers

SdG 05 - Der Tag des Sehers

Titel: SdG 05 - Der Tag des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Erikson
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Weißgesicht-Barghast schließen sich unserem Feldzug an. Außerdem müssen wir auch an die überlebenden Einheiten von Capustans Verteidigern denken – es ist gut möglich, dass sie uns begleiten wollen. Und schließlich ist da noch die Sache mit Silberfuchs und ihren T’lan Imass.«
    »Wenn wir dieser Hexe und ihren T’lan Imass erlauben, sich an diesem Krieg zu beteiligen«, stieß Kallor wütend hervor, »verlieren wir jegliche Hoffnung, ihn zu steuern.«
    Elster musterte den uralten Krieger. »Eure Besessenheit ist wirklich einzigartig, Kallor. Sie hat Euren Verstand verdreht – «
    »Und Gefühle haben Euren Verstand verdreht, Soldat. Vielleicht kommt einmal der Tag, an dem wir beide – Ihr und ich – unsere jeweilige Entschlossenheit auf die Probe stellen können – «
    »Das reicht«, schnitt Bruth ihm das Wort ab. »Es scheint, als müsste dieses Treffen vertagt werden. Wir können uns erneut versammeln, wenn alle in Frage kommenden Befehlshaber zugegen sind.« Der Kriegsherr wandte sich an Rake. »Wie geht es Mondbrut?«
    Der Lord der Tiste Andii zuckte die Schultern. »Wir werden uns wie geplant in Korall treffen. Es wäre vielleicht noch erwähnenswert, dass der Seher heftigen Angriffen aus dem Süden ausgesetzt war, auf die er mit Omtose-Phellack-Zauberei geantwortet hat. Meine Großen Raben haben diese Feinde zu Gesicht bekommen, oder zumindest einige von ihnen – einen T’lan Imass, eine Wölfin und einen sehr großen Hund. Also wieder der alte Kampf: Omtose Phellack, immer auf der Flucht vor Tellann. Es könnte gut sein, dass es noch weitere Spieler gibt – die Gebiete im Süden von Wacht sind völlig in Nebel gehüllt, der aus sterbendem Eis aufsteigt. Das Ganze bekommt dadurch eine besondere Bedeutung, dass der Seher aus Wacht geflohen und mittels seines Gewirrs nach Korall unterwegs ist.«
    Stille senkte sich auf das Innere des Kommandozelts herab, als den Anwesenden allmählich die Tragweite von Rakes Enthüllungen bewusst wurde.
    Elster war der Erste, der das Wort ergriff. »Ein einzelner T’lan Imass? Dann muss es ein Knochenwerfer sein, wenn er genug Macht besitzt, allein einen Jaghut-Zauber zu zerschmettern.«
    »Einer, der die Beschwörungen von Silberfuchs gehört hat«, fügte Dujek hinzu. »Ja, das scheint mir wahrscheinlich.«
    »Dieser T’lan Imass ist ein Krieger«, erwiderte Rake lakonisch. »Er hat ein zweihändiges Feuersteinschwert. Knochenwerfer tragen keine Waffen. Aber er verfügt ganz eindeutig über einzigartige Fähigkeiten. Ich glaube, dass der Wolf ein Ay ist, eine Kreatur, die man lange für ausgestorben gehalten hat. Und der Hund kommt einem Schattenhund gleich.«
    »Und sie treiben uns den Seher in die Arme«, brummte Bruth. »Es scheint, als sei Korall nicht nur die letzte Stadt, die wir bei diesem Feldzug vor Einbruch des Winters erreichen können. Wir werden dem Seher selbst gegenüberstehen.«
    »Was es verdammt gewiss macht, dass in dieser Schlacht eine Menge Magie zum Einsatz kommen wird«, murmelte Dujek. »Das klingt nach einer riesengroßen Sauerei.«
    »Wir haben mehr als genug Zeit, um unsere Strategie zu planen«, sagte Bruth nach einem Moment. »Dieses Treffen wird hiermit vertagt.«
    Dreißig Schritt vom Kommandozelt entfernt wurde Silberfuchs immer langsamer, während die Dunkelheit sich allmählich tiefer auf das Lager herabsenkte.
    Kruppe warf ihr einen Blick zu. »Ah, Schätzchen, du spürst, dass der Sturm vorbeigezogen ist, ohne loszubrechen. Genau wie ich. Sollen wir den Ehrfurcht gebietenden Persönlichkeiten dennoch auf alle Fälle einen Besuch abstatten?«
    Sie zögerte, schüttelte dann den Kopf. »Nein. Warum eine Konfrontation heraufbeschwören? Ich muss mich jetzt meinem eigenen … Schicksal zuwenden. Bitte erzähle niemandem von meiner Abwesenheit, Kruppe. Zumindest ein Weilchen nicht.«
    »Der Zeitpunkt der Zusammenkunft ist da.«
    »So ist es«, stimmte sie zu. »Ich spüre das unmittelbar bevorstehende Zusammenkommen der T’lan Imass, und es wäre mir lieber, wenn es irgendwo stattfindet, wo niemand sonst etwas davon bemerkt.«
    »Oh, natürlich, eine Privatangelegenheit. Dennoch, Silberfuchs, hättest du etwas gegen Gesellschaft einzuwenden? Kruppe ist weise – weise genug, um still zu bleiben, wenn es darum geht, still zu sein, und noch weiser, um zu sprechen, wenn weise Worte vonnöten sind. Weisheit ist schließlich Kruppes Blutsbruder.«
    Sie lächelte auf ihn hinab. »Du wärst gerne Zeuge der Zweiten

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