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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nicht?«, fragte Sean.
    »Weil Agent Betack sich mit Pam getroffen hat.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich ihn darum gebeten habe.«
    Es folgte ein längeres verlegenes Schweigen. Die einzigen Geräusche waren das Knistern des Kaminfeuers und die fernen Rufe der Demonstranten im Park.
    Überraschenderweise war es Tuck, der das Schweigen beendete.
    »Was ist hier los, Jane?«
    Die First Lady stellte ihren Tee ab. Der Blick, mit dem sie jeden bedachte und der schließlich an Tuck haften blieb, war seltsam - eine Mischung aus Dominanz und Verzweiflung. Sean wusste nicht, wie sie diesen Blick zustande brachte, aber sie schaffte es.
    »Sei nicht dumm, Tuck.«
    Der Tonfall war ein wenig zu hässlich für eine Schwester, deren Bruder gerade erst seine Frau begraben hatte.
    »Was ist an der Frage dumm?«, erwiderte Tuck.
    »Pam hat vermutet, dass du eine Affäre hast. Sie hat mich um Rat gebeten. Wie immer habe ich versucht, das Ganze für dich zu regeln.«
    »Du hat gewusst, dass ich eine Affäre habe?«
    »Nachdem ich Agent Betack gebeten habe, das zu überprüfen, ja. Er hat dich beschatten lassen und herausgefunden, dass du tatsächlich in der Gegend herumvögelst.« Sie schaute zu Sean und Michelle. »Das war nicht das erste Mal. Mein Bruder scheint nicht imstande zu sein, die Hose anzubehalten, es sei denn, er ist bei seiner Frau. Das trifft aber nicht nur auf meinen Bruder zu. Ich denke, das betrifft alle verheirateten Männer. Sobald sie den Eheschwur aussprechen, meldet sich irgendein Chromosom und erklärt ihnen, jetzt sei die Zeit zum Betrug gekommen.«
    Tuck sah aus, als hätte ein sehr großer Mann ihm gerade die Faust mitten ins Gesicht gerammt. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du ...«
    »Halt den Mund, Tuck«, fiel seine Schwester ihm ins Wort. »Über diesen Punkt sind wir längst hinaus.«
    Okay, dachte Sean, diese Seite habe ich bei der Frau noch nie gesehen, und sie gefällt mir ganz und gar nicht.
    »Dann hat Betack mit Pam also über seine Entdeckungen geredet?«, hakte Michelle nach.
    »Eigentlich nicht.«
    »Was dann?«, fragte Sean.
    »Ich habe Betack berichten lassen, dass Tuck Pam nicht betrügt.«
    Selbst Tuck schaute ob dieses Geständnisses leicht angewidert drein, obwohl diese Lüge seine Untreue offensichtlich verschleiert hatte. Vielleicht dachte er ja gerade an seine Frau, die dort ganz allein in der feuchten Erde lag ...
    »Mit anderen Worten: Sie haben ihm befohlen, Pam anzulügen«, sagte Michelle.
    »Die Wiederwahl meines Mannes steht außer Frage ... es sei denn, es kommt noch zu Schwierigkeiten, private eingeschlossen«, erklärte Jane.
    »Du hast Angst gehabt, Tucks Affäre könne deinen Mann das Amt kosten?«, fragte Sean und versuchte gar nicht erst, seine Wut zu verbergen. »Deshalb hast du Betack lügen lassen.«
    »Aber Sie sind nicht der Aufpasser Ihres Bruders, und das ist auch nicht der Präsident«, erklärte Michelle. »Tuck ist ein großer Junge. Vielleicht hätte es einen Skandal gegeben, aber die First Family wäre nicht davon betroffen gewesen.«
    »Manchmal lässt sich schwer feststellen, wo die First Family anfängt und wo sie aufhört«, schoss Jane zurück. »Außerdem war ich nicht bereit, es darauf ankommen zu lassen. In jedem Fall hätte so ein Skandal der Opposition, die bis jetzt zahnlos gewesen ist, eine Waffe in die Hand gegeben.«
    Es gab einen weiteren Grund, doch den führte die First Lady nicht an. Warum, wusste nur sie.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Pam Betack geglaubt hat«, bemerkte Sean.
    »Warum?«
    »Weil Pam uns in der Nacht, in der sie ermordet wurde, zu sich bestellt hat. Sie wusste nicht, dass Tuck in dieser Nacht ebenfalls nach Hause kommen würde. Sie hat gesagt, wir sollten etwas für sie überprüfen. Und jetzt rate mal, was das gewesen ist.«
    »Ich habe auf der Party in Camp David bemerkt, dass sie sich deswegen immer noch Sorgen gemacht hat«, gab Jane zu.
    Tuck schaute zu Sean. »Und als ich unerwartet nach Hause kam, war sie deswegen ziemlich aufgeregt.«
    Sean nickte. »Sie hat mich vielleicht sogar anrufen wollen, um abzusagen, aber sie hatte nur meine Büro- und nicht meine Handynummer. Und wir waren bereits unterwegs, als Tuck auftauchte.«
    »So, jetzt wisst ihr alles«, sagte Jane.
    »Nein, nicht alles.«
    Alle drehten sich um und sahen Agent Aaron Betack in der Tür stehen.
    »Was ist?«, fragte Sean.
    Betack betrat den Raum.
    »Ich kann mich nicht erinnern, Sie hergerufen zu haben, Agent Betack«, sagte eine

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